Der Ginkgo ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen. Natürliche Populationen sind nur aus den Provinzen Chongqing und Guizhou im Südwesten Chinas bekannt. In unseren Breiten begegnen wir ihm als Zierbaum in Parks und manchen Gärten.
Der Ginkgo ist ein riesiger, über hunderte bis zu tausend Jahren wachsender Baum. Der Ginkgo-Baum wird von Wissenschaftlern als Zwischenstufe zwischen Nadel- und Laubbaum eingestuft. Mit seinen typischen zweigeteilten Blättern erscheint er als Laubbaum, jedoch steht er den Nadelbäumen näher.
Wirkungen von Ginkgo
Die vielgerühmte Wirkung des Ginkgo oder besser der Inhaltsstoffe aus seinen Blättern auf den menschlichen Körper beruht insbesondere darauf, dass die Blutgefäße erweitert werden und sich dadurch die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gewebes verbessert.
Dies wird spürbar bei kalten Händen und Füßen, schmerzhaften Krampfadern oder Beinmuskelkontraktionen, die durch eine schlechte Sauerstoffversorgung des Gewebes verursacht sein können, weil gerade die feinsten Verästelungen nicht mehr erreicht werden.
In der TCM wird Ginkgo gegen viele Beschwerden verordnet
In der traditionellen chinesischen Medizin werden Extrakte aus den Blättern von Ginkgo biloba zur Linderung von Asthma und Husten, bei Verdauungsbeschwerden und sogar bei Erfrierungen eingesetzt. Ginkgo ist ein starkes Antioxidant, fängt die Abfallprodukte im Körper ab und verlangsamt dadurch den Alterungsprozess. Ginkgo ist ein geeignetes Instrument bei der Rekonvaleszenz nach einem Schlaganfall.
An dieser Stelle sollte auch einmal erwähnt werden, dass man eine bessere Durchblutung auch durch regelmäßige Bewegung erreichen kann. Man sollte also nicht die aktive Bewegung durch Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel ersetzen wollen.
Die Blätter des Ginkgo werden pharmazeutisch genutzt
Die geheimnisvollen Kräfte des Ginkgo-Baumes werden aus seinen Blättern extrahiert. Die Blätter sind reich an Flavonoiden (bis zu 1,8 Prozent) und Terpenen. Flavonoide neutralisieren als Elektronenspender (Antioxidantien) freie Radikale, wodurch sie entartete Reaktionsketten in den Zellen und sogar die Entstehung von Krebs verhindern sollen. Allerdings sollte nur auf Zubereitungen zurück gegriffen werden, bei denen der Gehalt an Ginkgolsäuren gezielt abgesenkt wurde (siehe Teezubereitung).
Ginkgo für die Konzentration
Die Wirkstoffe werden in konzentrierter Form als Arzneimittel verschrieben und der Rückgriff darauf sollte mit einem Arzt abgestimmt werden. So sollen die Inhaltsstoffe auch die Durchblutung des Gehirns fördern und die kognitiven Fähigkeiten verbessern, also etwas schnell erfassen und verstehen, sich selbst schnell und präzise ausdrücken können, Entscheidungen treffen oder sich erinnern.
Schüler, die Ginkgo biloba zu sich nehmen, sollen schneller lernen, sich mehr merken und den Schulstress besser verkraften. Manager sollen die Fähigkeit zu einer schnelleren Entscheidungsfindung erreichen. Ginkgo-Extrakte sollen auch das Rauschen in den Ohren oder Schwindelgefühle (Wirkung auf das Gleichgewichtsorgan) beseitigen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung rät vom Einsatz von Ginkgo biloba im Alter ab, da die Wirksamkeit angezweifelt würde und Kreislaufprobleme und Stürze als Nebenwirkungen bekannt seien.
Die Teezubereitung aus Ginkgoblättern ist umstritten
Während wir sonst gern auf die Zubereitung von Tee aus Pflanzenteilen, insbesondere aus Blättern wie hier beim Ginkgo hinweisen, übernehmen wir hier eine Warnung der Pharmazeuten: auch die im Markt angebotenen Teezubereitungen enthalten die in jedem Ginkgoblatt vorkommenden Ginkgolsäuren, die Allergien und Zellschäden verursachen können.
In Arzneimitteln aus Extrakten der Ginkgoblätter werden diese vorher durch spezielle Verfahren unter Grenzwerte nach dem Arzneimittelgesetz abgesenkt. Dieses findet aber keine Anwendung auf Ginkgo-Tees oder frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel auf dieser Basis. Der Tee ist daher ungeeignet für schwangere und stillende Frauen und grundsätzlich für Personen, die Blutverdünner einnehmen.