Die Hirse ist eine der ältesten kultivierten Pflanzen und sie bildet bis in unsere Gegenwart die Grundlage der Ernährung von Menschen, die die Lebensweise und traditionelle Heilkunde ihrer Vorfahren beibehalten haben. Noch vor 100 Jahren spielte Hirse weltweit in der Ernährung eine herausragende Rolle, jedoch wurde sie allmählich in vielen Ländern durch Weizen und andere pflanzliche Nahrungsmittel mit höheren Hektarerträgen verdrängt.
Die Hirse trat ihren Siegeszug um die Welt von Ost-Indien aus an. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, diesem Getreide wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihm einen gebührenderen Platz einzuräumen.
Die Hülle der Hirse ist für den menschlichen Körper schwer zu verdauen. Deshalb wird in der Regel nur der Kern der Hirse verwendet. Dieser innere Kern der Hirse bildet kleine, gelbe Kügelchen, die einen süßen Geschmack haben und als Goldhirse bezeichnet werden.
Als feingemahlenes Mehl kennen wir auch die Braunhirse, bei der auch die Spelzen mit verwertet werden. Diese kann wie ein Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen werden.
Die inhaltliche Zusammensetzung der Hirse macht den Unterschied zu anderen Getreidearten
Hirse ist von allen Getreidearten die an Mineralien reichste. Sie hat einen hohen Gehalt an Fluor und Kieselsäure und enthält auch Magnesium, Kalium, Phosphor, Eisen, Natrium, Selen, Zink, Vitamin B, E, K und Folsäure.
Die Kieselsäure (Element Silizium) ist besonders in den äußeren Schalen angereichert und wird somit vorteilhaft als Braunhirse aufgenommen. Die Hirse ist frei von Gluten, enthält aber alle neun essenziellen Aminosäuren, was wir sonst in keinem Getreide finden.
Der Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen in den Hirsesamen ist in der Regel höher als der von Weizen, Mais und Reis. Darüber hinaus enthält Hirse auch ungesättigte Fettsäuren und die Mineralien, Spurenelemente und Nährstoffe in solchen Mengen, Kombinationen und Verfügbarkeit, die ideal für unseren Körper geeignet sind.
Die Bestandteile liegen in einem ernährungsphysiologisch guten Verhältnis zwischen Eiweiß (12%), Lipiden (4%) und Kohlenhydraten (68%) vor, das nahe an dem empfohlenen Verhältnis von Nährstoffen liegt. Hirse ist zudem sehr leicht verdaulich.
Mineralgehalt pro 100 g Braunhirse:
- 59 mg Kieselsäure
- 6,8 mg Eisen
- 0,6 mg Fluor
- 3 mg Natrium
- 170 mg Magnesium
Gesundheitliche Wirkung der Hirse
Ihre einzigartige Stelllung unter den Getreidesorten erlangt die Hirse dadurch, dass sie frei von Gluten ist. Dies erweist sich als großer Vorteil, weil sie auch von Menschen die an Zöliakie leiden, Kleinkindern, älteren Menschen und Diabetikern gut vertragen wird.Der Verzehr von Hirse wird gegen Blutarmut und Müdigkeit, zur Rekonvaleszenz und Entgiftung empfohlen. Biologisch verfügbares Fluor und Kieselsäure festigen die Haut, Haare, Knochen, Zähne und Nägel.
Hirse erhöht die Funktion des Immunsystems, entgiftet den Körper und das Verdauungssystem, verbessert die Verdauung und wirkt gegen Sodbrennen. In der Schwangerschaft trägt Hirse in der Nahrung zu einer gesunden Entwicklung des Fötus bei.
Hirse ist von Vorteil bei der Behandlung von Erkrankungen der Lunge und der Bronchien (z. Asthma), da die Kieselsäure das Lungengewebe verstärkt und macht es widerstandsfähiger.
Silizium aus Hirse für die Knochen und das Bindegewebe
Silizium ist am Aufbau der Knochen, der Knorpelmasse und des Bindegewebes beteiligt. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil an Kieselsäure im Bindegewebe ab, was sich durch die Bildung von Falten, Brüchigkeit der Haare und Nägel, die Schwächung des Bewegungsapparates, der Gelenke und Knorpel sowie der Funktion der inneren Organe, Sinnesorgane, das häufigere Auftreten von Ekzemen und Allergien bemerkbar macht.
Mangel an Kieselsäure im Körper ist auch eine der Hauptursachen für die Entzündung des Bewegungsapparates und der inneren Organe. Diese degenerative Prozesse können durch regelmäßigen Verzehr von Braunhirse gelindert werden.
Kieselsäure (Heteroplysäure des Siliziums) hat zusammen mit Calcium und Magnesium im menschlichen Organismus eine unverzichtbare Funktion. Sie bildet und verstärkt Bindegewebe und Gewebe der Körperorgane, verleiht dem Gewebe Flexibilität und Haltbarkeit.
Ein ausreichender Siliziumgehalt ist wichtig für glatte und feste Haut sowie für glänzendes Haar. Silizium hilft, gesunde Knochen und Gelenke zu erhalten, und ist auch bei deren Heilung wichtig.
Die Kieselsäure ist bei der Aktivierung des Immunsystems und die Erhöhung der Anzahl von Phagozyten (Zellen, die für die Absorption und Beseitigung von Fremdelementen im Blut und im lymphatischen Systems zuständig sind) beteiligt. Kieselsäure beeinflusst den Stoffwechsel und greift in hormonelle Prozesse und Stoffwechselprozesse in der Zellflüssigkeit ein. Silizium ist somit als ein essenzielles Spurenelement einzuordnen.
Hirse als Bestandteil einer gesunden Ernährung
Hirse ist ein gut verdauliches, nahrhaftes und sehr schmackhaftes Getreide. Zwar zählt die geschälte Hirse zur Kategorie der Nahrungsmittel mit einem höheren Energiewert, aber ihr Nutzen für die Gesundheit ist größer als bei jedem anderen Nahrungsmittel.
Bei dem Bemühen um eine Gewichtsreduzierung wird Hirse bereits zum Frühstück empfohlen. Hirse startet die Verdauung, Entleerung des Darms und aktiviert den Stoffwechsel, sodass alles, was man im Laufe des Tages zu sich nimmt, bei gesunder, leichter Kost auch wieder verbrannt (verstoffwechselt) wird.
So verwendet man Hirse
Der Nährwert von Hirse entspricht dem Nährwert der Haferflocken. Hirse wird beispielsweise als Beilage für Suppen oder zur Streckung von Gerichten mit Hackfleisch verwendet.
Täglich reichen 1-2 Esslöffel Hirse; aber wichtiger als die Menge ist ihr regelmäßiger und langfristiger Konsum. Braunhirse kann im Müsli, Getreidebrei oder Joghurt konsumiert werden. Ersetze einfach einen Teil des Mehls durch Hirse beim Backen. Du kannst Hirse in Frucht- oder Gemüsesaft oder in Fruchtmark unterrühren, auch mit Obst und Joghurt lässt sie sich zu einen leckeren Cocktail mixen.
evidero-Rezept: Hirsepfannkuchen mit Spinat
- 1/4 l Reisdrink
- 150 g Hirsemehl (oder Hirsekörner, die du im Mixer selbst zu Mehl mixt)
- 50 g Kichererbsenmehl
- 2 Eier
- 1/2 TL Koriander, gemahlen
- Butter oder Öl
- Salz & Pfeffer
- 500 g Blattspinat
- 100 g Ziegenfrischkäse
- 1 EL Öl
- Den Reisdrink erwärmen und danach in eine Schüssel geben, mit Hirsemehl, Kichererbsenmehl, Eiern, Salz und Koriander vermengen.
- Den Teig zudecken und für 30 Minuten quellen lassen.
- Nach den 30 Minuten aus dem Teig nach und nach dünne Pfannkuchen backen. Die Pfanne mit etwas Butter oder Öl einfetten zum Ausbacken der Pfannkuchen.
- Den Spinat gut waschen und dann in einem kleinen Topf mit etwas Butter oder Öl dünsten. Würzen und den Ziegenfrischkäse dazugeben.
- Die Spinatfüllung auf die Pfannkuchen geben und servieren.