Ayurveda, die “Lehre vom Leben”, richtet seit Jahrtausenden ihren Fokus nicht nur auf die therapeutische Arbeit und die Heilung von Krankheiten, sondern beschäftigt sich zum großen Teil mit der Erhaltung unserer gesamten physischen und mentalen Gesundheit. Ausgleich, Balance oder besser “Sattva” ist hier der zentrale Begriff.
Ganz praktisch betrachtet gibt es in der ayurvedischen Lehre verschiedene Praktiken und Verhaltensweisen, die uns helfen sollen, die gewünschte Ausgeglichenheit zu erlangen beziehungsweise zu erhalten. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Art und Weise, wie wir in den Tag starten.
Ayurveda sieht eine Reihe solcher Maßnahmen vor. Wir möchten euch vier davon vorstellen, die ihr zum Beispiel zunächst während eines Detox oder Heilfastens integrieren könnt und vielleicht danach zur täglichen Routine werden lasst.
1. Die Zungenreinigung mit Zungenschaber
Als allererste Morgenroutine wird durch die Zungenreinigung mittels des ayurvedischen Zungenschabers der Zungenbelag beseitigt. Die so gesäuberte Zunge glänzt wieder in der ursprünglichen rosigen Farbe, möglicher Mundgeruch wird gemindert, die Geschmackswahrnehmung steigt.
Dabei werden die Zungenreflexzonen, die eine ähnliche Funktion wie unsere Fußreflexzonen haben, freigelegt und sensibilisiert. Die Zungenreinigung dient auch als Vorbereitung zum folgenden Ölziehen.
2. Gandhusha: Ölziehen mit Sesam- oder Kokosnussöl
Einen Esslöffel des Öls in den Mund nehmen und zwischen 10 und 20 Minuten kräftig hin und her bewegen, dabei das Öl auch immer wieder bewusst durch die Zahnzwischenräume ziehen. Durch diese Anwendung werden Zahnbeläge vermindert und schädliche Bakterien in der Mundhöhle eliminiert.
Mundgeruch und Karies werden so erfolgreich bekämpft. Im Ayurveda geht man ferner davon aus, dass durch das Ölziehen auch weitere Gifte und Säuren dem Zahnfleisch und der Mundhöhle entzogen werden, was eine entgiftende Wirkung auf unser gesamtes Körper-System haben soll.
3. Warmes Wasser trinken
Das Trinken von zwei bis drei Gläsern warmen Wassers soll nun die Körperkanäle aktivieren und reinigen.
Unser Tipp: Versucht es mit warmem Zitronenwasser. Dieses wirkt entsäuernd, hilft dem gesamten Verdauungstrakt bei der Arbeit und die Enzyme geben der Leber den notwendigen Schub zur Entgiftung.
4. Jala-Neti: Die Nasenspülung
Mittels eines Spülkännchens spült ihr die Nasenflügel nun mit warmem Salzwasser. Das entfernen von Bakterien und Pollen wirkt vorbeugend und lindernd bei Heuschnupfen und Infektionen der Nasen- und Nebenhöhlen. Ihr startet den Tag, indem ihr befreit durchatmen könnt.
Versucht doch mal für die nächste Woche, diese vier Reinigungs-Rituale in euren Morgen zu integrieren und lasst das alte ayurvedische Wissen damit praktisch in den Alltag Einzug halten. Denn nur durch die praktische Anwendung können diese alten Lehren uns heute noch ihren Nutzen offenbaren.