Man kennt das ja: Hier noch schnell ein Brötchen, da einen Kaffee, im Zug noch eine Cola und dann überrascht einen der kleine Hunger, während gerade die Pommesbude einen anlacht. Wir essen unterwegs viel zu viel und das ist erstens ungesund und zweites geht das auch ganz schön ins Geld. evidero Bloggerin Nora Jakob hat versucht, eine Woche lang wirklich nur zuhause zu essen.
Das Experiment: Es werden ausschließlich Lebensmittel gekauft, die im Angebot sind – ganz normal im Supermarkt. Was wegfällt, sind diese schnellen Sachen unterwegs: Das Brötchen am Bahnhof, das Curry vom Thailänder. Für eine Woche – die Zeit des Experiments – sind diese Dinge tabu.
Das Ziel: Weniger Geld unterwegs ausgeben und dafür mit mehr Sinn und Verstand einkaufen gehen, um nicht am Ende der Woche wieder alles in den Mülleimer zu werfen, weil man es doch nicht gegessen hat. Oder gar garnichts einzukaufen, um es wenigstens nicht wegzuwerfen.
Ich weiß, dass es mir schwerfallen wird, weil ich regelmäßig zwischen Arbeits- und Wohnort pendel‘ und mittlerweile auch mitreden kann, welches Gericht an welchem Bahnhof am besten schmeckt und von welchem „Imbiss“ man besser die Hände lässt. Abgesehen davon, dass es natürlich auch nicht gesund ist, im Stehen und zwischen zwei Zügen Frühstück, Mittag- oder Abendbrot zu essen. Das Gefühl für Lebensmittel und deren Zubereitung geht verloren und dabei koche ich wirklich gerne.
Schwierig stelle ich mir vor allem auch den Einkauf von Grundnahrungsmitteln wie Brot und Nudeln vor: Werde ich diese Lebensmittel auch reduziert kaufen können?
Der Einkauf: Vorbei an Obst und Gemüse, die Orangen sind im Angebot – zum Glück, denke ich. Die Weintrauben auch. Die Vitaminzufuhr ist für das erste gesichert. Mit dem Gemüse habe ich nicht so viel Glück – das steht dann wohl nicht auf dem Speiseplan. Weiter zum Brot: Dort ist auch keins im Angebot, aber ich hatte mir vorher schon einen anderen Plan überlegt: Beim Bio-Supermarkt um die Ecke gibt es abends immer schon das Brot vom Vortag – das ist schließlich auch nicht schlecht. Weder Käse noch Wurst wird während des Experiments zum Problem werden; die Auswahl ist groß und mindestens eine Sorte ist immer reduziert. Das Kühlregal sorgt für die Versorgung mit Fisch. Reis und Nudeln habe ich zum Glück noch zuhause und muss sie nicht extra kaufen. Da muss man wirklich Glück haben, um ein reduziertes Produkt zu erwischen. Geschafft, und ich musste auf nichts verzichten, um dennoch satt zu werden. Ich war in dieser Woche noch einmal einkaufen und konnte wieder der Versuchung, Extras wie Süßigkeiten in den Korb zu legen, widerstehen. Im Bio-Supermarkt günstig einzukaufen, ist kein Problem: Man wird immer etwas finden und vor allem auch etwas, das auch schmeckt.
Das Problem wartete an anderer Stelle: Am Bahnhof und in der Stadt. Es war tatsächlich schwieriger auf die „schnellen“ Verführungen am Bahnhof und/oder in der Stadt zu verzichten. Und ich muss auch zugeben, dass es mir, vor allem morgens, häufig nicht gelungen ist, aber ich konnte es zumindest etwas eindämmen.
Für die Zukunft denke ich, einen guten Weg zwischen Verzicht und „schneller Verführung“ gefunden zu haben: Statt mehrmals am Tag unterwegs zu essen, versuche ich zumindest am Abend selbst zu kochen – sowie am Wochenende, wo ich ausschließlich Selbstgekochtes esse, vor allem schmeiße ich nun weniger weg.