Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, die frische Luft lädt ein, nach draußen zu gehen. Wer will da schon ins muffige Fitness-Studio? Das Gute: Muss man nicht, denn auch im Freien kann man gut trainieren und dafür muss man nicht mal joggen gehen. Stattdessen statten Sie doch mal Ihrem Garten einen Besuch ab. Denn Gartenarbeit ist gut für Körper und Geist – völlig kostenlos.
Fitnesscenter Garten: Die Arbeit im Freien stärkt unter anderem das Herz-Kreislaufsystem, fördert Geschicklichkeit und Muskulatur, schützt vor Osteoporose, Depression und Antriebslosigkeit. Und Gartenarbeit verbraucht mehr Kalorien als Sex. Doch die Lust am befriedigenden Tun an der frischen Luft muss zuweilen mit Schmerzen bezahlt werden. Muskelkater, Knie- und Rückenbeschwerden lassen sich aber vermeiden.
Wieso ist Gartenarbeit so anstrengend?
Ächzen und Stöhnen begleiten die Gartenarbeit. Im Frühling, wenn sich die Hobbygärtner nach monatelangem erzwungenem Nichtstun wieder an der Arbeit machen, aber auch im Sommer beim Heckenschnitt und im Herbst beim Umpflanzen muss die Lust am befriedigenden Tun an der frischen Luft zuweilen mit Schmerzen bezahlt werden. Bei dem einen streikt der Rücken, bei dem anderen verweigern sich die Knie, vom Muskelkater nach den ersten Garteneinsätzen ganz zu schweigen: Graben, Jäten oder Hacken fallen mit den Jahren immer schwerer.
Dabei kann der Garten ein kostenloses Fitnessprogramm bieten. Eine Stunde Arbeit in frischer Luft verbraucht durchschnittlich 380 Kilokalorien, etwas weniger als Golf (388 Kilokalorien), Windsurfen (388 Kilokalorien) und mehr als eine Stunde aktiver Sex (360 Kilokalorien). Wer sich regelmäßig im Garten zu schaffen macht, stärkt unter anderem das Herz-Kreislauf-System, fördert Geschicklichkeit und Muskulatur und schützt sich vor Osteoporose. Außerdem ist das Tageslicht ein wirksames Mittel gegen Depression und Antriebslosigkeit.
Allerdings nehmen Muskeln und Sehnen plötzliche ungewohnte Belastung übel. Wer regelmäßig zu Gymnastik oder Wassergymnastik, zum Joggen oder Schwimmen geht, hält Gelenke und Muskeln beweglicher und dehnbarer als Sportmuffel. Regelmäßiges Kreislaufausdauertraining wie schnelles Gehen oder Radfahren steigert die Kondition – da fallen dann auch größere Garten-Umgestaltungen leichter. Anschließend sollte das Dehnen nicht vergessen werden. Gegen steife Glieder und Muskelkater nach besonders kräftezehrenden Arbeiten wirkt ein abendliches Bad Wunder. Gymnastik am Morgen danach lockert die über Nacht verspannten Muskeln auf.
Wie vermeide ich Schmerzen und Muskelkarten beim Gärtnern?
Wenn der Garten zum Fitnesscenter wird, sollte dem Körper grundsätzlich vor einem größeren Einsatz eine kleine Aufwärmphase gegönnt werden. Also: Nicht gleich ans Graben und Kompostverteilen gehen, sondern vielleicht erst einmal Rosen schneiden oder harken.
Nach dem Aufwärmen kommt es auf die richtige, nämlich gerade Haltung an. Die Kraft muss aus den Beinen kommen, wenn Lasten aufgehoben oder getragen werden. Das beugt Rücken- und Gelenksschmerzen vor. Darüber hinaus gilt: Warum tragen, was sich auch hinterher zerren oder auf eine Schubkarre packen lässt?
Gewichtheben ist eine Disziplin, für die Freizeitgärtner nicht fit sein müssen. Deshalb: Bei der Arbeit Maß halten und auf rückenschonendes Arbeiten achten. Graben, Pflanzen, Pflastern, Roden, Bäume und Sträucherschneiden sollten die Rückenmuskulatur fordern und nicht zu Lasten der Bandscheiben gehen.
Schädlich sind Übertreibungen nach dem Motto: „Das mache ich eben noch schnell fertig“, wenn der Körper schon längst „Stopp“ signalisiert hat. In solchen Situationen kommt es am ehesten zu Unfällen. Besser ist es, viele kleine Pausen zu machen und schwere Arbeiten im Hocken mit leichteren Arbeiten aufzulockern. Auf keinen Fall sollte man sich von seinem Ehrgeiz antreiben lassen. Das Unkraut rennt nicht weg und morgen sieht man es besser als heute, weil es wächst.