Gehen Sie gerne ins Fitness-Studio, oder trainieren Sie lieber zuhause? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Das eine kann einen vielleicht motivieren, regelmäßig zu gehen, man zahlt schließlich Geld dafür. Dafür ist das andere eben kostenlos und eigentlich kann man auch zuhause alles trainieren, oder? Wir geben Ihnen Tipps, wie Ihr Training auch zuhause gelingen kann!
Der Sommer ist gnadenlos. Vor allem am Strand oder im Schwimmbad. Wer im Winter zu viel genascht hat, macht in Badehose oder Bikini eine schlechte Figur. Solche Schreckens-Visionen treiben jedes Jahr Tausende Neukunden in die Fitnessstudios. Doch ist nicht das heimische Wohnzimmer die bessere Muckibude, weil näher und kostenlos? Die evidero-Tipps fürs Training zuhause:
Fitness zuhause: Ohne Disziplin geht es nicht
Wer sich nicht aufraffen kann, extra in ein Studio zu fahren, wird sich wahrscheinlich auch schwer tun, sich für ein Workout daheim zu motivieren, wo doch das Sofa nur drei Meter entfernt ist. Sport verlangt Disziplin, zu der man bereit sein muss. Dafür bringt die körperliche Betätigung auch viele Vorteile, weiß auch der ehemalige deutsche Meister im Box-Cruisergewicht, Rüdiger May: „Man sollte sich immer klar machen, dass Sport gut für den Körper und für auch für den Geist ist; Bewegung fördert die Kreativität” .
Zuhause trainieren mit Theraband, Gymnastikball und Co.
Es muss nicht immer das Fitnessstudio sein. So sieht das auch der heutige Boxtrainer May: „ Man kann definitiv jede Muskelgruppe zu Hause trainieren. Ob mit oder ohne Geräte, sei jedem selbst überlassen. Wirklich notwendig sind vor allem Motivation und ein bisschen Kreativität.” Für das Training in den eigenen vier Wänden sollte man aber einige Dinge beachten. „Gerade beim Aufwärmen braucht man einigen Platz, wenn man z.B. die Arme kreisen lässt “, so Trainer May. Der Raum muss gut zu lüften sein, da Sie bei körperlicher Anstrengung mehr Sauerstoff benötigen.
Ein Training daheim kann ganz unterschiedlich aussehen. Sie können zum Beispiel nur mit einer Matte und ihrem eigenen Körpergewicht beginnen. Gymnastik-Matten gibt es schon ab circa zehn Euro. Man kann auch mit kleinen Trainingsgeräten üben, wie z.B. dem Theraband. Das elastische Band wird zum Kraftaufbau und zur Straffung des Körpers benutzt und ist in verschiedenen Stärken ab circa zehn Euro erhältlich.
Ebenfalls gute Trainingsgeräte sind Bälle. Ob man am Besten mit einem Gymnastikball, einem Pilates-Ball oder einem Medizinball trainiert, sollte jeder für sich entscheiden. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, die Bälle im Sportfachgeschäft kurz an zu testen.
Etwas teurer in der Anschaffung sind Lang-und Kurzhanteln. Bei einem Set können Sie die Scheiben austauschen und je nach Übung die Gewichte variieren. Das kann sehr von Vorteil sein, denn nicht jede Übung wird mit denselben Gewichten ausgeführt. Außerdem ist das Set einfach mit schwereren Scheiben aufzustocken.
Cardiogeräte für Ausdauer Fitness zuhause
Um ganzheitlich fit zu bleiben, reicht es nicht, wenn man seine Muskulatur trainiert. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kraft-und Ausdauertraining ist ein Muss. Hierfür sind Cardiogeräte optimal. Stepper, Walker oder Crosstrainer nehmen aber viel Platz weg und sind zumeist teuer in der Anschaffung. Rüdiger May empfiehlt hier auf jeden Fall die Beratung in einem Fachgeschäft:
„Die Geräte müssen einen soliden Eindruck machen und fest stehen. Billige Geräte aus dem Internet können dem Sportler im schlimmsten Fall um die Ohren fliegen” .
Fehlt das Geld oder der Platz für ein Cardiogerät, reichen zum Aufwärmen oder für die Kondition aber oft schon ein bisschen Kreativität, wie Sportler May weiß. „Aufwärmen kann man sich auch gut ohne Cardiogeräte, z.B. durch Armkreisen im Stand, leichte Dribbelschritte, kurze Choreographien oder durch Schattenboxen. “Lange genug durchgehalten, sind diese Übungen auch ein gutes Ausdauertraining.
Risiken beim Training zuhause
Im Fitnessstudio nehmen erfahrene Trainer alle Neulinge an die Hand und checken sie vor dem ersten Training durch. Spezialisten erstellen einen Trainingsplan und geben eine Einführung in die Geräte oder das freie Training. Das alles fehlt bei einem Solo in den eigenen vier Wänden. Dort müssen Sie sich die richtigen Techniken selbst aneignen und im Zweifelsfall kann Sie niemand berichtigen. Doch falsche Techniken beim Krafttraining können zu Verletzungen der Muskulatur und Gelenke führen.
Experten wissen: „Alles, was Schmerzen bereitet, ist falsch”. Das gilt für das Training, aber auch für das Dehnen. Wichtig beim Dehnen ist, dass man keine unnatürlichen Bewegungen macht, immer langsam in die Dehnung geht und nicht dagegenhält. Es kann einige Zeit und Mühe kosten, bis Sie sich selber die Trainingsgrundlagen angeeignet haben. Dazu gehört auch die richtige Ernährung. Denn selbst das beste Training nützt Ihnen nichts ohne eine ausgewogene Nahrung. Um die besten Ergebnisse beim Training zu erzielen, sollte man den Trainingsplan öfter mal variieren – das vermeidet auch Monotonie und Langeweile.
Fitness zuhause oder doch lieber im Fitnessstudio?
Das Zuhause-Training erfordert für die meisten ebenso viel Disziplin wie das Training im Studio, vielleicht sogar mehr. Beim Work-out zu Hause muss sich jeder eigenständig das nötige Know-how erarbeiten, während es einem im Fitness-Studio mit an die Hand gegeben wird.
Gute Trainer können Fehler erkennen und individuelle Tipps geben. „Wer gerne ein fertiges Paket hätte, ist in einem Studio gut aufgehoben. Für Individualisten aber kann das selbst zusammen gestellte Training ideal sein”, so der Personal-Coach Rüdiger May. “Es gibt jedenfalls keine Ausreden, sich nicht zu bewegen.”