Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Auch Berufstätige können sich an die Fastenzeit halten. Fastenexperte Ralf Moll beantwortet evidero Fragen zu seinem Buch: “Fasten für Berufstätige”.
Ihr neues Buch heißt “Fasten für Berufstätige”. Wieso muss man besonders auf die Art zu fasten achten, wenn man berufstätig ist?
Bei berufstätigen Menschen ist es wichtig, auch beim Fasten ausreichend Kohlenhydrate für das Gehirn bereitzustellen, denn das Gehirn kann nur richtig arbeiten und denken, wenn Zucker als Energiequelle vorhanden ist. Wir empfehlen deshalb das Suppenfasten während der Arbeit, da durch die warmen Gemüsesuppen ausreichend Energie geliefert wird und trotzdem die Entsäuerung und Reinigung des Körpers möglich ist. Die Suppen sind mit Kartoffeln gebunden, enthalten also wertvolle gesunde Kohlenhydrate.
Was ist der Kern Ihres Konzeptes? Wie unterscheidet es sich von anderen Fastenarten?
Der Kern unseres Konzeptes ist das Typfasten. Je nach Stoffwechsel, Konstitution und Wärmehaushalt empfehlen wir Suppen, Früchte oder Säfte. Angelehnt an die ayurvedische Lehre, wo die Menschen in Vata, Pitta und Kapha Typen eingeteilt werden, oder an die Lehre von Carl Huter, der die Menschen in Empfindungs-, Bewegungs- oder Ernährungsnaturelle einteilt, können bei uns die Faster je nach Konstitution zwischen den drei Fastenformen wählen, sodass jeder individuell entsäuern kann.
Was sind die speziellen Ernährungsregeln für Ihre Fastenmethode? Wie kann man herausfinden, ob diese Fastenart die richtige für einen ist?
Beim Suppenfasten gibt es warme Gemüsesuppen, beim Früchtefasten leckere sonnengereifte Obst- und Gemüsefrüchte und beim Saftfasten frische Säfte und warme Gemüsebrühe. Menschen, die leicht frieren, bekommen die warmen Gemüsesuppen, um ihren kalten Stoffwechsel mit den warmen Suppen auszugleichen. Andere hingegen, die gut durchblutet sind und immer genug Hitze verspüren, können mit kühlenden Früchten fasten. Jeder wählt die für seine Konstitution beste Fastenart. Auf unserer Internetseite typfasten.de finden Sie einen Fastentest, der Ihnen sagt, welche Fastenart für Sie die Richtige ist.
Wieso geht das Fasten bei Ihnen über die Ernährung hinaus? Was gehört noch dazu?
Begleitet wird das Fasten mit täglichen Wanderungen, Morgengymnastik und Yoga, um die Muskulatur zu schonen und die Fettverbrennung anzuregen. Nur durch eine gezielte Bewegung wird der Eiweißabbau der Muskulatur verhindert. Wellnessmassagen und Entspannungsreisen runden das Konzept ab. Wichtig ist noch, die Entsäuerung durch biologische Produkte zu unterstützen, die begleitend während der Fastenzeit eingenommen werden (Grüne Tonerde, Chlorella Alge, etc.).
Auch die Darmreinigung durch Einläufe und Darmspülungen ist in der Fastenzeit unverzichtbar. Vorträge über den Säure-Basenhaushalt sind ebenfalls enorm wichtig, um nachher liebgewonnene Gewohnheiten wieder los zu werden. Typfasten stellt die beste Möglichkeit dar, eine Lebensstilveränderung zu erzielen. Viele Faster nutzen das Fasten deshalb als Einstieg in ein bewussteres Leben.
Haben sie ein Beispielrezept zum Fasten für uns?
Aber ja:
Rezept für Süßkartoffel-Kokossuppe
Zutaten:
- 1 mittlere Batate (Süßkartoffel)
- 300 ml Gemüsebrühe
- 2 Möhren
- 1 gehäufter EL Kokosraspel
- 1 Zwiebel
- (oder 1 EL Kokoscreme)
- 2 EL Rapsöl
- Kräutersalz, Ingwer – frisch gerieben
Zubereitung:
Süßkartoffel putzen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Möhren abschrubben, putzen und in Scheiben zerteilen. Zwiebel abziehen und fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten.
Süßkartoffelwürfel und Möhrenscheiben zugeben und kurz mit anbraten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen. Das Ganze zugedeckt bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten garen und anschließend mit einem Pürierstab oder im Mixer pürieren.
75 ml Wasser zum Kochen bringen. Die Kokosraspel darin etwa 10 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen und danach fein pürieren. Das Kokospüree zur Suppe gießen und diese mit Kräutersalz und viel frisch geriebenem Ingwer fein abschmecken.
Unser Joker ist das Suppenfasten, das die meisten Faster lieben, da sie immer etwas warmes im Bauch haben. Unser Highlight ist dabei diese Süßkartoffel-Kokossuppe.
Gibt es Risiken? Wann sollte man diese Fastenmethode nicht anwenden?
Nicht Fasten sollten zum Beispiel Schwangere, Stillende oder heranwachsende Personen. Menschen mit schweren auszehrenden Krankheiten sollten ebenfalls nicht fasten. Auch bei fortgeschrittenen Leber- und Nierenerkrankungen darf nicht gefastet werden. Auch eine schwerwiegende Schilddrüsenüberfunktion stellt ein Problem dar, Demenz oder andere geistige Erkrankungen. Wer Medikamente nimmt, sollte grundsätzlich mit seinem Arzt vorher sprechen oder sich an eine Fastenklinik wenden.
Nennen Sie uns doch zum Schluss drei Gründe, warum jeder einmal fasten sollte
Fasten bewirkt eine grundlegende Entsäuerung des Körpers, eine intensive Darmreinigung und eine Entrahmung des Blutes. Somit können alle möglichen Zipperlein und körperlichen Beschwerden durch das Fasten erheblich verbessert werden, wie zum Beispiel Müdigkeit und Mattheit, Kopfschmerzen, Magen- und Darmprobleme, Gewichtsprobleme, Gelenkserkrankungen, allergische Erkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen. Auf unserer Internetseite fasten-shop.de finden Sie einen Säure-Basen Test, der Ihnen sagt, wie stark sauer oder basisch Ihre Ernährung ist und was Sie ändern können.