Die Esskastanie wird hauptsächlich in den warmen mediterranen Ländern angebaut. Sie ist ein glutenfreies, nähr- und ballaststoffreiches, fettarmes, kohlenhydratreiches Nahrungsmittel. Ein altes traditionelles Lebensmittel, welches perfekt in unsere heutige gesunde Ernährung passt.
Esskastanie, Edelkastanie und Maroni
Zwischen der Esskastanie, auch Edelkastanie genannt, und Maroni besteht ein kleiner Unterschied. Beide Nüsse gehören zur Familie der Kastanien. Die Maroni ist eine spezielle Weiterzüchtung der Esskastanie.
Sie unterscheiden sich im Aussehen und im Geschmack. Esskastanien sind um einiges kleiner, dunkler und runder als herzförmige Maroni. Die Maroni hat einen intensiveren, süßlicheren Geschmack.
Kastanien richtig zubereiten
Esskastanien können nicht roh gegessen werden. Sie müssen zuerst gekocht, geröstet oder gegrillt werden.
Zuerst muss die rohe Nuss noch in der Schale etwa eine Stunde in kaltes Wasser eingelegt werden. Dann wird die Schale auf der abgerundeten Seite mit einem Kreuzschnitt versehen. Jetzt kommt die Esskastanie für 4 bis 5 Minuten in kochendes Wasser oder für 30 bis 40 Minuten in den Backofen bei rund 200°C. Anschließend kann die Schale leicht entfernt werden.
Frische Esskastanien können ungefähr eine Woche aufbewahrt werden. Werden sie länger nicht verarbeitet, verlieren sie an Aroma und werden schimmelig.
Grundnahrungsmittel Kastanie – das Brot der Armen
Die Esskastanien sind im Herbst erntereif. Sie waren ein lebenswichtiges Grundnahrungsmittel in Europa, bevor Kartoffeln und Mais in Europa Fuß fassten.
Esskastanien wurden zu Mehl verarbeitet, aus dem dann Brote gebacken wurden. Vor allem die ärmeren Bergvölker konnten sich durch die Kastanienbäume vor Hungersnöten bewahren. Die Esskastanie wurde dadurch auch als „Brot der Armen“ bekannt.
Esskastanien enthalten ein vielfältiges und reichhaltiges Vorkommen an Nährstoffen: Wertvolle Kohlenhydrate, hochwertiges Eiweiß, Ballaststoffe sowie unzählige Vitamine und Mineralstoffe.
Sie enthält fast alle (lebens)wichtigen Nährstoffe.
Hauptnährstoffe pro 100 g/ml Esskastanien:
Kalorien (kcal/kj): 96/818
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 4,1
Broteinheiten (BE): 3,42
Kohlenhydrate: 41,20 g
Ballaststoffe: 8,40 g
Eiweiß: 3,40 g
Wasser: 48 g
Fett: 1,90 g
MFU: 0,50 g
Cholesterin: in Spuren
Vitamine in Esskastanien:
Retinol (Vitamin A1): 22 mg
Niacin (Vitamin B3): 0,90 mg
Pyridoxin (Vitamin B6): 0,35 mg
Ascorbin (Vitamin C): 2 mg
Tocopherol (Vitamin E): 1,20 mg
Mineralstoffe in Esskastanien:
Natrium: 2 mg
Kalium: 707 mg
Calcium: 33 mg
Phosphor: 87 mg
Magnesium: 45 mg
Eisen: 1,40 mg
Für geistig und körperlich Erschöpfte sind Esskastanien ein wahres Aufputschmittel natürlicher Art. Außerdem sind sie ein ideales Mittel gegen Verdauungsbeschwerden. Sie bringen den Darm auf Trab und helfen bei Magenbeschwerden.[1]
Maronen sind vielseitig einsetzbar – Probier mal Kastanienmehl
Die Esskastanie hat einen leicht nussigen Geschmack. Sie hat eine breiige Konsistenz und lässt sich problemlos zu pikanten und süßen Beilagen und Speisen verarbeiten.
Pur gegart oder geröstet ist die Esskastanien eine Alternative zu Kartoffeln. Wie die Kartoffel ist auch die Esskastanie trocken und mehlig und deshalb die ideale Beilage zu Fleisch- oder Wildgerichten mit viel Sauce.
Das Kastanienmehl kann für Brote, Kuchen und Kekse verwendet werden. Es geht nicht so schön auf wie Weizenmehl, dafür enthält es keinen Glutenkleber und schädigt unsere Darmwände nicht. Das Klebereiweiß Gluten macht die Weizenteige stabil und lässt sich aufgehen. Leider ist genau dieses Klebereiweiß unserer Darmgesundheit sehr abträglich.
Aus pürierten Kastanien lassen sich feine Nachspeisen zaubern. Bekannt und beliebt sind in der Schweiz die Vermicelle oder Vermicelles (vermutlich v. lat.: vermiculus ‚Würmchen‘). Das ist ein Schweizer Dessert aus Maroni-Püree.[2]
Hier findest du ein Rezept für Esskastanien-Schokolade Brownies.