Kennst du das Problem, wenn deine Haut immer trockener und empfindlicher wird, obwohl du sie ständig eincremst? Hier gibt es vielschichtige und individuell unterschiedliche Ursachen. Manchmal kann eine neurodermitische Veranlagung zugrunde liegen, vielleicht hat deine Haut aber auch ein Problem mit Zusätzen wie Konservierungs- und Duftstoffen oder Alkohol. Bei diesem Dilemma stehen nicht zuletzt Emulgatoren als problematische Inhaltsstoffe immer wieder im Blickpunkt der Kritik.
Was sind Emulgatoren?
Jede Creme besteht aus wässrigen und öligen Bestandteilen, die sich eigentlich nicht miteinander mischen lassen. Emulgatoren haben nun die Aufgabe, diese Bestandteile chemisch fest miteinander zu verbinden.
Woraus Emulgatoren bestehen
Als Emulgatoren in konventioneller Kosmetik werden üblicherweise Polyethylenglykole (PEG) eingesetzt. PEGs sind chemische Molekülverbindungen aus dem extrem giftigen Erdölderivat Ethylenoxid. Sie haben ein erhebliches Allergiepotenzial, gelten als krebserregend und erbgutschädigend.
In der Naturkosmetik sind solche Emulgatoren glücklicherweise verboten. Stattdessen werden wässrige und ölige Anteile einer Creme in der Regel durch Emulgatoren verbunden, die aus veresterten pflanzlichen Fettsäuren bestehen.
Einige werden auch als E-Stoffe bei prozessierten Lebensmitteln eingesetzt. Diese Emulgatoren gelten als hautverträglich. Allerdings geraten sie zunehmend in Verdacht, sensible Stoffwechselvorgänge im Körper zu beeinflussen.
Naturkosmetische Emulgatoren werden meistens aus industriell bearbeitetem, raffiniertem Palmöl hergestellt, das mit verschieden Zuckern chemisch verestert wird.
Was Emulgatoren in deiner Haut auslösen
Emulgatoren verbinden nicht nur Wasser und Fett in deiner Creme, sondern sie emulgieren auch in deiner Haut weiter. Sie binden hauteigene Fette (Lipide) und lösen damit die schützende Lipidbarriere deiner Haut an.
Bei späterem Wasserkontakt werden die Lipide dann aus deiner Haut gewaschen (Auswascheffekt). Deine Hautbarriere wird zunehmend geschwächt. Das hat weitreichende Folgen:
- Deine Haut verliert ihre Fähigkeit, ausreichend Feuchtigkeit zu speichern. Die Feuchtigkeit entweicht stattdessen verstärkt nach außen (erhöhter transepidermaler Wasserverlust). Deine Haut trocknet mehr und mehr aus. Dies führt zu vorzeitiger Hautalterung und -erschlaffung.
- Schadstoffe und Krankheitserreger aus der Umwelt dringen durch eine geschwächte Lipidbarriere leichter in deine Haut ein. Von dort aus können sie auch bis in tiefere Hautschichten und zu den Organen gelangen (geschwächte Immunabwehr der Haut).
Woran du Emulgatoren bei den Inhaltsstoffen erkennst
Hinter folgenden Inhaltsstoffen der INCI-Deklaration/ Ingredients-Liste verstecken sich Emulgatoren:
- Inhaltsstoffe in konventioneller Kosmetik, die mit PEG- beginnen oder die auf –eth enden, z.B. Laureth 4, Ceteareth -15, PEG-8.
- Naturkosmetik-Emulgatoren sind z.B. Sucrose Stearate (als E 473 auch in Lebensmitteln eingesetzt), Methyl Glucose Sequistearate, Glyceryl Stearate (Citrate), Cetearyl Glucoside, Hydrogenated Palm Glycerides.
Welche Alternativen zu austrocknenden Emulgatoren gibt es?
Hautcremes ohne hautschwächende Emulgatoren sind zumeist die rettende Lösung gegen ständiges Nachcremen, trockene und problematische Haut. Emulgatorfreie Gesichtscremes sind allerdings aufwändiger und deutlich teurer in der Herstellung – daher sind sie nur ein Nischenprodukt. Im Dschungel der Kosmetikwelt sind sie bisher kaum zu finden – aber wenn du sie gezielt suchst, wirst du sie finden.
Als vegane Alternative in Cremes, Lotionen, Fluids und Seren sorgen beispielsweise pflanzliche Lecithine dafür, dass sich wässrige und fetthaltige Komponenten einer Rezeptur mischen. Lecithine sind ein natürlicher Bestandteil jeder Zellmembran. Sie werden aus GMO-freiem Soja- oder Sonnenblumenöl hergestellt. Im Gegensatz zu herkömmlichen, körperfremden Emulgatoren wirken Lecithine mit ihren wertvollen Phospholipiden nicht austrocknend, sondern rückfettend. Sie verbessern die Schutzfunktion der Hautbarriere.
Ein innovatives Konzept sind emulgatorfreie Gesichtscremes mit natürlichen Fruchtfasern aus Pektin. Die Fruchtfasern halten – rein physikalisch, ohne chemische Verbindung – ölige und wässrige Komponenten einer Creme wie in einem Gitternetz auf deiner Haut zusammen. Pektin stabilisiert dabei als natürlicher Konsistenzgeber die Creme und verbessert die Feuchtigkeitsbindung.
Bei diesem emulgatorfreien Konzept wird die schützende Hautbarriere zusätzlich durch den Naturwirkstoff Beta-Glucan gestärkt. Beta-Glucan sorgt dafür, dass viel Feuchtigkeit bis in tiefe Hautschichten gelangt und deine Haut die Feuchtigkeit langanhaltend speichern kann. Beta-Glucan wirkt Entzündungen entgegen, verbessert den hauteigenen UV-Schutz und trägt dazu bei, deine Haut elastischer und widerstandsfähiger gegen Umweltbelastungen zu machen.
Das emulgatorfreie Pflanzenfaser-Konzept hat sich insbesondere bei sensibler und problematischer Haut bewährt. Es unterstützt das natürliche Gleichgewicht der Hautfunktionen für eine langfristig gesunde, glatte und optimal versorgte Haut.