Wer kennt das nicht – kaum ist die Salatsoße am Salat, wird er welk, braun und matschig. Jedoch sind nicht alle Sorten gleich empfindlich: Eisbergsalat zum Beispiel bleibt auch bei höheren Temperaturen noch knackig und übersteht so auch eine sommerliche Grillparty.
Woher hat der Eisbergsalat seinen Namen?
Der Eisbergsalat, Kurzform oft auch „Eissalat“, ist eine Züchtung aus Kalifornien. Zu Zeiten, als man ihn noch von der Westküste zu den großen Verbrauchermärkten an der Ostküste transportieren musste, hat man ihn mit Eis gekühlt, „on the rocks“ sozusagen. Durch die effiziente Kühlung behielt der Eisbergsalat seine charakteristische Knackigkeit.
Der Eisbergsalat zählt zu den zahlreichen Trends aus den USA, die bei uns einen atemberaubenden Siegeszug angetreten haben. Namen wie „Krachsalat“ oder „Knacksalat“ heben die ansprechende Frischeeigenschaft markant hervor.
Für uns wird er heute in Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Israel, Italien und Deutschland nah zum Verbraucher angebaut.
Verwechslungsgefahr: Eisbergsalat sieht Weißkohl sehr ähnlich
Der Eisbergsalat zählt zu den Lattichgewächsen. Die Blätter des Kopfes sind eng aneinander gelegt und dicht geschlossen – das Volumen hat also auch Inhalt. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün, im Inneren des Salatkopfes sind sie gelblich-hell bis weiß.
Das einzelne Salatblatt hat eine feste Struktur und ist grobadrig. Die Köpfe müssen vor der Blütezeit geerntet werden, wer hier zu spät kommt, den bestraft das Leben mit einem bitteren Geschmack, der den Salat für den Verzehr ungeeignet macht.
Eisbergsalate sind von Juni bis November aus heimischem Anbau erhältlich, das Angebot außerhalb dieser Zeit wird um die Welt geflogen. Durch das robuste Blatt ist er gut lager- und transportfähig, er verliert seine Knackigkeit nicht.
Wenn Eisbergsalat im Angebot neben Weißkohl liegen sollte, schau besser zweimal hin, denn allzu leicht greift man das falsche Gemüse, weil er mit seinen großen, runden und fest geschlossenen Köpfen eher wie ein lockerer Weißkohl als wie ein Salat aussieht.
Selbst bei der Größe von bis zu 20 cm Durchmesser und einem Gewicht von bis zu 1 kg sind sich Kohl und Salat ähnlich.
Züchtungen haben es an sich, dass sie eine Sortenvielfalt hervorbringen, so gibt es auch einen roten Eisbergsalat und einen mit gekräuselten und tiefgrünen Außenblättern. Letzterer aus niederländischer Züchtung, dessen Name „Crisp-Salat“ aber weiterhin an sein knackiges Wesen erinnert.
Diese Nährwerte hat Eissalat
Der Energieinhalt des Eisbergsalates ist mit 13 Kalorien pro 100 g auch für Gemüse extrem niedrig. Ernährungsexperten neigen deshalb wegen der Nährstoffarmut dazu, ihn gering zu schätzen. Der für manchen figurbewussten erfreulich geringe Kalorien- und Fettgehalt kann auch als Vorteil gesehen werden.
Bei der richtigen Kombination aus Bewegung und Deckung des erforderlichen Kalorienbedarfs mit anderen Nahrungsmitteln kann der Eissalat das für eine straffe Figur rechtzeitig erforderliche Sättigungsgefühl wirksam unterstützen.
Diese Inhaltsstoffe hat Eisbergsalat
So nährstoffarm ist er nun auch wieder nicht, denn mit 15 mg Vitamin C pro 100g bietet er mehr als der klassische Kopfsalat. Erfreulich ist ein hoher Anteil an ß-Carotin, dem Provitamin, das nach Umwandlung im Organismus zu Vitamin A die Sehkraft erhält. Eisbergsalat enthält Folsäure und weitere Vitamine der B-Gruppe.
Neben Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen ist vielleicht noch ein höherer Fluorgehalt als in anderen Salatsorten zu erwähnen. Fluor trägt bekanntermaßen zur Zahngesundheit bei.
Salate sind immer gut für deine Gesundheit
In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass die sekundären Pflanzenstoffe, das heißt Farb-, Geschmacks- und Duftstoffe sowie ätherische Öle, die von den Pflanzen selbst zum Schutz vor Schädlingen und Krankheiten gebildet werden, offenbar auch für den Menschen gesundheitsfördernd sind.
Sie beugen, so vermuten manche Ernährungswissenschaftler, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, hemmen die Bildung der schädlichen freien Radikale, schützen vor Infektionen, senken den Cholesterinspiegel und stärken das Immunsystem.
Das erwähnte fettlösliche Provitamin Beta-Carotin kann nur dann vom Darm ins Blut gelangen und dort zu Vitamin A umgewandelt werden, wenn gleichzeitig Fett aufgenommen wird. Das muss nicht unbedingt in Form von Butter, Margarine oder Öl sein. Der Fettgehalt eines Joghurts beispielsweise oder von ein paar Walnusskernen im Salat reicht völlig aus.
Nitratbelastung von Gemüse verringern
Eisbergsalat speichert – wie viele andere Gemüsesorten auch – Nitrat, das im Körper in Nitrosamin umgewandelt werden kann. Je lichtärmer Salat gedeiht, um so mehr Nitrat speichert er. Bei Verzehr in normalen Mengen stellt die Belastung keine gesundheitliche Gefahr dar. Durch gleichzeitigen Konsum von Vitamin C, zum Beispiel Dressing mit Zitronensaft, kann eine spätere Umwandlung in Nitrosamin gehemmt werden.
Nitrat selbst ist kein gefährlicher Stoff. Für Pflanzen ist er sogar lebensnotwendig. Auch für den Menschen ist Nitrat an sich nicht gesundheitsschädlich. Erst wenn durch Bakterien, zum Beispiel bei nicht sachgemäßer Aufbewahrung und Zubereitung (zu langes Warmhalten oder Wiederaufwärmen), aus Nitrat Nitrit gebildet wird, kann es gefährlich werden.
Denn Nitrit verbindet sich im Magen mit Eiweißstoffen zu Nitrosaminen, die als krebserregend gelten. Durch Nitrit verliert das Blut die Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen, was bei Säuglingen und Kleinkindern zu Blausucht führen kann.
Durch eine bestimmte Auswahl und Zubereitung von Gemüse und Salat kann man die Aufnahme von Nitrat senken. Pflanzen, die viel Sonnenlicht und Wärme bekommen, haben weniger Nitrat, weil diese beiden Faktoren den Abbau von Nitrat begünstigen. Freilandgemüse ist also besser als Gemüse aus dem Treibhaus.
Eisbergsalat richtig zubereiten
Eisbergsalat schmeckt ein bißchen wie Kopfsalat, allerdings herzhafter. Seine Blätter sind fester und fleischiger. Eisbergsalat kann in der Küche universell solo oder kombiniert mit anderen Gemüsesorten zu unterschiedlichsten Salaten verarbeitet werden.
Eisbergsalat eignet sich natürlich besonders gut für grüne und gemischte Salate und hat den großen Vorzug, selbst bei längerem Stehen schön knackig zu bleiben. Du kannst ihn mit praktisch jeder Rohkost kombinieren. Eisbergsalat lässt sich im Gegensatz zu anderen Salaten gut mit Dressing oder Marinade vorbereiten. Wegen seiner robusten Blätter fällt er nicht so rasch zusammen.
In vielen, meist kalten Imbissen und Snacks sorgt er für eine knackige Komponente. Ganze Blätter eignen sich auch als Dekorationsschälchen für Aufstriche oder Dips.
Vor der Verarbeitung sollten die äußeren Blätter entfernt werden. Da sich in den eng geschlossenen Blättern kein bis wenig Schmutz sammelt, ist Eisbergsalat „natursauber“. Dennoch ist es empfehlenswert, die Blätter zu waschen.
So kannst du Eisbergsalat gut lagern
Im Ganzen hält sich der Eisbergsalat im Gemüsefach im Kühlschrank bis zu zwei Wochen. Bereits angeschnitten und in einem Plastikbeutel verwahrt, hält er bis zu einer Woche. Die Schnittflächen werden am besten mit Küchenfolie abgedeckt.
Genau diese gute Haltbarkeit unterscheidet den Eisbergsalat besonders von anderen Blattsalaten, die sowohl auf Wärme als auch auf Kälte empfindlich reagieren. Vor allem im Sommer oder bei Partys erfreut sich Eisbergsalat deshalb großer Beliebtheit: Er bleibt auch dann knackig und macht nicht schlapp, wenn er mehrere Stunden auf einem Büfett steht oder das Thermometer nach oben schnellt.
Einkauf und Vorbereitung von Eisbergsalat
Beim Kauf von Eisbergsalat kannst du wenig falsch machen. Du brauchst nur darauf zu achten, dass seine Blätter frisch und prall aussehen und eng anliegen, dann stimmt die Qualität auch.
Eisbergsalat ist auch bei der Vorbereitung unkompliziert: Entferne zunächst nicht mehr ganz frische Außenblätter und dann das verholzte Ende des Strunks. Nun kannst du den Salatkopf ganz nach Wunsch oder nach Rezept halbieren oder vierteln, waschen und trockenschütteln. Anschließend einfach mit einem großen Messer in Streifen schneiden.