Die Brombeere wächst auf Sträuchern und zählt zu den Rosengewächsen. Fälschlicherweise wird sie meist als Beere bezeichnet. Unverkennbar ist sie mit der Himbeere verwandt. Bei beiden handelt es sich im botanischen Sinne nicht um Beeren, sondern um Sammelsteinfrüchte.
Die ersten Brombeeren reifen bei uns im Juli, die letzten werden dann je nach Wetterlage Mitte bis Ende Oktober geerntet. In guten Jahren kann man sogar noch bis zu den ersten Frostnächten Brombeeren pflücken.
Es gibt da einen uralten Chemikerwitz zur Darstellung des Elementes Brom, einem braunen, stechend riechenden Gas: Nimm eine Brombeere und lasse sie auf die Erde fallen. Sie reagiert zu einer Erdbeere und das Brom wird frei.
Tipps zum Brombeeren sammeln
Falls du selbst Brombeeren sammeln möchtest, tue das möglichst weit weg von stark befahrenen Straßen und Industrieanlagen: Auf der unebenen und mit feinen Haaren besetzten Oberfläche von Brombeeren setzen sich leicht Schmutz und Giftstoffe aus der Luft fest.
Brombeeren reifen nicht nach, also nur reife, pralle und trockene Früchte ohne Druckstellen sammeln. Ein bisschen Vorsicht solltest du beim Sammeln von wilden Waldbrombeeren allerdings walten lassen. Vermeide niedrige Sträucher, denn hier besteht die Gefahr, dass die Beeren von den Eiern des Fuchsbandwurms befallen sind, dies ist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Gründliches Waschen und Erhitzen vor dem Verzehr vermindern die Infektionsgefahr.
Die Frucht setzt sich aus vielen kleinen einsamigen Steinfrüchten zusammen, die sich an einem Fruchtzapfen ansammeln. Im Gegensatz zur flaumigen Himbeere hat die Brombeere eine glänzende Außenhaut. Die Brombeere wird zwei bis drei Zentimeter groß und hat eine dunkelrote oder -violette beinahe schwarze Farbe. Sie schmeckt weniger süß als die Himbeere und ist leicht säuerlich.
Die Brombeere war und ist bei uns heimisch
Die ursprüngliche Heimat der Brombeeren liegt in den unendlichen Wäldern Nordamerikas und Eurasiens. Mittlerweile wachsen Brombeeren aber sowohl wild als auch in Kulturen in ganz Europa und Asien sowie in Süd- und Nordamerika.
In Deutschland finden wir Kulturen für Brombeeren in den wärmeren Bundesländern und Weinbaugebieten wie Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Diese Inhaltsstoffe machen die Brombeere zum Gesundheitsbonbon
Die Brombeere beschenkt uns mit Vitamin C und E und der Vorstufe zum Vitamin A, dem Provitamin A. Brombeeren enthalten im Vergleich zu anderen Beerenfrüchten die meisten Carotine. Mit ihrem Gehalt an zellschützendem Vitamin E sind Brombeeren dazu ein besonders effektives Anti-Aging-Obst.
Brombeeren beinhalten mehr Vitamin C als Äpfel. Mit 100 g Brombeeren kannst du fast ein Drittel deines täglichen Bedarfs an Vitamin C decken und so dein Immunsystem unterstützen, denn Vitamin C ist ein Powerstoff im Kampf gegen Bazillen. Brombeeren helfen, Darmkrebs, Leberkrebs und Lungenkrebs zu vermeiden. Unter allen Beeren sind sie der stärkste Provitamin-A-Spender und damit besonders gut für Augen und Nerven.
An Mineralstoffen ist die Brombeere reich an Eisen, Magnesium und Mangan. Des weiteren enthalten Brombeeren die Mineralstoffe Calcium und Kalium. So lässt sich mit etwa 125 Gramm Brombeeren der tägliche Bedarf an Mangan und Magnesium decken. Mangan ist vor allem wichtig für die Knochen und das Bindegewebe, Magnesium kurbelt die Muskel- und Nervenfunktionen an. Außerdem sollen die dunklen Beeren dem Magen gut tun und blutbildend wirken.
Brombeeren wirken entzündungshemmend und regulieren den Blutdruck
Flavonoide (Anthocyane) verleihen der Brombeere die typische Farbe und haben besondere gesundheitsförderliche Wirkungen. Diese tief dunkelroten Pflanzenfarbstoffe hemmen Bakterien, Viren und Pilze und lindern Entzündungen.
Außerdem können sie das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, den Blutdruck regulieren und das Immunsystem positiv beeinflussen. Die Pflanzenfarbstoffe verbessern die Fließfähigkeit des Bluts in Gefäßen. Außerdem steckt in Brombeeren der lösliche Ballaststoff Pektin, der dabei hilft, den Cholesterinspiegel auf Normal-Niveau zu halten.
Für die Figur gelten Brombeeren als günstig: Sie enthalten wenige Kalorien, gerade einmal 44 kcal/100 g und kaum Fett.
Tee aus Brombeerblättern gegen Fieber und Heiserkeit
Nicht nur die Beeren sind gesund, auch die Blätter des Brombeerstrauchs haben es in sich. Zwei Teelöffel mit heißem Wasser aufgekocht ergeben einen wohlschmeckenden Tee, der gut gegen Zahnfleischentzündungen hilft, Fieber senken kann und Heiserkeit bekämpft. Der Tee aus den Blättern hilft auch gegen Grippe und Erkältungen.
Schon die Griechen kauten Brombeerblätter gegen entzündetes Zahnfleisch und inzwischen sind diese oft Teil von Kräuterteemischungen.
Brombeeren richtig zubereiten
Reife Brombeeren sind super saftig, schmecken süß-säuerlich und haben ein intensives Aroma. Brombeeren eignen sich sehr gut zum Rohverzehr. Sie geben Kompott, Fruchtsalaten, Milchzubereitungen aus Joghurt, Buttermilch und Quark eine kräftige Farbe. Kuchen, Torten und Törtchen lassen sich gut mit den dunklen Früchten belegen.
Brombeeren eignen sich zudem zum Verarbeiten zu Saft, Gelees, Konfitüre, Marmeladen, Chutneys, Kompott und Smoothies. Natürlich kannst du Brombeeren auch wunderbar mit anderen Früchten kombinieren: Optisch und kulinarisch harmonieren Brombeeren zum Beispiel mit Pfirsich, Nektarine, Himbeeren und Johannisbeeren. Neben ausgefallenen Konfitüren lassen sich Brombeeren auch gut zu Fruchtwein oder Likör verarbeiten.
Für die Herstellung von Brombeeren-Eis mit Vanillejoghurt benötigst du nicht einmal eine Eismaschine. Dazu brauchst du die Brombeeren nur zu waschen und mit Joghurt zusammen zu pürieren. Danach Zucker / Zuckerersatz dazugeben und geschlagene Sahne unterheben. Alles in eine Tupperbox füllen und im Gefrierfach lagern. Lange kein derartig gesundes und wohlschmeckendes Eis genossen.
Kann man Brombeeren auch lagern?
Nein, Brombeeren sollten möglichst rasch verbraucht werden. Im Kühlschrank halten sie sich maximal zwei bis drei Tage. Wer größere Mengen aufbewahren möchte, friert die Brombeeren am besten ein.