Als in der Kölnmesse Ende Januar wieder die neusten Trends der Süßwarenindustrie vorgestellt wurden, kamen Fachbesucher aus aller Welt nach Köln. Die internationale Süßwarenmesse (ISM) fand bereits zum 47. male statt und dieses Jahr stellten 1600 Aussteller ihre Produktinnovationen vor. Allerdings lässt sich dieses Jahr kein großer Trend erkennen, dafür setzten sich viele kleine Trends in Szene: beliebt sind in diesem Jahr Produkte ohne Zucker oder mit Zuckeralternativen, auch Produkte für Veganer sind im Kommen. Doch bei all den neuen Innovationen und neuen Trends, stellt man sich die Frage, sind das wirklich gesunde Alternativen? Wie steht es mit Zuckeralternativen wie Stevia?
Wir essen zu viel Zucker, das ist nichts Neues. Rein rechnerisch nehmen wir ca. 24TL vom süßen Gold zu uns (die WHO empfiehlt höchstens 6TL). Doch den Zuckerkonsum zu reduzieren, das stellt uns vor eine Herausforderung.
Klar, der Verzehr von Süßigkeiten lässt sich noch reduzieren, aber Zucker finden wir auch in Produkten, wo wir ihn nicht vermuten (z.B. Wurstwaren oder light Produkten). Dann ist es doch einfacher auf Produkte zurückzugreifen, die mit Alternativen wie Xylit gesüßt sind. Viele Hersteller auf der ISM sind auf diesen Trend aufgesprungen. Doch ist das wirklich eine gesündere Alternative?
Was sind Xylit und Stevia eigentlich?
Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff, welcher weniger Kalorien besitzt als herkömmlicher Zucker. Seine Süßkraft ist gleich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat keine gesundheitlichen Bedenken bei der Verwendung von Xylit. In großen Mengen können Zuckeralkohole allerdings Durchfall verursachen!
Stevia ist ein pflanzlicher Süßstoff, welcher zwar keine Kalorien liefert, aber eine deutlich stärkere Süßkraft besitzt als normaler Haushaltszucker! Die Efsa warnt allerdings vor einer Überdosierung. Außerdem gibt es bisher keine Studie, welche die Langzeitwirkung von Stevia erforscht!
Wie kann ich den Zuckerkonsum reduzieren?
Wie eingangs beschrieben, nehmen wir viel zu viel Zucker täglich auf. Das Problem allein sind nicht die Süßigkeiten, sondern die Anwesenheit von Zucker in nahezu allen Produkten, der von den Herstellern zugesetzt wird. Um den Zuckerverbrauch zu reduzieren sollte man den Verzehr von Süßigkeiten und Knabberartikeln einschränken. Es muss ja nicht immer die ganze Tafel Schokolade sein.
Softdrinks am besten durch Mineralwasser austauschen. Koche häufiger frisch mit Gemüse und Vollkornprodukten und vermeide somit den Verzehr von Fertigprodukten (auch diese enthalten Zucker). So geht man dem versteckten Zucker aus dem Weg. Übrigens: Beim Backen lassen sich immer 10% Zucker einsparen, ohne dass der Geschmack oder die Konsistenz leiden.
Sich glutenfrei ernähren liegt im Trend, doch ist das gesund?
Gluten als Proteinbestandteil von Weizen ist schon länger in Verruf geraten. Die einen bezichtigen ihn gar als gesundheitsschädlich. Klar dass viele dann lieber auf glutenfreie Produkte zurückgreifen.
Doch wissenschaftlich gesichert sind diese Aussagen überhaupt nicht! Ein gesunder Mensch kann glutenhaltige Getreide bedenkenlos verzehren. Für ihn bieten glutenfreie Produkte keinerlei gesundheitliche Vorteile. Für Menschen, welche unter Zöliakie leiden ist der wachsende Markt an glutenfreien Produkten allerdings ein Segen.
Süßigkeiten sind ja nicht gerade gesund, wie lässt sich das schlechte Gewissen beruhigen?
Süßigkeiten und andere Knabberartikel liefern dem Körper keine lebensnotwendigen Nährstoffe! Sie enthalten viel Zucker oder Fett und Energie. Auf der anderen Seite steht aber der emotionale Nutzen von Essen, hier der Süßigkeiten. So steigt beim Verzehr von Schokolade oder Zucker bei bestimmten Konsumenten die Stimmung.
Wer den Verzehr von Süßigkeiten in Maßen hält, der kann das auch ganz ohne schlechtes Gewissen tun. Anstatt eine ganze Tafel Schokolade zu essen, brich doch einige Stücke ab. Diese lässt du dann ganz langsam auf der Zunge schmelzen. Das sehen auch die Wissenschaftler von der deutschen Gesellschaft für Ernährung so. An der Spitze der Ernährungspyramide wurden die Süßigkeiten und Fette platziert. Maß und Genuss statt Verbot!