Was sind eigentlich die Voraussetzungen für eine wirklich gute Beziehung? Viele denken, sie müssten dafür nur den richtigen Partner finden, doch eigentlich müssen wir zuerst bei uns selbst ansetzen. Denn wenn wir bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllen, kann eine Beziehung auch mit dem besten Partner scheitern.
Diese Voraussetzungen braucht eine wirklich glückliche Beziehung
1. Du versuchst nicht, andere zu verändern
Wenn wir Fehler an unserem Partner entdecken (oder etwas, das wir für einen Fehler halten) tendieren wir oft dazu, dies ändern zu wollen. Manchmal, weil diese Fehler uns stören, manchmal weil wir denken, es würde dem anderen helfen. Das tut es jedoch nicht.
Es ist gut, den anderen auf seine Schwächen aufmerksam zu machen, jedoch ist es seine eigene Entscheidung, ob er daran etwas verändern möchte oder nicht. Das musst du akzeptieren.
2. Du kennst die Bedeutung von “Gleichberechtigung”
Gleichberechtigung heißt nicht, dass ihr jede Rechnung immer 50/50 teilen müsst und jede einzelne Arbeit im Haushalt von beiden gleichermaßen ausgeführt werden muss.
Es heißt aber, dass die Wünsche und Ansprüche beider Partner gleich wichtig sind, dass nicht einer von beiden alle Lasten tragen muss und dass man sich gegenseitig Respekt entgegenbringt. Jeder sollte seine Talente da einsetzen, wo sie gerade gebraucht werden. Arbeit sollte daher sachorientiert aufgeteilt werden und nicht nach Geschlecht.
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Abhängigkeit ist schlecht für jede Art von Beziehung. Mache dir immer wieder bewusst, dass du ein eigenständiger Mensch bist und deine eigenen Qualitäten und Werte hast. Und dass du dich nicht allein über deine Beziehung oder deinen Partner definierst.
Unabhängig zu bleiben entspannt die Beziehung, da dem anderen weniger Erwartungen auferlegt werden- nicht umsonst heißt es “Wenn du etwas liebst, dann lass es frei”. Für manche Paare hat sich zum Beispiel das 80/20-Prinzip bewährt: Verbringe 80% deiner Freizeit mit deinem Partner, aber 20% für dich alleine oder mit Freunden. So hat man ausreichend Zeit für sich und kann die gemeinsame Zeit gleichzeitig mehr wertschätzen.
4. Du stehst mit beiden Beinen fest im Leben
Du musst nicht alles erreicht haben, was du dir für dein Leben vorgestellt hast. Du musst noch nicht einmal genau wissen, was dein konkretes Ziel im Leben ist. Aber du solltest fest verinnerlicht haben, dass du selbst für dein Leben verantwortlich bist – nicht deine Eltern, Freunde oder dein Partner. Diese Erkenntnis ist ebenfalls wichtig, um unabhängig zu bleiben.
5. Du bist ein guter Zuhörer
Damit sind zwei Dinge gemeint: Zum einen solltest du es beherrschen, jemandem zuzuhören, ohne ihn ständig zu unterbrechen, um direkt von dir selbst zu erzählen. Zweitens gehört zu gutem Zuhören auch, zu wissen, wann der andere einen Rat benötigt und wann er sich einfach nur etwas von der Seele reden möchte.
Manchmal ist es tatsächlich wichtig, etwas nicht zu bewerten, sondern lediglich nur aufzunehmen.
6. Du weißt, was du von einer Beziehung willst
Jeder von uns hat eine andere Vorstellung davon, was er sich in einer Beziehung oder von einem Partner wünscht. Das herauszufinden ist ein sehr wichtiger Schritt, wenn du eine dauerhafte Beziehung führen möchtest, denn nicht jeder Mensch kann deine Ansprüche erfüllen – und den anderen ändern sollst du ja nicht!
Überlege dir zum Beispiel, welche deine A-Kriterien sind (vielleicht Ehrlichkeit oder Treue) und welche deine B- oder C-Kriterien (vielleicht gemeinsame Hobbys). Dein Partner sollte deine wichtigsten Ansprüche, also all deine A-Kriterien erfüllen. Bei den anderen kannst du entscheiden, ob du bereit bist, Kompromisse einzugehen.
7. Du suchst nicht nach jemandem, der deine Wunden heilt
Dein Partner ist nicht dafür verantwortlich, dich nach einer schweren Lebensphase zu heilen, dich wieder glücklich oder zu einem besseren Menschen zu machen. Glück und Unversehrtheit werden sich von alleine wieder einstellen, wenn ihr eine authentische und gute Beziehung führt. Die Verantwortung dafür liegt jedoch nicht allein bei dem anderen.
Wenn du dir selbst genügst, wenn du ganz bist, dann ist dein Partner nicht mehr verpflichtet, dich ganz zu machen, du bist es ja schon. Stattdessen kann er dich auf eine andere Art und Weise ergänzen: Ihr könnt zusammen zu etwas werden, das ihr alleine nicht wart, auch, wenn ihr jeder für sich schon perfekt und einzigartig seid.
8. Du kommunizierst produktiv
Klingt trivial, ist jedoch essentiell. Zu viele Probleme entstehen dadurch, dass Menschen nicht richtig miteinander kommunizieren, Dinge verschweigen oder Missverständnisse produzieren.
Du solltest aussprechen, was du denkst und was du dir vorstellst. Und du solltest auch aktiv zuhören und annehmen, was der andere dir sagen will. Dafür ist es zum Beispiel wichtig, deutlich zu sein und nicht in Rätseln zu sprechen. Dein Partner kann nicht deine Gedanken lesen. Also lieber nochmal nachfragen, wenn du dir bei etwas nicht sicher bist, anstatt subjektive Annahmen über das Gesagte zu treffen, durch die weitere Missverständnisse entstehen können.
9. Du bist positiv egoistisch
Positiver Egoismus bedeutet, für sich selbst zu sorgen und nicht die Bedürfnisse anderer Menschen über die eigenen zu stellen. Nur, wenn du dich ausreichend um deine eigenen Bedürfnisse kümmerst und es dir gut geht, hast du die Kraft auch dem anderen zu helfen und deine Freude und Liebe an ihn weiterzugeben.
10. Du bist innerlich bereit für eine Partnerschaft
Last but not least: Du musst natürlich bereit dafür sein, eine dauerhafte Verbindung zu einem anderen Menschen einzugehen. Mit der Einstellung “Das wird eh nur ein paar Jahre halten” kann keine andauernde Beziehung entstehen.
Wenn du nicht bereit bist, dich in einer Beziehung zu engagieren – und an dir selbst zu arbeiten – ebenfalls nicht. Wenn du alte Beziehungen losgelassen hast und in Einklang mit dir selbst und deinen Wünschen bist, dann ist der Weg offen, mit einem anderen Menschen in eine gemeinsame Zukunft zu gehen.
Sei bereit für die Liebe
Und, wie viele der Anzeichen treffen auf dich zu? Falls es noch nicht so viele sind, keine Sorge, schließlich kannst du zwar nicht den anderen, sehr wohl aber dich selbst verändern. Du musst dich nicht verbiegen oder anpassen, sonst würdest du ja deine eigenen Bedürfnisse nicht mehr erfüllen. Aber an solchen Dingen wie der eigenen Kommunikationsfähigkeit, ausreichender Selbstfürsorge oder der Einstellung zur Gleichberechtigung kann jeder arbeiten, ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen.
Wenn du gerade in einer Beziehung bist, kannst du auch mit deinem Partner gemeinsam daran arbeiten, dass jeder sich den Kriterien annähert, sofern er dazu bereit ist. So kann eine Beziehung auf ganz besondere Art und Weise wachsen.