Müde? Energielos? Bei allgemeinem Unwohlsein gehen die meisten erstmal schnell zum Arzt. Dort bekommen sie Tabletten verschrieben, die meist nur die Symptome bekämpfen. Aber was sind die eigentlichen Ursachen für das schlechte Wohlbefinden?
Hast du schon mal daran gedacht deinen pH-Wert zu testen? Nein? Dann solltest du das so schnell wie möglich nachholen, denn häufig ist ein unausgeglichener pH-Wert im Körper verantwortlich für Unwohlsein und Krankheit. Unsere Expertin Mihaela Mariaen erklärt euch, wann der Körper übersäuert ist, was das bedeutet und was du konkret dagegen tun kannst.
Um eines als erstes klar zu stellen: Unser Körper ist nicht entweder sauer oder basisch – er ist beides gleichzeitig. Die Skala des pH-Wertes reicht von 1 – 14, wobei 7 als neutral gilt, 1 bis 6 als sauer und 8 bis 14 als basisch. Manche Organe von uns benötigen ein eher saures Klima, um richtig funktionieren zu können, wie zum Beispiel der Dickdarm. Unser Blut, die Zellflüssigkeit oder der Dünndarm müssen hingegen basisch bleiben. Wenn unser Körper nun übersäuert, geraten die Organe, die eigentlich ein basisches Klima benötigen, in einen sauren Zustand und können nicht mehr richtig arbeiten. Unser Säure-Basen-Haushalt ist gestört.
Bevor wir nun aber überstürzt irgendwelche Maßnahmen ergreifen, sollten wir feststellen, ob unser Körper tatsächlich übersäuert ist. Dabei können wir wählen zwischen aufwendigen klinischen Bluttests oder einfachen Selbsttests aus der Apotheke, die für den Anfang meist schon ausreichend sind. Mit einem einfachen Teststreifen wird dann über den Urin der pH-Wert gemessen.
Der Papierstreifen wird sich verfärben und anhand der Farblegende in der Packungsbeilage lässt sich dann der Säuregehalt des ganzen Körpers ermitteln. Gesunde Werte bewegen sich morgens zwischen pH 6,2- 6,8 und abends zwischen pH 6,8 – 7,4.
Wieso wird unser Körper sauer?
Unser Körper ist ein wahrer Alleskönner und auch wenn wir ihn gelegentlich überlasten, kann er sich doch meist selbst gut wieder regenerieren. Voraussetzung für eine gute Selbstheilungskraft ist aber die richtige Ernährung. Nehmen wir nur gesunde und natürliche Lebensmittel zu uns, fallen kaum Giftstoffe an, die unseren Körper belasten. Leider ist das heutzutage eher die Ausnahme als die Regel und unser Organismus wird dauerhaft mit einem hohen Maß an säurebildenden Produkten und einer ungünstigen Lebensweise konfrontiert.
Neben ohnehin schon giftigen Stoffen wie Nikotin, Alkohol, Lebensmittelzusatzstoffen oder überzuckerten Softdrinks können auch natürliche Produkte bei zu hoher Menge säurebildenend wirken. Dazu gehören zum Beispiel:
- tierische Eiweiße aus Eiern, Fleisch oder Wurst
- Sojaprodukte
- Milchprodukte
- Teigwaren mit hohem Weißmehlanteil
Außerdem hat unsere Psyche einen großen Einfluss auf unseren gesundheitlichen Zustand. So können Ängste und Stress unseren Säure-Basen-Haushalt ebenfalls beeinflussen.
Was passiert bei einer Übersäuerung des Körpers?
Ein gewisses Maß an Säuren kann unser Körper alleine und ohne Folgen verarbeiten. Dafür benötigt er basenbildende Mineralien wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium oder Eisen, die wir über unsere Nahrung aufnehmen können. Wenn nun aber zu viele Säuren in unseren Körper gelangen, reicht die Menge dieser wichtigen Mineralien, die wir zu uns nehmen, meist nicht mehr aus, um die Säuren wieder ausscheiden zu können.
Wir nehmen ohnehin zu wenig Mineralstoffe zu uns und “füttern” unseren Körper zusätzlich noch mit unnötig viel säurebildenden Produkten wie Weißmehl, Zucker und verarbeiteten Milch- und Fleischprodukten.
Die Folge: Der Körper greift seine eigenen Mineraldepots an. Dazu gehören die Knochen, Nägel, unsere Haare oder Knorpel. So bekommen wir schuppige Haut, fühlen uns schlapp, unsere Haare können ausfallen oder wir bekommen Kopf- und Gelenkschmerzen.
Falls sich dann immer noch zu viele Säuren in unserem Organismus befinden, müssen diese als Schlacken zwischengelagert werden. Diese können sich überall im Körper festsetzten. Im Bindegewebe zum Beispiel sorgen sie für Falten und Cellulite und in unseren Blutgefäßen für Verengungen, die zu Bluthochdruck oder sogar zu Schlaganfällen führen können.
Was kann man tun, wenn der Körper übersäuert?
Wir können mit unserer Ernährung unseren Körper auf ganz natürliche Weise dabei unterstützen, Säuren abzubauen. Wie bereits erwähnt braucht unser Körper sowohl Säuren als auch Basen, deswegen macht es keinen Sinn, alle tierischen Fette oder Milchprodukte von unserem Speiseplan zu verbannen. Allerdings benötigt der Körper mehr basenbildende Lebensmittel. Also verzichte beim nächsten Mittagessen doch einfach mal auf das belegte Brötchen mit Käse und gönne dir stattdessen einen großen Salat mit einer süßen Frucht zum Nachtisch.
Zu den basenbildenden Lebensmitteln gehören:
- Obst
- Gemüse
- Salate
- Kräuter
- Nüsse
- Basische Tees
- Heilerde
- Superfoods wie Goji-Beeren, Maca oder Chia Samen
Mit regelmäßigen Saunagängen, Lymphdrainagen, Yoga, basischen Bädern und jeder Art körperlicher Bewegung können wir unseren Körper zusätzlich bei der Entschlackung unterstützen.
Allerdings funktioniert jeder Organismus anders. Nach einer individuellen Analyse deines Körpers kann ich dir deinen eigenen Entsäuerungs-Plan entwickeln, der persönlich auf dich zugeschnitten ist.