Die Aprikose gehört zur Familie der Rosengewächse und zur Gattung Pflaumengewächse – wie der Pfirsich und die Nektarine. Alle gehören sie zu der Gattung Pflaumengewächse, sie alle sind Steinobstsorten und Pfirsich und Aprikose sind eng miteinander verwandt. Doch sie unterscheiden sich in Struktur und Geschmack.
Ein gutes erstes Unterscheidungsmerkmal ist die Schale. Die Schale der Aprikose ist eher glatt, leicht samtig. Hingegen ist die Schale des Pfirsich flaumig, die der Nektarine ist glatt.
Wie ist die Aprikose nach Europa gelangt?
Ursprünglich stammen Aprikosen aus Zentralasien. Auf die Früchte wurde Alexander der Große während seines Feldzuges nach Persien aufmerksam. Er veranlasste, einige dieser wildwachsenden Schönheiten mit nach Hause zu nehmen. Die alten Römer gaben der Frucht den Namen, den sie bis heute behalten hat. Aus dem lateinischen Worten praecox (für „frühreif“) und aprilis, dem ersten Monat einer möglichen Ernte, als aprilis cox abgeleitet, entstand mit der Zeit Aprikose.
Doch erst im 16. Jahrhundert erlangte sie eine weitere Verbreitung in Europa. Sie wurde dann in warmen Gegenden wie Spanien, Frankreich oder Italien kultiviert. Bedeutende Anbaugebiete für Aprikosen sind heute die ungarische Tiefebene, die Südslowakei, die Gebiete nahe der Donau in Österreich (Wachau, Kittsee), im Südtiroler Vinschgau und sogar in der Schweiz (Kanton Wallis).
In Deutschland ist ein Anbau der frostempfindlichen Diva eher schwierig; am besten gelingt er in den Weinanbaugebieten der Südpfalz, Rheinhessens und des Oberrheingrabens.
Die Aprikose schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch gesund
Besonders gesund ist die Aprikose aufgrund der zahlreichen pflanzlichen Inhaltsstoffe. Sie bietet uns von Beta-Karotin, eine pflanzlichen Vorstufe des Vitamins A, über Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C, bis hin zum Vitamin E eine große Bandbreite an Vitaminen. Mineralien wie Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium, Natrium und Eisen ergänzen das Füllhorn an Vitalstoffen.
Das fettlösliche Beta-Karotin verleiht der Aprikose ihre gelbliche Farbe und wird vom Körper in Vitamin A umgewandelt. Vitamin A wirkt im Körper als Antioxidant. Beta-Karotine fördern die Sehkraft. Das Vitamin B1 wirkt positiv auf den Herzmuskel. Ein Mangel an Vitamin B1 macht sich durch Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit und Leistungsschwäche bemerkbar.
Vitamin B2 steuert den Abbau und den Neuaufbau roter Blutkörperchen und ist an den Entgiftungsvorgängen in der Leber beteiligt. Beim Mangel an Vitamin B2 können Risse im Mundwinkel, Rötungen, Halsschmerzen und Blutarmut auftreten. Die Vitamine C und E stärken das Immunsystem. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) können Viren und Bakterien nur bei Anwesenheit von Vitamin C bekämpfen.
Aprikosen versorgen uns mit essentiellen Mineralstoffen
Zu diesen Mineralstoffen sind besonders Kalium, Phosphor, Eisen, Calcium und Kupfer zu zählen. Kalium reguliert unseren Wasser- und Elekrolythaushalt und sorgt dafür, dass Nervenimpulse richtig übertragen werden. Es schafft die Voraussetzungen dafür, dass Informationen von Zelle zu Zelle weitergeleitet werden können (Transmitterfunktion).
Erst dadurch können unsere Organe, das Herz, das Nervensystem, die Skelettmuskulatur, die Darmmuskulatur und auch die Haut gesteuert werden und ihre Funktion erfüllen. Außerdem ist Kalium in der Lage, den Blutdruck zu regulieren, so dass eine ausreichende Versorgung sogar einen gewissen Schutz vor einem Herzinfarkt bietet.
Phosphor wird für den Aufbau der Zellwände benötigt und ist als Baustein der Erbsubstanz im Zellkern mitverantwortlich für deren Struktur. Phosphor hilft dabei, den pH-Wert des Blutes zu stabilisieren.
Eisen transportiert den Sauerstoff in den roten Blutkörperchen und wird für die Oxidationsprozesse und damit Energiegewinnung in der Zelle und für die Zellatmung benötigt. Daneben ist Eisen an der Bildung verschiedener Enzyme beteiligt.
Calcium kräftigt Knochen und Zähne. Durch ihren sehr hohen Kupfergehalt hat die Aprikose außerdem eine entgiftende Wirkung.
Sekundäre Pflanzenstoffe für unsere Gesundheit – Wirkung der Aprikose
Die Aprikose enthält Salicylsäure, die bei verschiedenen Hauterkrankungen zur Anwendung gelangt. Die Salicylsäure entfaltet auch innerlich eine antibakterielle Wirkung und tötet so Keime im Magen-Darm-Trakt ab.
Ein anderer Wirkstoff – Dimethylglycin -, der im Kern der Aprikose steckt, soll bei Migräne und Kopfschmerzen helfen. Von sehr großer Bedeutung ist auch der hohe Anteil an Quercetin (ein Farbstoff aus der Gruppe der Polyphenole). Dieser Naturfarbstoff, der mit dem Beta-Karotin für das satte Gelb der Aprikosen verantwortlich ist, gehört zu den sogenannten Flavonoiden und besitzt antioxidatives Potenzial. Eine regelmäßige und ausreichende Versorgung mit Quercetin hat eine nachgewiesene antikanzerogene Wirkung.
Höchste Gehalte von Quercetin finden wir übrigens in Kapern und Liebstöckel.
Seidige Haut wie eine Aprikose
Was das Äußere der Frucht verspricht, schaffen ihre inneren Werte. Aprikosen sollen helfen, Müdigkeit zu bekämpfen, die Schleimhäute zu stärken, die Stimmung und Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und die Haut jünger erstrahlen zu lassen. Aprikosen kräftigen das Haar und lassen dich strahlend aussehen. Sie unterstützen das Wachstum von Nägeln und Haaren.
Noch intensiver in ihrer Wirkung sind Aprikosen nur in getrocknetem Zustand. Die Wirkung von Vitaminen und Mineralstoffen ist dann fünfmal so hoch, wie die der frischen Frucht. Außerdem sind getrocknete Aprikosen ballaststoffreich, wirken sich daher positiv auf den Cholesterinwert aus und beugen so dem Verstopfen der Arterien vor.
Aprikosen für Naschereien aus der Küche
Am besten schmecken die Aprikosen frisch verzehrt. Sowohl zum Frühstück mit cremigem Joghurt, in sommerlichen Smoothies oder herzhaft gegrillt auf Salat. Mit den milden und süßen Früchten lassen sich zudem Kompotte, Marmeladen und frische Obstkuchen belegen. Getrocknete Aprikosen sind ein leckerer Snack zwischendurch, passen aber auch wunderbar in Salate – zum Beispiel in einen frischen Rotkohlsalat.
Auch die Schönheit der Aprikose ist vergänglich – Wann sind Aprikosen reif?
Wenn du frische Früchte einkaufst, lasse dich ausnahmsweise einmal nicht von der Farbe beeinflussen. Sie kann je nach Sorte heller oder dunkler sein und sagt nichts über den Reifegrad einer Aprikose aus. Wichtige Kriterien sind hingegen die Haut und das Aroma. Die Haut sollte glatt und weich sein. Ist die Haut bereits schrumpelig, deutet das auf eine ältere Frucht hin. Eine reife Aprikose verströmt ein intensives fruchtiges Aroma.
Den richtigen Reifegrad erkennst du mit einer leichten Druckprobe. Die Haut sollte auf sanften Druck etwas nachgeben. Zu früh geerntete Aprikosen reifen nicht mehr nach und leider verliert die Aprikose sehr schnell an Frische. Kaufe daher möglichst nur nach Bedarf und verzehre die Früchte innerhalb eines Tages.