Was schreibt man dem Majoran nicht alles zu: nicht der Majoran aber seine Inhaltsstoffe regen den Geist an, desinfizieren, helfen der Verdauung, lösen Krämpfe und er selbst ist eine ausgezeichnete Würze für unsere Speisen.
Der Grund sind seine charakteristischen ätherischen Öle, die aus Blättern und Blüten stammen. Die Erntezeit ist im Hochsommer von Juli bis August.
“Majoran – auf Gräbern zur Wahrung der Totenruhe nutzt er den Lebenden kaum”
Nun, der Brauch Majoran auf Gräbern zu pflanzen, um diesen einen ruhigen Schlaf zu verschaffen, ist lange her. Böse Geister muss man wie im Mittelalter damit auch nicht mehr vertreiben. Aber immer noch hat er Bedeutung als Gewürz- und Heilpflanze.
Majoran in der alternativen Medizin – nicht nur würzig sondern auch gesund
Als Gewürz sind uns die kleinen grünen Blätter in der Gastronomie und in der Leberwurst des Metzgers geläufig (Majoran ist auch das Geheimnis dafür, dass vegetarische Leberwurst geschmacklich so nah an das originale Rezept rankommt).
In der Volksmedizin wird das Kraut seit langem gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt. Majoran besitzt die Fähigkeit, die Sekretion der Galle zu fördern und wirkt heilend bei Magen- und Leberproblemen. Er ist appetitanregend und unterstützt die Verdauung. Die entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften werden für Mundhöhle und Rachen als Gurgelwasser verwendet. Selbst bei Zahnschmerzen bringt das Kauen von Majoran Erleichterung.
Seine antiseptischen Eigenschaften werden auch für die äußerliche Anwendung als Spülmittel und für Umschläge bei der Bekämpfung von Pilzinfektionen oder Insektenstichen genutzt. Durch seine Fähigkeit, die Krämpfe der Glattmuskeln zu entspannen, gehört Majoran zu einem der beliebtesten natürlichen Spasmolytika (krampflösend).
So lindert Majoran die Schmerzen bei Reizhusten. Majoran lindert Krämpfe bei Menstruationsschmerzen und Epilepsie.
Weil Majoran ein einfaches Antidepressivum ist, das die Nerven beruhigt, den Schlaf regelt und eine gute Laune bringt, kann man sagen, dass er Körper und Geist heilt.
Wirkstoffe des Majoran auch in modernen Produkten
Majoran enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Harze und andere Stoffe. Die wirksamsten Bestandteile des ätherischen Öls sind Thymol und Carvacrol, die ein leistungsfähiges Antiseptikum sind.
Majoran gehört zu den Naturheilmitteln mit dem stärksten antiseptischen Charakter. Bereits im alten Ägypten wurden diese ätherischen Öle bei der Mumifizierung als Konservierungsmittel gebraucht. Heutzutage werden sie bei der Reparatur von Büchern, zur Pilzbekämpfung und als Puder bei Hautinfektionen oder als Antiseptikum in Mundwassern verwendet.
Hausmittel unter Verwendung von Majoran
Majoran-Tee: übergieße zwei Teelöffel mit 0,25 Liter kochendem Wasser und lasse sie 15 Minuten ziehen. Diesen Tee trinkst du ein- bis zweimal am Tag. Bei einer Magenverstimmung trinke den Tee vor den Mahlzeiten. Der Tee selbst kann auch als Gurgelwasser bei Entzündungen im Mund oder Mandelentzündung verwendet werden.
Inhalations-Sud: zwei Esslöffel Majoran-Blätter in kochendes Wasser hinzufügen. Du solltest über einer Schüssel mit diesem Balsam, abgedeckt mit einem Handtuch, 10-15 Minuten einatmen.
Hinweis: Es gibt keine bekannten Nebenwirkungen und Majoran kann langfristig eingenommen werden.
Mit Heilkräutern kochen
Oregano oder Majoran? Sowohl Oregano als auch Majoran werden vor allem in der mediterranen Küche verwendet. Im Unterschied zu Majoran zeichnet Oregano ein eher herbes Aroma aus. Majoran riecht und schmeckt hingegen würzig-süßlich.
Während der kräftige Oregano meist als alleiniges Gewürz – beispielsweise für Pizza – verwendet wird, lässt sich Majoran gut mit anderen Gewürzen wie Thymian oder Wacholder kombinieren.
Tipp: Majoran als Gewürz
Beim Kochen mit Majoran gibt man das Kraut am besten erst am Ende der Garzeit hinzu, da die ätherischen Substanzen beim Erhitzen ansonsten verfliegen und der Geschmack verloren geht.
Geschmacklich passt Majoran sehr gut zu deftigen Suppen, Eintöpfen und Fleischgerichten. In Kombination mit Bohnenkraut, Lorbeer, Thymian, Rosmarin und Liebstöckel entstehen besonders schmackhafte Aromen.