Das Essverhalten lernen Kinder bereits von ihren Eltern und oft behalten sie es ein Leben lang bei. Wissenschaftler nennen diese Art des gelernten Verhaltens “early programming” (frühe Programmierung). Dabei kann ein falsches Essverhalten durch industriell hergestellte Nahrungsmittel zu Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Alzheimer – manchmal auch zum frühzeitigem Tod führen.
Dr. Hans-Ulrich Grimm, Deutschlands Nahrungsindustriekritiker Nr. 1, deckt in seinem neuen kritischen Buch “Gummizoo macht Kinder froh – krank und dick dann sowieso” auf, wie die Nahrungsmittel-Konzerne schon Kinder auf frühzeitig falsches Essverhalten programmieren und damit ein Leben lang krank machen können.
Am Sonnabend fraß sie sich durch
ein Stück Schokoladenkuchen,
eine Eiswaffel,
eine saure Gurke,
eine Scheibe Käse,
ein Stück Wurst,
einen Lolli,
ein Stück Früchtebrot,
ein Würstchen,
ein Törtchen
und ein Stück Melone.
An diesem Abend hatte sie Bauchschmerzen!
(Eric Carle: Die kleine Raupe Nimmersatt)
Die ersten 1000 Tage im Leben eines Kindes prägen das Essverhalten für sein Leben
Niemals im Leben ist Ernährung so wichtig wie ganz am Anfang eines jungen Lebens. Schon im Mutterleib und den ersten drei Jahren eines Kindes wird das spätere Essverhalten des heranwachsenden und erwachsenen Menschen geprägt. Die ersten 1000 Tage sind wesentlich für die sogenannte frühe Programmierung (early programming) und damit fürs ganze Leben.
Und es geht dabei nicht um die Vorlieben von Kindern für Frisches oder für Fast Food, für Süßes oder Saures/Salziges. Es geht ganz konkret darum, ob das Kind später dick oder krank wird – schlimmstenfalls beides.
Denn die Konsequenzen eines von grundauf falschen Essverhaltens sind für den Einzelnen und gesamtgesellschaftlich erheblich: Ernsthafte Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Alzheime, und auch Millionen damit verbundene Todesfälle sind bereits die Folge, so der Autor Hans-Ulrich Grimm.
Wie industrielle Nahrung das Essverhalten unserer Kinder falsch programmiert
Nie zuvor kamen bereits Kleinkinder so früh mit industriell hergestellter Nahrung in Kontakt wie heute. Noch nie wurden die Eltern und Kinder so manipulativ und nachhaltig mit falschen Ernährungsempfehlungen durch Werbung und Lobbyarbeit von Nahrungsmittelkonzernen in die Irre geführt.
Nie zuvor gab es so viele von Grund auf problematische Nahrungsmittel-Produkte wie z.B: Fertignahrung zum Anrühren oder die beliebten Babygläschen. Sie scheinen so sauber, so rein zu sein – aber genau deswegen sind oft eine Gefahr für das sich entwickelnde Immunsystem der Kleinsten, fördern frühzeitige Allergien, machen anfällig für allerlei Krankheiten und gefährden die Entwicklung des Gehirns und damit der Intelligenz.
Gezielte Beeinflussung der Kinderernährung durch Nahrungsmittel-Werbung
Mit jedem weiteren Lebensjahr wachsen die Möglichkeiten der Lebensmittelkonzerne zur gezielten Beeinflussung der heranwachsenden Kinder. Sie verstehen es geschickt, unter Umgehung von moralischen oder rechtlichen Fragen durch attraktive Werbung, Merchandising, Apps und Fake-News junge Kinder-Kunden nachhaltig an sich zu binden.
Oft glauben sogar die Eltern, dass die teure Kindermilch oder das Quetschobst aus der praktischen Tube mit vielen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen absolut vertrauenwürdig seien. Denn von Risiken und Nebenwirkungen sagt die Werbung nichts. Und wer Werbung und ihre manipulative Wirkung nicht durchschaut bleibt machtlos.
Dr. Hans-Ulrich Grimm – Autor und Nahrungsmittelkritiker Nr. 1
Dr. Hans-Ulrich Grimm ist Journalist und Autor zahlreicher Bücher, wie z.B. “Die Fleischlüge”, “Chemie im Essen” oder der Bestseller und Klassiker der modernen Ernährungskritik “Die Suppe lügt”. Er betreibt auch das Online-Portal “Dr. Watson – Der Food Detektiv”, einem Informationspool zu Ernährungs- und Gesundheitsthemen.
Seine intensiven jahrelangen Recherchen in der Welt der Nahrungsmittelkonzerne bewegen ihn, künstliche Nahrungsmittel wie sie Nestlé oder Knorr & Co erzeugen, vollständig aus den Regalen zu verbannen und stattdessen frische Lebensmittel von Märkten und Bauern zu konsumieren. Für ihn gilt die Erkenntnis: “Genuss und Gesundheit gehören zusammen.”
Chemie im Essen kann frühzeitig die Gesundheit von Kindern ruinieren
Während sich ratlose und rastlose Eltern am Anfang manchmal noch die Frage stellen, wie viel Zucker im Brei ihrer Kleinen noch in Ordnung ist und ob Säuglings- oder Kindermilch eine Alternative zur Muttermilch darstellen, müssen sie schon wenig später über Cola, Fruchsäfte, Fischstäbchen und Vitamine in Süßigkeiten entscheiden.
Aber da haben sie das Essverhalten ihrer Kinder schon längst nicht mehr in der Hand. Denn zu früher Medienkonsum, wie die Fernseh- oder Smartphone-Nutzung, und die damit einhergehende werblich geschickte Programmierung führen schnell die Argumente der Eltern ad absurdum.
Da hilft auch die oft späte und spärliche Ernährungsbildung in Kindergärten und Schulen nicht, die vor künstlichem und damit zu viel Chemie im Essen warnen.
Die passende Kinderernährung – Was ist gut und was ist schädlich?
Hans-Ulrich Grimm hat auch für sein jüngstes Buch akribisch recherchiert, sogar eigene Analysen in Auftrag gegeben. Er erklärt uns in “Gummizoo macht Kinder froh – krank und dick dann sowieso”, was unsere Kinder krank macht und wie wir sie davor schützen können.
Er zeigt uns, dass schon Babys wissen, was gut für sie ist, warum wir Fastfood vollständig vermeiden und auf industrielle Nahrung verzichten sollten. Er weist nach, dass falsche Ernährung die Immunabwehr senkt, dass wir uns zu oft durch gekaufte Ernährungsexperten verwirren lassen und wie schädlich Zucker tatsächlich für den gesamten Organismus eines Kindes ist.
Und er macht uns klar, dass wir unsere Kinder nur dann Intelligenz ausbilden, wenn das Gehirn die richtige Nahrung bekommt und dass sogar Stress und Krisen mit falschem Essen zu tun haben.
Ein für so manchen provozierendes und sicher polarisierendes Buch über unsere täglichen Essgewohnheiten, das nicht jedem schmecken wird.