Wir haben 10 Fragen an “Mindful Millenial” Carina Stöwe von dem Blog “TRAVEL RUN PLAY” gestellt. Wie die Reise- und Laufbloggerin, Youtuberin und Yoga- und Mediationsbegeisterte ihren Alltag achtsam und bewusst meistern, hat sie uns in diesem Interview verraten.
Carina Stöwe arbeitet als Filmemacherin und professionelle Reisebloggerin. Auf ihrem Blog und dem gleichnamigen Youtube Kanal TRAVEL RUN PLAY berichtet sie über ihre laufenden Abenteuer aus aller Welt und vermittelt dabei Inspiration für ein aktives und bewusstes Leben.
2015 und 2016 lebte sie 18 Monate in einem Van in Süd- und Nordamerika und veröffentlichte in dieser Zeit ihr erstes Buch für Laufeinsteiger GET READY TO RUN
Millennials wird die Generation genannt, die zwischen 1980 und 1995 geboren ist. Es ist die größte lebende Generation und zudem ist sie hineingeboren in eine neue Ära von digitaler Vernetzung. Aber neben all den Vorteilen dieser prägenden und schnelllebigen Vernetzung stehen die Millennials vor einer radikalen Umstrukturierung ihrer Prioritäten. Erschöpfung ist ein Symptom der ständigen Erreichbarkeit, der vielen Nachrichten, Whatsapp und Emails. Was einmal als utopisches Ideal von Vernetzung galt, ist bei vielen zur Sucht nach Neuigkeiten geworden, eine Angst etwas zu verpassen, es herrscht Druck und kaum Zeit ohne das Smartphone in der Hand. Ein Mittel gegen das Medienchaos ist die Achtsamkeit.
Mindful Millennials – 10 Fragen an Carina Stöwe
1. Deine Top 3 für mehr Achtsamkeit im Alltag?
– Tägliche Meditation, egal ob 3oder 30Minuten. Es kommt nicht auf die Länge der Meditation an, sondern auf die Routine, die Du entwickelst und damit innere Ruhe zu einer Gewohnheit in Deinem Leben machst.
– Innehalten. Besinne Dich über den Tag verteilt immer wieder auf denMoment, indem Du gerade bist und nehme Deine Gefühle und was um Dich herum passiert voll wahr, statt Dich in Gedanken mit der Zukunft oder der Vergangenheit zu beschäftigen.
– Eine Stunde Morgens nach dem Aufstehen und Abends vorm Zubettgehen nicht aufs Handy schauen. Wie schön ist es, diese zwei wichtigen Stunden am Tag nicht mit den Gedanken Anderer, sondern mit den eigenen zu verbringen.
2. Was musstest du verlernen, um an den Punkt zu kommen, an dem du jetzt bist?
Die Ernsthaftigkeit des Lebens, die ich schon sehr früh erlebt und praktiziert habe. Irgendwann in den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass das Leben so ernst ist wie ich es mir mache und es damit in meinen Händen und vor allem meinen Kopf liegt, mit wie viel Leichtigkeit ich die Dinge nehme.
3. Was machst du, um nach einer stressigen Zeit oder einer langen Auszeit wieder auf den richtigen Weg zu kommen?
Ich plane nach intensiven Phasen immer genügend Zeit ein, um wieder bei mir anzukommen, denn das bedeutet für mich der richtige Weg. Am meisten hilft mir dabei, viel Zeit nur mit mir selbst zu verbringen. Das kann Laufen oder Yoga bedeuten, aber auch neue Musik finden, Lesen, Spazieren gehen, Kochen oder Aufräumen.
4. Was hilft dir dabei dich zu erinnern, dass alles gut gehen wird?
Dass auch ein negativer Ausgang einer Situation oder eines Ziels zu meinem Wachstum beiträgt und dass es in meiner Macht steht, Geschehnisse gut oder schlecht auszulegen.
5. Welche Angewohnheit versuchst du im Moment loszuwerden?
Ich habe die Gewohnheit, die Umsetzung von Ideen, von denen ich weiß, dass sie mich weiterbringen werden, vor mir herzuschieben, da ich einerseits Angst habe nicht gut genug zu sein und andererseits Angst davor habe, was passiert, wenn die Idee wirklich erfolgreich werden könnte.
Statt das Hier und Jetzt wertzuschätzen und das Bestmögliche aus dem Moment zu machen, habe ich Angst vor hypothetischen Situationen, von denen ich nie erfahren werde, ob sie überhaupt eintreten, wenn ich nicht einmal starte.
Dieses Grübeln ist eine große Verschwendung von Angst und Energie (die man sich auch für den Fall, dass die Befürchtungen eintreten sollten, aufsparen kann), deshalb arbeite ich gerade daran immer wieder „einfach mal zu starten“ und die Ungewissheit anzunehmen.
6. Auf der anderen Seite: In welcher Lebenslage und mit welcher Angewohnheit läuft es gerade so richtig gut?
Schon seit einigen Jahren bin ich wirklich zufrieden, was meine sportlichen Aktivitäten angeht. Ich gehe mehrmals die Woche joggen, mache fast täglich Yoga und probiere immer wieder neue Sportarten und Workouts aus.
Auch wenn ich mir mal aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit geben muss, weiß ich, dass ich keine Angst haben muss, nicht wieder in meine Routine zurückzukommen, denn ich habe erkannt, dass Gewohnheit auch bei Sport der Schlüssel zum Spaß und zum Erfolg ist.
7. Was ist deine Definition für Erfolg?
Ein ausgeglichenes Leben zu führen, gesund zu sein, seine Intuition zu spüren und ihr zu folgen, das Leben in all seinen Facetten schätzen zu wissen und Demut zu zeigen.
8. Wie bist du zu einem achtsamen/bewussten Leben gekommen?
Jeder vermeintliche Niederschlag, jeder Tod und jeder Verlust, hat mich dazu angehalten, mir Gedanken über das Leben zu machen, das ich gerade führe.
Jedes Mal, wenn ich ein Stück der Welt verloren habe, die für mich gerade funktionierte, musste ich mich weiterentwickeln und das, was mir nun fehlte, in mir selbst finden. Denn kein Mensch und kein materielles Gut, kein Ort und auch nicht alles Geld der Welt ist kann mir innere Zufriedenheit und Frieden bringen. Das kann nur ich selbst.
9. Wer/ was inspiriert dich?
Deepak Chopra und Eckhart Tolle geben mir mit ihren Büchern und Vorträgen jedes Mal einen neuen Blick auf das Universum, auf Beziehungen und auf mich.
10. Was bedeutet bewusst.besser.leben für dich?
Die bewusste Entscheidung mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und mir jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit zu geben diesen Tag voll auszukosten und mich zu spüren.
Danke an Carina für die liebevolle Beantwortung unserer Fragen!