Wir haben “Mindful Millenial” Anna Schunck Fragen zu Nachhaltigkeit, einem glücklichen Leben und Bewusstsein gestellt. Lest hier, wie die Redakteurin des “Viertel \ Vor”-Magazins ihren authentischen Weg gefunden hat und weiterhin findet. Dazu gehört vor allem eins: Sich selbst und den Einkaufskorb immer wieder zu hinterfragen!
Anna Schunck ist Co-Gründerin von dem Online-Nachhaltigkeits-Magazin “Viertel \ Vor”. Zusammen mit ihrem Partner Marcus Werner schreibt sie über das, was wirklich wichtig ist. Die Auseinandersetzung ihrer Generation zum Thema Nachhaltigkeit: Was ist wirklich wichtig und was bedeuten unsere Entscheidungen für die Natur? Viertel\Vor ist eine anregende und inspirierende Plattform, um neue Wege zu gehen.
Millennials wird die Generation genannt, die zwischen 1980 und 1995 geboren ist. Es ist die größte lebende Generation und zudem ist sie hineingeboren in eine neue Ära von digitaler Vernetzung. Aber neben all den Vorteilen dieser prägenden und schnelllebigen Vernetzung stehen die Millennials vor einer radikalen Umstrukturierung ihrer Prioritäten. Erschöpfung ist ein Symptom der ständigen Erreichbarkeit, der vielen Nachrichten, Whatsapp und Emails. Was einmal als utopisches Ideal von Vernetzung galt, ist bei vielen zur Sucht nach Neuigkeiten geworden, eine Angst etwas zu verpassen, es herrscht Druck und kaum Zeit ohne das Smartphone in der Hand. Ein Mittel gegen das Medienchaos ist die Achtsamkeit.
Mindful Millennials – 10 Fragen an Anna Schunck
1. Deine Top 3 für mehr Nachhaltigkeit im Alltag?
Eigentlich habe ich nur einen: Buy less, choose well. Nachhaltig finde ich immer, wenn wir uns ehrlich überlegen, ob wir das, was wir kaufen, wirklich brauchen. Wenn dann noch möglichst wenig Plastik dran ist und die Klamotten eco-fair oder noch besser secondhand sind, ist schon mal viel gewonnen. Mein persönliches Alltags-No-Go sind Einweg-Coffee-to-go-Becher.
2. Was musstest du verlernen, um an den Punkt zu kommen, an dem du jetzt bist?
Ganz generell: mich zu beeilen. Und speziell in der Mode: Trends hinterherlaufen zu wollen.
3. Was machst du, um nach einer stressigen Zeit oder einer langen Auszeit wieder auf den richtigen Weg zu kommen?
Ganz sicher sofort Yoga. Am liebsten eine gute Mischung aus Meditation und Gesang und ordentlich Dynamik. Eine Jivamukti-Klasse bei Peace Yoga in Berlin zum Beispiel oder Arial bei Flying Yogi in Hamburg. Auch noch gut finde ich immer einen Spaziergang – je nach Stimmung allein oder mit einem nahen Menschen – und Sauna, ein Vollbad oder Sofa mit Wärmflasche. Aus Nachhaltigkeitsgründen mit dem kalten Wasser dann nachher am Besten die Blumen gießen!
4. Was hilft dir dabei, dich zu erinnern, dass alles gut gehen wird?
Mein Optimismus, meine innere Stimme, meine Liebsten.
5. Welche Angewohnheit versuchst du im Moment loszuwerden?
Mich zu lange in Sozialen Medien zu verlieren. Und natürlich den everlasting Alltime-Classic: zu schnell ja zu sagen.
6. Auf der anderen Seite: In welcher Lebenslage und mit welcher Angewohnheit läuft es gerade so richtig gut?
Damit, im Job ganz viel von dem zu tun, was mich interessiert – und was mir wirklich wichtig ist.
7. Was ist deine Definition für Erfolg?
Sich selbst lieben und gleichzeitig selbstlos sein können. Und ich persönlich erreiche schon auch ganz gern meine beruflichen Ziele.
8. Wie bist du zu einem achtsamen/bewussten Leben gekommen?
Ich glaub’ das ist ein ongoing process. Klingt cheesy aber: der Weg ist das Ziel. Zumindest bei mir. Ich bin also noch voll dabei! Wichtige Anstöße geben mir seit Jahrzehnten meine besten Freundinnen, die mich reflektieren und begleiten. Seit fünf Jahren übe ich regelmäßig Yoga. Das macht mich achtsamer mir selbst gegenüber. Und einen Schlüsselpunkt in Sachen Nachhaltigkeit gab’s, als mein Freund und Viertel \ Vor-Partner Marcus und ich vor zwei Jahren ein Haus auf dem Land gekauft und uns gleichzeitig für grünere Schwerpunkte in unserer Arbeit entschieden haben.
9. Wer/ was inspiriert dich?
Meine Freunde und die Meinungen und Geschichten anderer Menschen – in Büchern, Zeitungen, Reportagen, langen oder auch ganz kurzen Gesprächen. Fast jede Form der Zwischenmenschlichkeit.
10. Was bedeutet bewusst.besser. leben für dich?
In erster Linie bewusster Leben. Dann kommt das besser eigentlich von allein – in kleinen Schritten. Davon immer wieder mal ein paar zu gehen, und dann ohne zu viel Gram auch ein paar wieder nicht fühlt sich für mich nach gutem Leben an.
Danke an Anna für das schöne Interview!