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Fairer Kaffee der Kogi Indianer: Café Kogi für die Hüter des Herzens dieser Erde

Mit dem Genuss jeder Packung Café Kogi kannst du die Kultur der Kogi Indianer retten.
Oliver Driver
von Oliver Driver
Cafe Kogi - fairer Kaffee aus Kolumbien© Pixaby

Mitten in den Bergen Nordkolumbiens lebt ein Indianerstamm, die Kogi, die es bis heute geschafft haben, sich dem Einfluss unserer Zivilisation zu entziehen. Nun haben sie beschlossen, ihre Isolation aufzugeben, um uns zu zeigen, wie wir mit dieser Welt umgehen sollten. Zur Verbreitung und Finanzierung ihrer Botschaft nutzen sie ein ganz besonderes Produkt: Kaffee.

Fairtrade, Transfair, Bio, Utz, Rainforest Alliance und wie sie alle heißen, sind Siegel, die uns beim Kauf von Produkten suggerieren, der Umwelt und den Produzenten etwas Gutes zu tun. Der Verbraucher meint, er sei auf der sicheren Seite. Doch der Teufel steckt im Detail. Am Beispiel des Projektes Café Kogi, für das der Kölner Oliver Driver gerade ein Crowdfunding auf Startnext gestartet hat, schauen wir einmal auf die Hintergründe.

Warum die Produktionsquote Qualität und Geschmack von Bio-Kaffee mindert

Beginnen wir mit Bio-Qualität. Sobald man in den Supermarktketten ein Kilo Kaffee mit Bio- und Fairtrade-Siegel für unter 10 Euro kaufen kann, sollte jeder aufmerksam werden. In Kolumbien – und von dort kommt mit der beste Kaffee – hat jede kleine Finca mit Bio-Kaffee dafür eine Quote je Hektar. Diese Quote wird bei einer Sammelstelle abgeliefert – und landet auf einem Berg mit dem Kaffee vieler anderer Lieferanten.

Dass der Einzelne da nicht allzu sehr angespornt ist, seinen besten Kaffee dort abzugeben, ist klar. Zudem ist der Aufpreis, den er für Bio-Qualität bekommt, gering. Nun haben die Bauern in der Regel mehr Kaffee als die Quote erlaubt, den sie aber deswegen nicht als Bio-Kaffee bei der Sammelstelle abgeben dürfen. Da sie nicht dumm sind, bringen sie dorthin die schlechte Qualität und verkaufen die beste an kleine Exporteure zu einem deutlich höheren Preis.

Dieser Kaffee hat dann zwar kein Siegel, schmeckt dafür aber. Und die kleinen Kaffeeröster können damit leben, beste saubere Qualität ohne Siegel zu haben.

Das Siegel Fair verkommt zum Marketing-Instrument von Industrie und Handel

Fair heißt bei Kaffee, dass vom Käufer der Mindestpreis von 1,40 $ je pound (453 g) für den Rohkaffee bezahlt wird. Für Bio-Kaffee gibt es einen leichten Aufschlag. In Kolumbien liegt der Börsenpreis für Rohkaffee derzeit bei 1,60 $ für durchschnittliche Qualität. Die Urwaldkaffee GmbH bezahlt dieses Jahr 2,40 $, Ziel ist es, auf 3,00 $ zu kommen.

Dieses Ziel zu erreichen hat sich leider durch den schlechten Dollarkurs verzögert. Wer je die Kaffeeernte und Verarbeitung erlebt hat, weiß, dass diese Preise nur möglich sind, weil die Bauern und die Erntehelfer sehr wenig verdienen. Von den Fairtrade-Aufschlägen kommen bei den Erntehelfern nur wenige Cent an, was erstaunlich ist, wenn man weiß, dass deutsche Konsumenten nach einer Studie bereit sind, zwei Euro mehr pro Kilo zu bezahlen, wenn der Kaffee fair ist.

Der Handel nimmt sich seinen Teil: die Gebühren für die Siegel, die Gutachter und all das müssen bezahlt werden. So verkommt das Siegel “Fair” zum Marketing-Instrument der Industrie.

Es macht geradezu traurig, wenn man realisiert, dass die schönen Bilder der Werbespots für Melitta, Tchibo, Lavazza und Co. nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Sonst würden wir gestutzte Kaffeesträucher in Reih und Glied bis zum Horizont sehen, ausgebeutete Menschen und viel Armut.

Die kolumbianischen Kogi retten mit dem Verkauf von fairem Kaffee ihre heiligen Stätten

Anders ist es bei dem kolumbianischen Volk der Kogi. Die Kogi Indianer haben es geschafft, außerhalb unserer Welt zu überleben. Ohne jeden technischen Fortschritt, ohne Geld, nur mit viel Natur, leben sie wie vor Hunderten von Jahren. Rund 20.700, immer in blütenreinem Weiß gekleidete Kogi, leben in den Bergen der Sierra Nevada de Santa Marta. In diesem Mikrokosmos treffen tropischer Regenwald auf trockene Wüste und schneebedeckte Berge auf karibisches Meer.

Um ihre Kultur zu verstehen, muss man sie in den Bergen besuchen. Es gibt nur einen Grund, warum sie nun mit unserer Welt Kontakt aufgenommen haben. Sie wollen ihre heiligen Stätten retten, bevor es zu spät ist. Mit dem Geld aus dem Verkauf des in ihren Wäldern wild wachsenden Kaffees soll das finanziert werden.

Natürlich wäre es schöner, wenn sie dieses ehemals ihnen gehörende Land auch so zurückbekommen würden, doch das ist utopisch. So kommt es, dass sie aktuell das Paradebeispiel für nachhaltige Kaffeewirtschaft sind. Sie haben vier Prinzipien, denen sie alles unterordnen.

Die Anbauprinzipien von fairem Kaffee der kolumbianischen Kogi Indianer

1. Im Einklang mit der Natur
Die Aufrechterhaltung und Heilung der Natur ist das oberste Prinzip der Gemeinschaft der Kogi. Dieses Gesetz des Ursprungs wird „Ley de Sé“ genannt. Im Land der Kogi findet man keine konventionellen Kaffeeplantagen. Der Kaffee wächst mitten im Wald in Gemeinschaft mit anderen Bäumen und (Nutz-)Pflanzen, um das natürliche Gleichgewicht zu erhalten und so das Überleben der sozialen Gemeinschaft zu ermöglichen.

2. Alte Sorten
Kurz nachdem die Kogi ihr Projekt CAFÉ KOGI initiiert hatten, wurde ihnen bereits geraten, neue und ergiebigere Sorten anzubauen. Doch sie stehen zu ihren alten Kaffeebäumen, denn diese sind die Väter der Bäume. Und von wem sollten die jungen Bäume lernen, wenn nicht von ihren Vätern?

Alte Bäume werden geehrt und nicht gefällt. Ein Kogi würde auch nicht den Samen eines schönen Kaffeebaumes nehmen und an anderer Stelle säen. Die Kogi wissen, dass der Umgang mit der Natur keine Frage der Technik und optimalen Ausnutzung, sondern eine Frage des Gleichgewichts ist.

3. Spiritualität und Qualität
Die Produktion von Nahrungsmitteln und alle mit dem Anbau von Kaffee verbundenen Tätigkeiten sind für die Kogi spirituelle Handlungen. Jeder Arbeitsschritt ist untrennbar mit dem spirituellen Denken der Kogi verbunden. Zu jeder Phase des Wachstums der Früchte werden – in der Regel nicht-materielle – Opfer für die spirituellen Väter als Dank dargebracht.

Jeder Verarbeitungsschritt wird von den Mámas überwacht und begleitet. Selbst im Hafen von Cartagena zelebriert ein Máma (Weiser) noch ein abschließendes Ritual zum Schutz der Bohnen auf der Reise.

4. Kontrolle und Partnerschaft
Es wird größter Wert darauf gelegt, alle Produktionsschritte selbst kontrollieren und beeinflussen zu können. Die Kogi arbeiten ausschließlich mit Partnern, die ihre Einstellung teilen und denen sie vertrauen können. Es gibt nicht die übliche Trennung zwischen Erzeuger und Röster. Viele Entscheidungen werden durch lange Beratungen aller Weisen getroffen. Bemerkenswert ist das Bohnenbild und die geringe Fehlerquote des Rohkaffees. Nur ein Volk, das außerhalb unseres monetären Systems lebt, kann es sich leisten, so sauber zu arbeiten.

Kaffee-Anbau der Kogi Indianer

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Dorf der Kogi Indianer

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Dorf der Kogi Indianer


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Kolumbianischer Urwald

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Kolumbianischer Urwald


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Oliver Driver mit Kogi Indianern

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Oliver Driver mit Kogi Indianern


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Kogi Indianer mit ihren Kaffee Bäumen

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Kogi Indianer mit ihren Kaffee Bäumen


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Die natürlichste Kaffeeproduktion

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Die natürlichste Kaffeeproduktion


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Das Endprodukt: Der Kogi Kaffee

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Das Endprodukt: Der Kogi Kaffee


Mit Crowdfunding kann jeder die Produktion von echt fairem Kaffee unterstützen

Um das Projekt “DAS CAFÈ KOGI” in Köln zu finanzieren und echten fairen Kaffee anzubieten, der auch noch richtig gut schmeckt, hat Oliver Driver eine Crowdfunding auf Startnext gestartet. Alle echten Kaffeeliebhaber sind eingeladen, die Aktion zu unterstützen.

Weitere Infos:

http://www.urwaldkaffee.de/

Oliver Driver
Experte: Oliver Driver
Oliver Driver ist Geschäftsführer der URWALDKAFFEE GmbH, Bauingenieur, Coach und Autor. Nach einer Karriere in der Immobilienwirtschaft setzt er seit 2013 all seine Energie in das Projekt CAFÉ KOGI, da ihn die Weisheit und Zielstrebigkeit der Kogi begeistert hat.