Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Die Tage werden langsam wieder kürzer, die Bäume verlieren ihre Blätter und morgens auf dem Fahrrad ist es schon richtig frisch. Früher oder später wird sie kommen, die kalte Jahreszeit. Doch auch wenn wir uns jetzt am liebsten Zuhause auf dem Sofa einmummeln würden, sollten wir eben genau das nicht tun. Gerade der Herbst bietet uns noch einmal die Gelegenheit, reichlich Sonne und Licht zu tanken und die Natur in vollen Zügen zu genießen.
Raus in die Natur – Die Goldene Jahreszeit genießen
Sobald die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, ist es für die Bäume an der Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten. Da ihre Blätter zu einem großen Teil aus Wasser bestehen, würden sie bei Frost zerstört werden. Deshalb werfen die Bäume ihre Blätter freiwillig ab, indem sie das Chlorophyll, das während der Sommermonate für den grünen Farbton gesorgt, in den Stamm und die Äste zurückziehen. Dadurch kommen die leuchtenden gelben und roten Farbstoffe zum Vorschein, die dem Herbst den Beinamen „Goldene Jahreszeit“ eingebracht haben.
Doch nicht nur die Blätter fallen im Herbst zu Boden. Der Herbst ist reich an Früchten, die sich hervorragend sammeln und weiterverarbeiten lassen wie Kastanien, Nüsse oder Pilze. Zudem ist der Herbst auch die Zeit der Weinernte, und an vielen Orten Deutschlands wird Neuer Wein und Zwiebelkuchen serviert. Das warme Licht und die leuchtenden Farben eignen sich zudem wunderbar zum Spazieren, Fotografieren und Sonne tanken.
Die 5 schönsten Ausflugsziele für den Herbst
1) Das Hohe Venn – Nordrhein-Westfalen (Aachen, Belgien)
Das Hohe Venn ist eine Hochfläche an der Grenze zwischen Deutschland und Belgien. Es gehört zum Naturpark Hohes Venn – Eifel und besteht zum größten Teil aus Hochmoor- und Heidelandschaft. Auf ausgewiesenen Wegen und Holzstegen könnt ihr das einzigartige Naturschutzgebiet erkunden. Besonders im Herbst, wenn die Gräser und Bäume sich bunt färben, ist das Hohe Venn ein tolles Ausflugsziel. Im Naturzentrum Botrange, dem höchsten Punkt Belgiens, könnt ihr geführte Wanderungen buchen oder E-Bikes ausleihen. Hunde dürfen leider nicht mit.
2) Südpfalz – Rheinland-Pfalz (Mannheim, Karlsruhe)
Für einen Besuch in der Südpfalz gibt es im Herbst gleich mehrere Gründe: Zum einen startet Anfang Oktober die Saison der Keschde. Die köstlichen Esskastanien gedeihen im milden, pfälzischen Klima besonders gut und werden im Herbst mit Kastanienfesten und kulinarischen Kastanienführungen geehrt. Auf dem Pälzer Keschdeweg könnt ihr um diese Zeit massig Edelkastanien sammeln, um sie Zuhause gemütlich zu rösten.
Ein weiterer Grund für die Pfalz ist die Weinernte: Nach der Wanderung könnt ihr euch in urigen Weinstuben mit Neuem Wein und Zwiebelkuchen stärken und den malerischen Ausblick auf die Deutsche Weinstraße genießen.
3) Lüneburger Heide – Niedersachsen (Hamburg, Bremen, Hannover)
Die Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens ist ebenfalls ein beliebtes Herbst-Ausflugsziel. Denn wenn im Frühherbst die Heide violett blüht, kann sich kaum jemand ihrem Charme entziehen. Doch auch im späten Herbst verzaubert die Lüneburger Heide ihre Besucher: Die Farben gehen dann ins rostviolett und die weite Heide- und Waldlandschaft ist in geheimnisvollen Nebel getaucht. Auf dem Machandel-Naturerlebnispfad könnt ihr die Natur erleben und euch an mystischen Wacholder-Büschen und leuchtenden Pilzen erfreuen.
4) Nationalpark Jasmund – Mecklenburg-Vorpommern (Rügen)
Für Rügen gibt es eigentlich immer einen Grund. Im Herbst ist besonders der Nationalpark Jasmund einen Ausflug wert. Jedoch nicht wegen der Kreidefelsen, für die er berühmt ist, sondern wegen dem umliegenden Buchenwald. Dieser ist einer der letzten, reinen Buchenwälder Europas und gehört zum UNSECO-Weltnaturerbe. Bei einem Spaziergang vom Parkplatz in Hagen bis hin zum Königsstuhl könnt ihr den Märchenwald aus nächster Nähe betrachten und euch anschließend in der zum Nationalpark gehörenden interaktiven Ausstellung über die Buchen und die Kreidefelsen informieren.
5) Elbsandsteingebirge – Sachsen (Dresden)
Das Elbsandsteingebirge mit seinen wildromantischen Schluchten und den wundersamen Felsformationen ist zu jeder Jahreszeit etwas ganz besonderes. Das vorwiegend aus Sandstein aufgebaute Mittelgebirge erstreckt sich zu beiden Seiten der Elbe und ist ganzjährig wanderbar. Jetzt im Herbst bezaubert die Sächsische Schweiz, wie der deutsche Teil auch genannt wird, durch goldenes Licht und buntes Laub. Am besten lässt das Elbsandsteingebirge auf dem Malerweg erkunden, der 2007 zum schönsten Wanderweg Deutschlands gekürt wurde.