Häufig findet man im Kühlschrank Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist. Häufig kann man diese trotzdem noch essen. Doch wie findet man heraus, ob oder ob nicht?
Ratlosigkeit vor dem Kühlschrank: Der Stracciatella-Joghurt ist laut Etikett „mindestens haltbar bis siehe Boden“.
Boden sagt: 17.03.2012. Problem: Heute ist der 26.03.2012.
Was nun – wegschmeißen oder trotzdem essen?
Weil mir beim Öffnen kein grüner Flaum entgegensprießt und der Joghurt die Riechprobe anstandslos übersteht, entscheide ich mich (wie immer in solchen Fällen) gegen den Mülleimer und für den Konsum. Doch so ganz genießen kann ich das schokostreuselgarnierte Milchprodukt jetzt leider nicht mehr. Wer weiß, vielleicht wuchert sich der Schimmel ja bereits, verborgen vor dem menschlichen Auge, genüsslich durch die unteren Becherschichten?!
Was bedeutet dieses „mindestens haltbar“ und wie sollte man das Datum als Konsument interpretieren? Verbraucherzentralen und Ernährungsberater haben zu dem Thema einige nützliche Tipps parat:
- Bei leicht verderblichen Lebensmitteln – wie beispielsweise Rohmilch, Lachs oder Hackfleisch – steht auf dem Etikett „zu verbrauchen bis“. Dieses Verbrauchsdatum (nicht zu verwechseln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum!) bedeutet, dass ein Produkt unbedingt bis zu dem angegebenen Zeitpunkt konsumiert werden sollte, später darf es auch nicht mehr verkauft werden.
- Das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ hingegen gibt lediglich an, „bis zu welchem Zeitpunkt das durchgehend richtig gelagerte und ungeöffnete Lebensmittel seine maßgeblichen Qualitätseigenschaften wie Geschmack, Geruch und Nährwert behält.“ Oft sind die Lebensmittel noch lange nach Ablauf des Datums ess- und genießbar.
- Bis zu 10 Tage über dem MHD sind meist kein Problem: Wenn kein Schimmel sichtbar und Geruch und Geschmack in Ordnung sind, können die Produkte noch gegessen werden. Voraussetzung: Die Verpackung ist ungeöffnet und ordnungsgemäß gelagert.
- Angeschimmelte Produkte mit hohem Wassergehalt wie Quark, Joghurt, etc. sollten sofort entsorgt werden. Auch Brot mit einer Schimmelstelle gehört in den Mülleimer. Der Grund: In weichen und flüssigen Nahrungsmitteln verbreiten sich die Schimmelgifte besonders schnell.
- Bei Käseschimmel gibt es eine klare Grenze: Handelt es sich um Hartkäse (maximal 56% Wassergehalt), kann das Stück nach Entfernung der Schimmelstelle noch gegessen werden. Alle anderen Käsesorten mit mehr Wassergehalt (halbfester Schnitt-, Weich- und Frischkäse) müssen bei Schimmel komplett entsorgt werden.
Demnächst werde ich über Ostern für ein paar Tage unterwegs sein und mit Sicherheit werden auch danach wieder einige Joghurts mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum im Kühlschrank auf mich warten. Aber zum Glück steht dem bedenkenlosen Genuss ja jetzt nichts mehr im Weg.
Apropos Ostern: Wie steht es eigentlich mit der Haltbarkeit von Eiern?
Mein Ratgeber Nummer 1 – das Internet – hat natürlich auch hier einige Tipps parat:
Da gibt es einmal den Ei-in-Wasser-legen-Test: Ungenießbare Eier schwimmen im Wasser oben, frische liegen am Boden. Alles dazwischen sollte man zumindest gut kochen. Und wirklich alte Eier heißen nicht nur faul – sie stinken auch so. Spätestens damit ist die Frage nach der Haltbarkeit eindeutig beantwortet. Zuletzt an dieser Stelle noch ein Warnhinweis vor glucksenden Eiern: Schüttelt man ein Ei und es gibt ein glucksendes Geräusch von sich, so bedeutet es, dass es alt und somit ungenießbar ist. Meine Prognose angesichts der anstehenden Ostereierflut: Deutschland stehen glucksende Zeiten ins Haus.