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Dem Herzen folgen: So lebst du wild und leidenschaftlich – ab sofort!

Brennst du für das Leben und möchtest es voller Liebe und Begeisterung leben? Dann warte nicht auf bessere Zeiten. Fang jetzt an.
Melanie Lotz Yogalehrerin
von Melanie Lotz
Junge Frau springt frei und leidenschaftlich über eine Mauer© Boyarkina Marina - Fotolia.com

Während man Socken faltet oder die Spülmaschine ausräumt, fällt es schwer, sich abenteuerlich und frei zu fühlen, nicht? Dabei sehnen wir uns so oft nach etwas mehr Freiheit und Lebendigkeit – nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltag. Wenn wir unserem Herzen folgen, sind häufig nicht einmal große Veränderungen nötig, um unser Leben intensiver zu spüren. Ab in’s wilde Leben!

Ob wir mit einer Räuberbande tanzen oder hingebungsvoll unsere Familie managen, ob wir über die sieben Weltenmeere segeln oder durch die Höhen und Tiefen eines Arbeitsalltags navigieren, das Leben ist ein Abenteuer. Sobald wir uns dessen klar werden, dass wir Superhelden sind, die die Macht haben, ihr Leben zu gestalten, bekommt jede unsere Handlungen und Entscheidungen eine ganz neue Bedeutung.

Um uns lebendiger zu fühlen und mit mehr Leidenschaft zu leben, müssen wir nicht unbedingt auf die ganz großen Veränderungen hoffen und unser Glück immer auf später verschieben. Wir können sofort mit dem wilden Leben loslegen, denn die Wahrheit ist: Wir sind schon mittendrin.

1. Lebendigkeit und Intensität: Dein Leben findet nur JETZT statt

Häufig fühlen wir das Leben nicht, weil wir zu beschäftigt mit den vielen Sorgen und Plänen sind, mit denen unser Kopf uns beschäftigt. Unser Geist liebt es, uns vom Leben abzulenken, indem er über Vergangenes oder über die Zukunft nachdenkt. Sehnsüchte, Erwartungen, Ängste halten uns weg von dem Moment, in dem wir jetzt gerade leben. Manchmal fragen wir uns, wohin die Zeit geht: Sie verschwindet in Gedanken. Es ist sicher nicht falsch, Pläne zu machen: Doch was nützen die aufregendsten Planungen, wenn wir es dann nicht fühlen, das Leben?

Mein Weg, um tief in mich und in den gegenwärtigen Moment einzutauchen, ist es, meinen eigenen Herzschlag wahrzunehmen. Es rührt mich, mein Herz klopfen zu spüren: Das tapfere Herzchen versorgt uns zuverlässig jeden Tag und jede Sekunde mit Lebensenergie, unabhängig davon, wie wir gerade mit uns und unserem Leben umgehen.

Das Herz ist das Zentrum unseres Lebens, unserer Freude und unserer Liebe. Es steht für alle Qualitäten, die lebenswichtig sind: Kraft, Sicherheit und Versorgung genauso wie Weichheit, Zartheit, Verletzlichkeit. Grund genug, uns immer wieder mit seinem Pochen, Hüpfen und Pulsieren zu verbinden: Unser Herz zeigt uns den Weg zu einem authentischen, lebendigen Leben.

Herzmeditation

Lege deine Hände auf dein Herz und nimm deinen Herzschlag wahr. Nimm bewusst wahr, was du spürst: Das Herz pocht vielleicht schnell, aufgeregt, unregelmäßig, sanft, ganz leise, ganz laut… Verfolge den Weg deines Herzschlags in alle Körperteile… Wo hüpft, pulsiert, klopft es in dir? Lasse dich berühren von diesem Puls deines Lebens: Das bist du. Das ist das pure, pralle Leben, das da in dir pocht.

Raus aus dem Kopf, rein in den Körper: Deine Lebendigkeit pulsiert in dir!

Dieses Pulsieren von Kopf bis Fuß, das ist der Rhythmus deines Lebens! Dein Leben ist das wildeste Abenteuer, dem du begegnen kannst – und zwar immer da, wo du gerade bist. Hier und Jetzt tobt das Leben in dir und du kannst dich jederzeit dafür entscheiden, es mit allen Sinnen zu spüren, in jedem Moment.

2. Selbstliebe: Stehe hemmungslos zu dir selbst

Stell dir vor, du wärst die Hauptfigur eines Films und gleichzeitig dessen Zuschauer. Schau auf dein Leben: Hast du nicht schon die unfassbarsten Dinge erlebt? Dramen überstanden? Erfolge gefeiert? Du hast schon geweint vor Rührung, gelacht vor Verzweiflung und so sehr geliebt, dass es weh tat. Nicht nur die Momente voller Freude und Leichtigkeit zählen, auch die Schwierigkeiten und die Grenzen gehören dazu. Auch das Fallen und unser Ringen darum, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen, machen uns zu dem, was wir sind.

Es hat nichts mit Egoismus zu tun, wenn wir mit Begeisterung und Hingabe für unser Wohlbefinden sorgen und uns von unseren eigenen Ideen und Plänen inspiriert fühlen. Ganz im Gegenteil: Gerade die Menschen, die ohne Scham zu sich stehen und mit Leidenschaft ihre Vorstellung eines glücklichen Lebens ausleben, strahlen so viel lebendige Freude, Mut und Energie aus, dass sie wiederum eine Inspiration für andere sind.

Sei verliebt in dich selbst: Dein Glück wird andere inspirieren

Nimm dir einen Moment, um bewusst anzuerkennen, wie viel du geschafft und erschaffen hast. Es mag zunächst etwas kitschig klingen, doch vielleicht magst du es einmal ausprobieren: In dich selbst verliebt zu sein.

Kannst du die Bewunderung, die wir so leicht für andere empfinden, dir selber schenken? Dir auf die Schulter klopfen und sagen, wie toll du bist? Dir auch deine Irrwege und Unsicherheiten verzeihen? Wenn Ja: Wundervoll – Zelebriere dich, deine Ideen, deine Freude am Leben. Falls Nein: Was fehlt, damit dein Herz beim Gedanken an dich selbst vor Freude hüpft?

3. Freiheit, Spiel und Kreativität: Du bist der Superheld deines Lebens

Unzufriedenheit und Frust entstehen häufig auch durch das Gefühl der Machtlosigkeit: Wenn wir glauben, nur funktionieren zu müssen und nichts ändern zu können, dann verlieren wir Lebensfreude und Energie. Dabei sind es meist tief in uns sitzende Glaubenssätze wie “Ich bin nicht gut genug…” oder “Ich habe das nicht verdient…”, die uns davon abhalten, kreativ zu werden, mutig auch mal ungewohnte Pfade zu gehen und spielerisch unsere eigenen Wege zu entdecken.

Inspirierende Fragen an dein Herz für die wildeste Version deines Selbst

Es gibt viele Gründe, Dinge erst gar nicht auszuprobieren. Und immer noch einen Grund mehr, es doch zu tun: Weil es unser Leben ist. Und wir nur diese eine Chance haben. Wir haben jeden Tag die Wahl, Erinnerungen zu sammeln, die uns wichtig sind. Amy Heger, Yogalehrerin der Kölner Yogaschule Lord Vishnus Couch formuliert folgende inspirierende Fragen für ein authentisches Leben nach eigenen Werten, Maßstäben und Bedürfnissen:

  • Wenn du tief in dich hinein horchst… was ist dir wirklich wichtig im Leben? Was möchtest du noch (er-)schaffen?
  • Was würdest du tun, wenn du nicht scheitern könntest? Und was würdest du trotzdem tun: Selbst wenn es keinen kommerziellen Erfolg oder keine soziale Anerkennung bringen würde?
  • Am Ende deines Lebens blickst du zurück: Was für ein Mensch warst du? Woran sollen Menschen sich beim Gedanken an dich erinnern?

4. Der Weg deines Herzens: Folge dem, was dich begeistert und inspiriert

Der buddhistische Meister Tsakpo sagte in seinem Meditationsworkshop “Das Liebesnetz” sinngemäß: “Frag doch nicht immer die anderen um Rat: Die haben ihre eigenen Geschichten, was sollen sie über dich wissen? Schau doch nicht bei Facebook das Leben der anderen an, schau DEIN Leben an. DU bist interessant, DU bist wichtig – sobald du interessant bist, ist die Welt nicht mehr so wichtig. Mache dich selbst zum Fokus deiner Welt. Ruf nicht deine Freunde an und frage sie um ihre Meinung – ruf dich selbst an und frag dich um deine Meinung. Die Antworten sind alle in dir, du musst nur hinhören.”

Folge der Wonne und lebe aus dem Gefühl des inneren Reichtums

  • Heute in einem Jahr, in deiner Idealwelt: Du bist den Weg deines Herzens gegangen. Wo siehst du dich, mit welchen Menschen bist du umgeben, was tust du? Wie fühlst du dich?
  • Welche Schritte haben dich an diesen Punkt geführt?
  • Nimm die positiven Gefühle der Erfüllung tief in dich auf und lasse alle deine nächsten Schritte aus diesem Wonne-Gefühl heraus entstehen.

Aus Mangelgefühlen können wir keine Fülle herstellen. Aus Mangelgefühl entsteht höchstens der verzweifelte Wunsch, uns von unserem Leid zu entfernen. Wir bleiben so jedoch verbunden mit dem Elend, weil es weiterhin unser Maßstab bleibt: DAS möchte ich NICHT. Wenn Freude und Liebe unser Maßstab wird, dann treten wir direkt in Verbindung mit den positiven und stärkenden Kräften in uns, auch wenn sich im Außen noch nichts verändert hat. Wir handeln FÜR die Freude (und nicht GEGEN Leid).

5. Dankbarkeit: Der Schlüssel zu mehr Lebensfreude

Manchmal glauben wir, dass das Leben der anderen besonders toll und aufregend ist und unser eigenes Leben eher langweilig und bedeutungslos. Dabei tendieren wir dazu, bei anderen nur die Highlights zu sehen, während wir bei uns selbst die unzähligen Stunden der Routine mit in die Wertung nehmen. Wenn wir immer mal wieder das eigene Leben mit etwas Abstand betrachten, können wir den Blick vom Kleinen auf die großen Entwicklungen lenken. Es erfüllt mit Zufriedenheit festzustellen, wie viel wir bereits erlebt und wie sehr wir gewachsen sind.

Auch andersherum funktioniert der “Trick”: Während wir ständig mit großen Plänen für die Zukunft beschäftigt sind, verpassen wir die kleinen, feinen Freuden im Hier und Jetzt. Jeder Tag kann voller Glücksmomente sein. Bewusst darauf zu achten, was wir haben, statt ständig drüber nachzudenken, was fehlt, verschafft ein inneres Gefühl von Reichtum und Erfüllung, das einen so high machen kann wie Verliebtheit.

Dankbarkeitsritual: Was erfüllt dich mit Freude?

Dankbarkeit muss keine spontane Eingebung oder eine Frage des Zufalls sein: Wir können sie üben. Wenn wir Dankbarkeit zu einer täglichen Praxis machen, werden wir sensibler für die kleinen als auch die großen Freuden.

  • Mit Dankbarkeit den Tag beginnen: Starte in den Tag, indem du dir nach dem Aufwachen eine Minute Zeit nimmst, um Dankbarkeit zu üben. Wenn dir absolut nichts einfällt, wofür du heute dankbar sein könntest, dann kann die Herzensmeditation helfen: Spüre deinen Herzschlag und lasse dich von deinem Leben berühren und bis in jede Zelle deines Seins erfüllen. Wenn sonst auch alles schief geht: Das Leben tobt in dir! Erinnere dich daran, so oft du kannst.
  • Werde zum Dankbarkeits-Detektiv: Suche nach Dingen, die dich begeistern, die dich mit Liebe, Freude und Leichtigkeit erfüllen – und feiere sie! Das kann der dampfende Kaffee am Morgen sein, die warmen Wasserstrahlen der Dusche, die dein Gesicht massieren, die kuschelige Jacke, die dich warm umarmt, wenn du raus in den Regen musst…
  • Mit Dankbarkeit den Tag beenden: Für welche Begegnungen, Erlebnisse, Momente, Gefühle von heute bist du dankbar? Mache ein Spiel draus und versuche dich für die Top-Drei des Tages zu entscheiden.

Melanie Lotz Yogalehrerin
Expertin: Melanie Lotz
Melanie ist Vinyasa Yogalehrerin aus Köln: Ihre Ausbildung machte sie bei Lord Vishnus Couch und unterrichtet nun regelmäßig dort und bei yes!yoga. Seit Mitte 2015 arbeitet sie auch für die evidero Redaktion.