Manche Menschen riechen so gut! Auf den Duft unserer Kosmetik legen wir großen Wert und das ist auch kein Wunder, immerhin ist der Geruchssinn des Menschen nicht nur zur Gefahrenerkennung wichtig, sondern auch für die Partnerwahl und das gesamte soziale Umfeld. Ein guter Grund, ihn nicht zu betäuben, sondern ihn mit Düften aus der Natur zu verwöhnen.
Hast du das schon einmal erlebt: Man geht eine belebte Straße entlang und plötzlich steigt einem ein ganz bestimmter Geruch in die Nase. Vielleicht das Parfüm, das die Großmutter immer benutzt hat, oder das Rasierwasser eines alten Freundes. Nur ein leichter Hauch kann uns direkt zurückversetzen in Momente, die wir mit Menschen erlebt haben, die denselben Duft um sich hatten.
Gerüche sind eng mit Erinnerungen und Emotionen verknüpft
Tatsächlich ist es so, dass kein anderer Sinn des Menschen so sehr an Erinnerungen gebunden ist. Mit Gerüchen können wir längst Vergessenes wieder aufleben lassen, als wäre es gestern gewesen. Dafür gibt es auch einen Begriff, den Proust-Effekt. Marcel Proust war ein französischer Schriftsteller, der in seinem Roman “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” das Phänomen erscheinen ließ.
Woran liegt das? Gerüche werden direkt mit Emotionen gekoppelt im Gedächtnis abgespeichert. Das ist sehr sinnvoll, immerhin ist unser Geruchssinn essentiell für das Überleben der Menschheit gewesen, warnt er uns doch vor Feuer oder verdorbenem Essen. Und dann ist da natürlich auch noch die Bedeutung des Riechens für die Partnerwahl.
Der Duft bestimmt die sexuelle Anziehung
Von Pheromonen haben die meisten schon einmal etwas gehört. Es sind biochemische Signalstoffe, die mit dafür verantwortlich sind, wen wir attraktiv und anziehend finden. Sie signalisieren dem Gehirn – natürlich unbewusst – welcher Partner sich gut dazu eignet, Nachkommen zu zeugen. Denn je unterschiedlicher das Erbgut, desto besser. Diese unbewussten Bewertungen können auch erklären, wieso wir manche Menschen einfach “nicht riechen können”. Duft macht nicht nur anziehend, er kann uns auch massiv stören und so über Sympathie oder Antipathie entscheiden.
Diese Thematik wird auch in Patrick Süskinds “Das Parfüm” verarbeitet. Im Paris des 18. Jahrhunderts will ein junger Mann ein perfektes Parfüm entwickeln, das er aus den Leichen von Menschen herstellt, die er getötet hat. Vorsicht Spoiler: Am Ende des Buches stellt er ein Parfüm her, das so übernatürlich gut riecht, dass er vom Mob wortwörtlich zerfleischt wird. Kein schönes Bild, aber umso eindrucksvoller: Unser Geruchssinn ist der triebhafteste von all unseren Wahrnehmungsmöglichkeiten.
Gut riechen durch Kosmetik – So wichtig sind Parfüms und Duschgels
Der Körpergeruch ist also ein ganz entscheidender Faktor für unser soziales Zusammenleben. Nicht nur auf sexueller Basis, sondern auch im allgemeinen zwischenmenschlichen Kontakt. Das wird auch genutzt: Die Kosmetikindustrie entwickelt immer neue Duftvarianten und verspricht uns, durch dieses Parfüm besonders attraktiv zu wirken oder durch jenes Deo besonders männlich zu werden. Duftwerbung ist fast ebenso penetrant wie Autowerbung und tatsächlich wählen wir ja für besondere Momente im Leben auch besondere Düfte aus.
Egal ob Duschgel, Shampoo, Bodylotion, Rasierwasser, Hautcreme oder Deo: Unsere Kosmetik wählen wir zu einem Großteil nach ihrem Geruch aus. Und dieser muss nicht nur für sich gut riechen, sondern auch zu unserem eigenen Körpergeruch passen. Dasselbe Parfüm riecht an zwei unterschiedlichen Menschen nicht völlig gleich.
Natürlicher Duft durch Bio-Gerüche in der Naturkosmetik
Leider geht das “gut riechen” häufig mit ungesunden Inhaltsstoffen in der Kosmetik einher. Das beste Beispiel: Aluminium im Deo. Das soll die Schweißproduktion hemmen, könnte aber unter Umständen auch für ein erhöhtes Brustkrebsrisiko verantwortlich sein. Auch synthetisch hergestellte Duftstoffe sind nicht völlig unkritisch, denn sie können Allergien auslösen und eventuell sogar den Hormonhaushalt beeinträchtigen.
Die Alternative: Natürliche Duftstoffe in Naturkosmetik. Aus ätherischen Ölen werden mittlerweile sogar Naturparfüms hergestellt – ganz so wie im 18. Jahrhundert. Dafür werden aus Pflanzen oder manchmal auch aus tierischen Sekreten die entsprechenden Duftstoffe gelöst und zu rein natürlichen Parfüms verarbeitet. Der Vorteil: Stoffe aus der Natur sind garantiert nicht krebserregend und sorgen für einen frischen Duft, ohne unseren Geruchssinn mit zweifelhafter Chemie zu betäuben.
Es gibt natürlich auch einen Nachteil: Allergiker sollten bei natürlichen Düften aufpassen. Wer allergisch auf Pollen reagiert wird an einem Parfüm, das auf pflanzlicher Basis hergestellt wurde, unter Umständen keine Freude haben. Natürliches Parfüm oder Deo sollte deshalb immer erst auf einer kleinen Hautfläche getestet werden, etwa am Arm. Nur, wenn es keine allergische Reaktion hervorruft, kann es auch sonst genutzt werden.
Ätherische Öle in der Aromatherapie
Doch die Nützlichkeit von ätherischen Ölen gehen über den reinen schönen Duft sogar noch hinaus. In der Aromatherapie werden sie auch zur Linderung von verschiedenen Leiden eingesetzt. Pfefferminzöl etwa hilft bei Kopfschmerzen, Lavendel beruhigt und lässt uns besser schlafen, Eukalyptusöl lindert Erkältungssympthome. Wichtig ist es hier, auf rein natürliche, therapeutische Öle zu setzen, keine synthetisch hergestellten.
Ein guter Geruch kann uns damit nicht nur sympathisch, sondern auch noch gesund machen. Ein guter Grund, statt herkömmlicher Deos einmal die Sommerwiese, das Frühlingserwachen oder den Zauberwald auf natürlicher Basis zu testen und unserer Nase die Chance zu lassen, das zu tun, wozu sie da ist: Unsere Sinne und Emotionen ganz ungefiltert und unbeeinträchtigt anzusprechen.
Diese Wirkung haben natürliche Gerüche
Für deine Auswahl haben wir dir noch einige natürliche Duftstoffe und ihre Wirkung herausgesucht. Beim Kauf eines Parfüms, Deos oder sonstigem Kosmetikprodukt solltest du aber gut darauf achten, dass nicht die synthetischen Varianten verwendet wurden.
- Vanille und Rose: Sexuell anregend
- Kamille und Lavendel: Entspannend
- Pfefferminz und Kaffee: Anregend
- Eukalyptus: Befreiend und entkrampfend
- Mandarine und Orange: Aufheiternd
- Zitrone: Konzentrationsfördernd
- Jasmin: Stress lindernd und ausgleichend