Juckende Augen, eine laufende Nase oder ein lästiger Hautauschlag – Allergien können in ganz unterschiedlichen Arten auftreten und das zu verschiedenen Zeitpunkten. Sei es nun der Heuschnupfen oder eine Hautirritation, die Natur hält viele einfache Hausmittel für uns bereit.
Laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung ECARF leiden ganze 13 Millionen Deutsche an einer Allergie. Am häufigsten handelt es sich dabei um die Pollenallergie.
Bei einer Allergie greift das Immunsystem Substanzen an, die eigentliche harmlos sind – zum Beispiel Katzenhaare, Bestandteile in Nüssen oder auch Gräserpollen.
Gelangen diese Stoffe in unseren Körper verwechselt das Immunsystem der Allergiker sie mit Schadstoffen und wehrt sie ab. Mediziner sprechen dann von einer Sensibilsierung. Erst wenn Krankheitsymptome wie Schnupfen oder Juckreiz auftreten, gilt man als Allergiker.
Diese Formen von Allergien gibt es
Allergien können in ganz unterschiedlichen Formen auftreten, deswegen unterscheiden Mediziner auch zwischen vier Arten. Typ I ist die häufigste Form. Hierrunter fallen Heuschnupfen oder auch Nahrungsmittelallergien. Die Reaktionen treten durch die Ausschüttung des Entzündungsbotenstoffes Histamin meist unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auf.
Bei den anderen Typen treten die Reaktionen zum Beispiel erst sehr viel später auf, wie bei Nickel oder Duftstoffen oder es werden eigene Körperzellen angegriffen.
Die folgenden Hausmittel bieten hauptsächlich Hilfe bei den akuten Symptomen. Generell gilt, dass vom Arzt festgestellt werden muss, gegen was man allergisch reagiert, sodass dieser Stoff gemieden werden kann. Spezielle Tests können dir Sicherheit darüber geben.
Bei einer Hausstauballergie ist die richtige Hygiene besonders wichtig
Eine Allergie gegen Hausstaub ist besonders lästig, da sich die feinen Partikel überall in der Wohnung oder im Haus befinden. Der Kot von Milben beinhaltet Allergene, die leicht zu einer Reaktion führen können. Mit einigen Tipps können die Symptome aber vermindert und die Allergie selbst vorgebeugt werden werden.
- Wer an einer Hausstauballergie leidet muss besonders auf die Hygiene im Haus achten. Bettwäsche, Kuscheltiere und Kissen sollten regelmäßig bei 60° C gewaschen oder ins Tiefkühlfach gelegt werden. Diese Temperaturen halten die Milben nicht aus. Außerdem sollten Regale und Böden häufig feucht gewischt oder abgestaubt werden.
- Auch von innen können wir unseren Körper unterstützen, um besser mit der allergischen Reaktion zurecht zu kommen. Besonders wichtig ist jetzt die ausreichende Zufuhr von Vitamin C. Grapefruits, rohes Sauerkraut oder rote Paprika enthalten besonders viel hiervon.
- Ebenfalls effektiv ist eine Kur mit Neembaumöl. Wer sich damit einreibt, macht seine Hautschuppen für die Milben ungenießbar. Bestimmte Präparate können auch auf Sofa, Bettdecken oder Kissen gesprüht werden. So soll auch das Wachstum der Larven gehemmt werden.
Histaminhaltige Lebensmittel sollten bei einer Allergie vermieden werden
Bei einer allergischen Reaktion setzt der Körper den Entzündungsbotenstoff Histamin frei. So kommt es zu den angeschwollenen Schleimhäuten. Doch nicht nur in unserem Körper kommt Histamin vor, sondern auch in diversen Lebensmitteln. Bei Allergien oder während der Heuschnupfenzeit sollten deswegen Lebensmittel mit einem sehr hohen Histamin-Anteil vermieden werden. Dazu zählen unter anderem folgende:
- Tomaten
- stark gereifter Käse
- Thunfisch
- Alkohol
- Nüsse
- Spinat
- Salami
Besonders wichtig ist jetzt eine sehr vitaminreiche Kost. Magnesium vermindert zum Beispiel die Abgabe von Histaminen ins Blut. Das Mineral ist in sehr frischem Fisch, Haferflocken oder Weizenkeimen enthalten.
Auch der Pflanzenfarbstoff Querzentin in ungeschälten Äpfeln oder grünen Bohnen bindet überflüssiges Histamin und macht es unschädlich. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist besonders wichtig für gut befeuchtete Schleimhäute.
Koriander und Meersalz sind Hausmittel gegen allergischen Juckreiz
Allergien sind häufig mit Hautausschlag und einem lästigen Juckreiz verbunden.
Bei einem akuten Juckreiz oder einer Reizung der Haut soll Koriander helfen. Wer dreimal täglich einen Esslöffel Koriandersaft aus der Apotheke einnimmt, kann Heuschnupfen und Juckreiz lindern. Bei chronischen Hauterkrankungen helfen Meersalzbäder wahre Wunder. Jeder weiß, wie wunderbar sich die Haut nach einem Meerbad anfühlt. Unreinheiten werden schwächer und auch kleine Wunden heilen schneller. Wer an Neurodermitis oder Ausschlag leidet, kann ein Bad in Salzwasser ausprobieren.
Dafür reicht schon das normale Haushaltssalz oder Meersalz aus dem Supermarkt. In der Badewanne wird dafür so viel Salz hinzugegeben, sodass sich nichts mehr auflöst. Danach nur vorsichtig abtrocknen.
Das Heilmittel Eukalyptus hilft bei Allergien
Eukalyptus ist ebenfalls eine sehr gute, natürliche Waffe bei Allergien. Als Tee getrunken hilft es von innen bei schmerzenden Bronchien und angeschwollenen Schleimhäuten. Aber auch ein Bad in Eukalyptustee kann Juckreiz und Hautprobleme lindern.
Eukalyptussalben oder Mischungen mit herkömmlichen Speiseöl können direkt auf die Nasenschleimhäute oder Ekzeme aufgetragen werden. Als Alternative kannst du auch Pfefferminze als Badezusatz verwenden. Welches Präparat am besten geeignet ist, kann man dir in der Apotheke sagen.
Augentrost als natürliches Mittel bei juckenden Augen
Wer vor allem an juckenden Augen leidet, sollte eine Kompresse mit Augentrost ausprobieren. Das Kraut kannst du in der Apotheke bekommen. Dieses wird dann mit einem viertel Liter kochenden Wasser übergossen und circa 10 Minuten ziehen gelassen. Danach sterile Binden damit tränken und vorsichtig auf die geschlossenen Augen legen. Diese Anwendung ist umso erfrischender, wenn die Tinktur kühl ist.
All dies sind wervolle und natürliche Tipps gegen allergische Reaktionen. Dennoch solltest du dich natürlich mit deinem Arzt absprechen, welche Präparate du einnehmen solltest – die oben genannten Beispiele sollten eher als Ergänzung zur Behandlung gesehen werden. Eine Allergie sollte nie unterschätzt werden! Nicht richtig behandelt oder sogar ignoriert, können sie sogar zu einem allergischen Schock mit Atemstillstand führen.