Wenn unser Blutzuckerspiegel ansteigt, muss Insulin ausgeschüttet werden, um diesen wieder zu senken. Dies hemmt unsere Fettverbrennung. Die Glyx-Diät versucht dem entgegen zu wirken, indem sie mit den richtigen Lebensmitteln unseren Blutzuckerspiegel stabil hält.
Der Glykämische Index ist eine Möglichkeit, Lebensmittel nach ihrem Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel zu bewerten. Richtwert dafür ist die reine Glukose. Diese wird sofort vom Körper verwertet und treibt unseren Blutzuckerspiegel in die Höhe.
Als Folge wird Insulin ausgeschüttet, um den Blutzuckerspiegel wieder abzubauen. Bei einem rasanten Aufstieg und Abstieg des Blutzuckerspiegels kommt es zu Heißhungerattacken und das Insulin hemmt unseren Fettabbau. Die reine Glukose hat somit den Glykämischen Index von 100, da sie den stärksten und schnellsten Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel hat.
Wie stark wir auf manche Lebensmittel reagieren ist aber natürlich individuell, wodurch auch der Glykämische Index ein individueller Wert sein kann.
Welche Kohlenhydrate darf man essen?
Aber was ist eigentlich Glukose? Glukose ist Zucker, welcher aus Kohlenhydraten gewonnen wird. Diesen brauchen wir auch für viele verschiedene Prozesse in unserem Körper, doch können wir diesen “cleverer” aufnehmen. Das Geheimnis dahinter ist: Kohlenhydrat ist nicht gleich Kohlenhydrat.
Kohlenhydrate bestehen aus Zucker. Handelt es sich nur um ein einzelnes Zuckermolekül spricht man von Einfachzuckern. Bei zwei Zuckermolekülen reden wir von Zweifachzuckern und ab mindestens zehn Molekülen von Mehrfachzuckern. Übersetzt in Kohlenhydrate würde man so zwischen einfachen Kohlenhydraten und komplexen Kohlenhydraten sprechen.
Mit diesem Wissen können Lebensmittel und deren Kohlenhydrate bewertet werden. Einfach Kohlenhydrate mit einfachen Zuckermolekülen lassen unseren Blutzucker schnell ansteigen und genau so schnell auch wieder absinken. Bei den komplexen Kohlenhydraten müssen die Zuckerketten erst aufgespalten werden. So steigt unser Blutzuckerspiegel wesentlich langsamer an und wird auch langsamer wieder abgebaut. So bleiben wir länger satt.
Die Glyx-Diät bewertet die Lebensmittel nach Kohlenhydraten
Die Glyx-Diät macht sich diese unterschiedlichen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel zu Nutzen und bewertet danach die Lebensmittel. Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel sehr stark ansteigen lassen haben einen hohen glykämischen Wert und sollten deswegen nur selten gegessen werden. Produkte mit einem niedrigen Wert können hingegen nach Belieben genossen werden.
Deswegen ist es wichtig, sich zu Beginn schlau zu machen, welche Lebensmittel welchen glykämischen Wert haben. Außerdem gibt es bei dieser Diät verschiedene Ansätze. Manche verfolgen die Ernährungsumstellung in drei Phasen. In der ersten wird gänzlich auf hohe glykämische Produkte verzichtet, in der zweiten dürfen komplexe Kohlenhydrate gegessen werden und der dritten dürfen eigentlich alle Produkte wieder gegessen werden – Produkte mit einem sehr hohen Wert natürlich nur in Maßen.
Diese Lebensmittel sollten möglichst vermieden oder nur selten gegessen werden:
- Kartoffeln
- Traubenzucker
- Weißer Reis
- Weißmehlprodukte
- Süßigkeiten
- Fertigprodukte
Stattdessen isst du dich an Obst, Gemüse, Salaten, Fleisch und Fisch satt. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Sojaprodukte sind ebenfalls gute Lieferanten für komplexe Kohlenhydraten und können ab und an verzehrt werden.
Die Vor- und Nachteile der Glyx-Diät
Die Glyx-Diät war ursprünglich für Diabetiker, die ihren Insulinspiegel im Auge behalten müssen, konzipiert. Der Versuch, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, ist sehr sinnvoll, da wir so länger satt bleiben und Heißhungerattacken vorbeugen können. Dies kann auf jeden Fall dabei helfen, überflüssige Kalorien zu vermeiden.
Vollkornprodukte gelten schon lange als die bessere Alternative zu Weißmehlprodukten und aus vielen Produkten mit niedrigem glykämischen Wert können wir mehr Nährstoffe ziehen als aus wenigen Produkten mit einem hohen Wert. Doch werden durch diese Kategorisierung auch Produkte ausgeschlossen, die eigentlich gesund sind und durchaus auf dem Speiseplan stehen dürften, etwa die Kartoffel, die als kohlenhydratreiches Gemüse vermieden wird. Hier lohnt es sich also, den Nutzen des Verzichts genauer zu prüfen.