Energie- und antriebslos? Hast du schon mal überlegt, ob die Energien in deinem Körper richtig fließen können oder irgendwo blockiert werden? Die Traditionelle Chinesische Medizin versucht mit ihrem Fünf-Säulen-Modell, unsere Balance zwischen Yin und Yang auszugleichen und für ein besseres Wohlbefinden zu sorgen. Mit den richtigen Lebensmitteln kannst du deinen Körper unterstützen.
Der Körper hat einen bestimmen Rhythmus, nach dem er am besten funktioniert. Und an was könnte man sich besser orientieren, als an den natürlichen Abläufen unserer Erde? Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist davon überzeugt, dass unser Körper nur dann richtig funktioniert, wenn all unsere Energien im Einklang sind und richtig “fließen” können.
Um dies zu erreichen, hat die TCM ein Konzept basierend auf fünf Säulen erstellt, das unsere Energien stärken sollen. Neben verschiedenen Heilkräuter- und Massagetherapien sowie der Akupunktur macht die Ernährung eine der fünf Säulen aus.
Energien in der TCM
Um sich rund um wohl und gesund zu fühlen, müssen sich laut der TCM alle Energien im Einklang befinden. Dazu zählt das Qi, die Lebensenergie des Menschen, welches das Universum in Bewegung hält und unseren Körper durchfließt. Nur, wenn es ungehindert unseren Körpern durchströmen kann, sind wir beschwerdefrei und gesund.
Ob dies tatsächlich so ist, hängt von dem harmonischen Gleichgewicht zwischen Yin und Yang ab. Das Yin ist für die Flüssigkeiten im Körper und unser Gewicht zuständig. Das Yang hingegen für unsere Kraft und Körpertemperatur. Fühlen wir uns nun unwohl oder krank kann dies auf ein Ungleichgewicht der beiden Energien zurückzuführen sein und ein somit schlecht fließendes Qi.
Die Traditionelle Chinesische Medizin versucht mit ihrem Konzept der Fünf Säulen, dieses Gleichgewicht aufrecht zu erhalten oder wieder herzustellen. Mit der richtigen Ernährung kann man schon einen großen Beitrag zu einer ausgeglichenen Balance zwischen Yin und Yang leisten.
Ernährung in der Traditionellen Chinesischen Medizin
Da nach der TCM der Körper einem gewissen Rhythmus folgt, sollte auch die Ernährung sich gewissen Verläufen anpassen. Die Traditionelle Chinesische Medizin orientiert sich deshalb an den Fünf Elementen Holz, Metall, Wasser, Feuer und Erde.
Jedes Organ des Menschen wird einem bestimmten Element zugeordnet und bezeichnet verschiedene Entwicklungsphasen in der Natur. So steht auch jede Tageszeit, Jahreszeit, jedes Gefühl und jeder Geschmack im Zeichen eines Elementes.
Ein Beispiel: Das Element Wasser wird dem Winter und der Nacht zugeordnet. Sein Yin-Organ ist die Niere, sein Yang-Organ die Blase. Salziges, die Farbe blau und das Gefühl der Angst stehen in seinem Zeichen. Ist das Qi in der Niere oder Blase gestaut können also Angstzustände die Folge sein.
Abgesehen von der Aufteilung auf die Elemente werden verschiedenen Geschmacksrichtungen auch verschiedene Wirkungen auf den Körper zugeschrieben.
- Bitter wirkt erfrischend und kühlend
- Süß soll befeuchten und beleben
- Scharf wärmt und trocknet
- Salzig bindet Wasser und wirkt erweichend
- Sauer ist festigend und kühlt
Außerdem können Lebensmittel auf Grund ihrer energetischen Temperatur Auswirkungen auf unseren Körper haben. Mit den richtigen Lebensmitteln können wir uns wärmen, abkühlen oder erfrischen.
Die passende Ernährung nach der TCM für mich
Die Heilkunst aus China geht davon aus, dass jeder Körper unterschiedlich funktioniert und sich so auch keine pauschalen Tipps für die richtige Ernährung geben lassen. Zunächst sollte eine Analyse stattfinden, ob die Energieflüsse im Körper im Ungleichgewicht sind und welche Organe betroffen sind. Dabei ist zu unterscheiden, ob das Yin oder das Yang zu wenig oder zu viel vorhanden ist.
Generell gilt: Ist zu viel Hitze im Körper, dominiert gerade das Yang. Dies kann Aggressionen und Schlafstörungen zur Folge haben. Bei zu viel Kälte beherrscht das Yin den Körper und begünstigt so Krankheiten.
Das solltest du für eine kühlende Wirkung bei zu viel Yang häufiger essen:
- Kühle und erfrischende Lebensmittel, wie Obst und Gemüse in reichlich Wasser gekocht. Auch Salate fördern den Ausgleich von Yang. Bis auf Entenfleisch sollte der Verzehr von tierischen Produkten verringert werden.
Bei zu viel Kälte in deinem Körper sind folgende Lebensmittel für mehr Yang wichtig:
- Rohkost und kalte Speisen sollten jetzt eher vermieden werden. Stattdessen wärmende Kraftbrühen, Lamm- und Rindfleisch sowie Kuhmilch und Fisch verzehren. Pflanzliche Alternativen sind Pfeffer, Paprika, Äpfel, Orangen oder Erdnüsse.
Saisonale und regionale Ernährung in der TCM
Da den fünf Elementen auch den fünf Jahreszeiten zugeordnet sind, sollte man bei der Ernährung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin regionale und saisonale Kost bevorzugen. Wenn man sich das genauer überlegt, ist dies auch ganz logisch.
Im Sommer braucht unser Körper Energie, um sich vor der Hitze zu schützen. Da ist es nur konsequent, ihn nicht weiter mit wärmenden Lebensmitteln zu belasten. Gott sei Dank denkt die Natur mit und zeigt uns auf natürliche Weise, welche Lebensmittel im Sommer Saison haben. So ist man meist auf der sicheren Seite, auch die richtigen Produkte auszusuchen.
Genau so verhält es sich zum Beispiel im Winter. Jetzt brauchen wir wärmende Speisen. Kohlsorten, Wild und Eintöpfe stehen meist schon von alleine auf unserem Speiseplan und helfen bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Ying und Yan.
Generell gilt, dass, wer genau auf seinen Körper hört und dessen Rhythmus und Bedürfnisse beachtet, schon einiges richtig macht. Die Traditionelle Chinesische Medizin versucht, unsere Energien wieder in Einklang mit der Natur zu bringen.
Inwieweit die Ernährung mit Lebensmittelunverträglichkeiten oder einem veganen und vegetarischen Lebensstil in Verbindung gebracht werden kann, sollte im einzelnen mit einem Heilpraktiker besprochen werden.
Zu beachten ist außerdem, dass sich die TCM nicht nur aus der Ernährung zusammensetzt, sondern noch vier weitere Säulen in ihrem Gesundheitskonzept beachtet.