Energiesparen und bewusster Konsum wird immer mehr Teil des modernen Lebensstils. Umweltbewusstsein und bedachtes Nutzen von endlichen Ressourcen ist schon seit langem kein Trend mehr, sondern fester Bestandteil des Lebensstils. Mit diesen Tipps umgehst du die meisten Fettnäpfchen.
1. Der Abwasch von Hand ist viel umweltfreundlicher als mit der Spülmaschine
Unwahr: Moderne Geschirrspülmaschinen verbrauchen weniger Wasser und wesentlich weniger Strom.
Denn: Eine vollgeräumte Spülmaschine benötigt in der Regel eine gute Kilowattstunde und etwa 15 Liter Wasser pro Spülgang. Würde stattdessen von Hand gespült, bräuchte man die doppelte Menge an Wasser und knapp 30 Prozent mehr Energie.
2. Regionale Äpfel haben eine bessere Klimabilanz als Äpfel aus Übersee
Nicht unbedigt: Gerade in den kalten Wintermonaten schneiden einige heimische Produkte nicht immer besser ab.
Denn: Werden beispielsweise Äpfel aus Neuseeland geliefert, fallen pro Kilo Äpfel Durschnittlich 570 Gramm CO2 an. Allerdings müssen auch einige kleine deutsche Betriebe ihre Äpfel oft in weit entfernte Kühlhäuser einlagern, um die Äpfel frisch zu halten. Wenn nun die Transportwege und die Kühlzeit mit eingerechnet werden, kommt der deutsche Apfel auf bis zu 430 Gramm CO2. Somit sind sogar regionale Produkte nicht immer so gut wie sie scheinen.
3. Händetrockner haben eine schlechte Klimabilanz
Unwahr: Papiertücher zum Trocknen der Hände sind bis zu 20-mal umweltschädlicher als moderne Heißluft-Händetrockner.
Denn: Papiertücher werden hauptsächlich aus recyceltem Papier hergestellt. Jedoch müssen erstmal Bäume gefällt werden um Papier herzustellen. Vor allem aber der Transport und die Herstellung erfordern einen hohen Energieaufwand. Papiertücher kommen so auf einen recht hohen Energieaufwand von etwa 34 Gramm CO2. Moderne Händetrocker benötigen pro Trocknung im Vergleich ungefähr 1,7 Gramm CO2.
4. Glasflaschen sind prinzipiell umweltfreundlicher als Kunststoffflaschen
Teilweise: Glasflaschen belasten die Umwelt in der Herstellung fast um ein Viertel mehr als PET-Mehrwegflaschen.
Denn: Glasflaschen können zwar bis zu 50-mal wiederbefüllt werden, verlieren aber im direkten Vergleich zu PET-Mehrwegflaschen. Denn um 500 Liter Getränke in Glasflaschen herzustellen, entsteht 42 Kilogramm CO2. Bei den PET-Mehrwegflaschen hingegen entstehen nur knapp 35 Kilogramm CO2 bei der Herstellung.
Allerdings sollte man nicht vergessen, dass PET-Flaschen nach der Nutzung, wenn sie nicht wiederverwertet werden, eine größere Umweltbelastung darstellen als Glasflaschen. Insgesamt umweltfreundlicher als Glasflaschen sind sie also nicht.
5. Durch Sojaprodukte wird der Regenwald zerstört
Unwahr: Der Verzehr von Sojaprodukten ist nicht so schädlich wie gedacht.
Denn: Die Jahresproduktion an Soja weltweit liegt derzeit bei gut 250 Millionen Tonnen. Um diese Menge zu erreichen, wurden allein in Brasilien 21 Millionen Hektar Regenwald gerodet.
Allerdings verzehrt der Mensch nur zwei Prozent des weltweit produzierten Sojas. 98 Prozent der Sojabohnen werden als Tierfutter verarbeitet und dient als Nahrungsquelle für Geflügel, Schweine und Rinder. Der wahre Klimakiller ist somit nicht Tofu oder Sojamilch, sondern rotes Fleisch.
6. Biosprit E-10 ist energiesparender und dient der Erhaltung der Ressourcen
Unwahr: Der sogenannte Agro- oder Biosprit ist eigentlich ziemlich ineffizient.
Denn: Eigentlich verbraucht die Biosprit-Herstellung mehr Energie, als sie aus Raps wiedergewinnen kann. Die Herstellung solcher Ersatzstoffe sorgt für ein grünes Image Deutschlands. In Europa darf nur E-10 verkauft werden, der von nachhaltigem Ackerflächen stammt. Jedoch wird es derzeit so praktiziert, dass Bauern den Raps auf Flächen anbauen, auf denen normalerweise Lebensmittel gezogen wurden. Somit werden zwar die Gesetze eingehalten, jedoch schaffen Bauern für Lebensmittel wiederum neue Agrarflächen und zerstören durchaus Naturflächen. Eine Lösung wäre es, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen.
7. Papiertüten sind umweltschonender als Jutebeutel
Unwahr: Papiertüten halten meistens nicht lange.
Denn: Für reißfeste Tragetaschen aus Papier werden besonders lange Fasern benötigt. Diese müssen erst chemisch behandelt werden um sie verarbeiten zu können. Durchschnittlich verursacht eine Papiertüte so 60 Gramm CO2 bei der Herstellung. Ein Jutebeutel hingegen bringt es zwar auf 1,7 Kilogramm CO2 bei der Herstellung, ist aber auch ein Produkt was deutlich länger genutzt werden kann. Somit gleicht sich dieser Unterschied wieder aus.
8. Kurzprogramme an Waschmaschinen sparen Energie
Unwahr: Das ist schlicht falsch.
Denn: Kurzprogramme sind hauptsächlich dafür geschaffen Zeit zu sparen. Dieses Prinzip ist mit dem Verbrauch eines Auto vergleichbar. Wenn ein Auto mit Vollgas beschleunigt wird, braucht es deutlich mehr Energie, als wenn es langsam auf dasselbe Tempo beschleunigt wird. Das Fahrverhalten wirkt sich somit auf den Verbrauch aus.
So ist es auch bei der Waschmaschine. Ein Kurzwaschgang bei 60 Grad braucht beispielsweise circa 1,27 Kilowattstunden. Bei 30 Grad ist es wesentlich weniger Energieverbrauch, denn da sind es nur 0,4 Kilowattstunden. Allerdings sollte trotz Energiesparplänen auch gelegentlich das Kochwaschprogramm genutzt werden, da sonst die Schläuche verkalken und sich Schmutz ablagern kann.