Wir sind Gewohnheitstiere. Das Leben kann so komplex und anstrengend sein, es gibt täglich so viele Aufgaben zu erledigen, Entscheidungen zu treffen und Zukunftspläne zu schmieden, dass man in manchen Dingen des Alltags einfach dem Trott der Herde folgt. Dabei vergessen oder verdrängen wir, dass das eigene Verhalten weite Kreise ziehen kann und in jedem Fall Spuren in der Welt hinterlässt.
Wir können vielleicht nicht gleich morgen den Klimawandel aufhalten, Armut und alle Kriege der Welt stoppen. Aber wir können bewusster sein, achtsamer mit Ressourcen umgehen und nachhaltiger denken und leben. Und unseren Alltag entmüllen. Hier sind 8 Dinge, die die Welt nicht braucht. Und du erst recht nicht.
1. Coffee To Go belastet die Umwelt
320.000 Plastikbecher wandern in Deutschland stündlich in den Müll, diese Nachricht ging im August durch sämtliche Medien. Wir haben uns so sehr an diesen Latte, Cappuccino oder Chai im Einwegbecher gewöhnt, dass wir den Wahnsinn schon gar nicht mehr wahrnehmen.
Das erinnert ein wenig an’s Nuckeltuch von damals, nicht? Immer in der Hand und immer am Mund. Werdet erwachsen, setzt euren Hintern in dieses hübsche Café an der Ecke und trinkt den Kaffee aus einer ordentlichen Tasse. Das entlastet die Umwelt. Unterstützt die lokalen Gastronomen. Und steigert eure Lebensqualität – vorausgesetzt, ihr lasst das Handy mal einen Moment in Ruhe und genießt bewusst den Moment. Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt wären.
2. Zeit sinnvoll nutzen statt Zeitverschwendung
Jetzt mal ehrlich, spätestens mit 35 haben es alle begriffen: Wir bleiben nicht ewig jung. Die Zeit vergeht sowieso rasend. Wie schnell aber vergehen die Stunden und Tage und Wochen vor dem Handy-Display, beim Oldschool-Fernsehglotzen oder nur nochmal eben die Facebook-Wall deiner “Freunde” abgrasen? In der Zeit hätten wir wahrscheinlich alle Sprachen, die wir schon immer sprechen wollten, lernen und alle fremden Schönheiten, die wir auf dem Sofa nicht kennenlernen, küssen können.
Also, selbst wenn es klingt wie aus Omas oller Ratgeber-Kiste… Oma hat Recht. Kinder, geht raus, trefft Freunde und “spielt”: Erlebt das Leben, anstatt es zu fotografieren, zu teilen und zu kommentieren. Im Zweifel, probiere es doch mal mit ehrenamtlicher Arbeit, das soll nicht nur anderen helfen, sondern auch für den Helfer selbst sehr erfüllend sein. Übrigens: Jetzt gleich ins andere Extrem zu verfallen und 87 Dinge gleichzeitig zu machen, aus lauter Angst, etwas zu verpassen, fällt ebenfalls in die Rubrik Zeitverschwendung.
3. Unzufriedenheit im Job
Apropos Verschwendung von Zeit. Meckerst du seit Jahren über deinen Job? Bist du überqualifiziert, unterbezahlt und zu Tode gelangweilt von deinen täglichen Aufgaben? Dann lass es einfach.
Ganz ehrlich, suche dir schleunigst einen Job, der Sinn macht und dich mit Freude und Stolz erfüllt. Einen, für den du morgens gerne aufstehst, zumindest an den allermeisten Tagen. Einen, der dir nicht nur Geld bringt, sondern nährende Kontakte und erfüllende Aufgaben. Das Leben ist zu kurz, um frustriert und unglücklich zu sein.
4. Muss es immer das Allerneueste sein?
Am Puls der Zeit zu sein, bedeutet nicht, jedem Trend hinterherzujagen. Kann das neue Smartphone, der aktuellste Laptop wirklich so viel mehr als die Vorgänger? Mehr Bewusstheit tut auch hier gut. Setze doch einfach einen neuen Trend und mach bei der Ressourcenverschwendung nicht mehr mit. Mit dem gesparten Geld kannst du Besseres anfangen. Zum Beispiel hochwertiges Brot kaufen und damit nicht nur deine Gesundheit, sondern auch lokale Handwerksbäcker unterstützen.
5. Billig-Brot ist ungesund
Backshops und Discounter bieten angeblich frisches Brot und Brötchen an, die in Wahrheit nur aufgebacken sind. Wir freuen uns über Dumpingpreise und bekommen, quasi “kostenlos” künstliche Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe mitgeliefert. Ganz nebenbei sind wir daran beteiligt, dass Handwerksbäcker dicht machen, weil sie mit den Billigpreisen nicht mitmachen können.
Meidet daher alle Bäckerei-Ketten und kauft euer Brot lieber direkt beim Bioladen, da wisst ihr, was ihr habt. Oder gleich selber backen!
6. Wasser in Plastikflaschen sollte man vermeiden
Plastikflaschen wird nachgesagt, dass sie Hormone enthalten, die sich aus dem Kunststoff in das Wasser absondern. Je länger das Wasser in der Flasche ist, desto höher die Hormonbelastung.
Doch selbst, wenn wir Mineralwasser in Glasflaschen kaufen: Ist der Gedanke nicht irrsinnig, dass wir Wasser ewig und drei Tage mit LKW durch ganz Europa oder auch nur Deutschland karren lassen, dabei Unmengen an Kohlendioxid und Ruß in die Atmosphäre blasen, wo wir doch zu Hause eine Leitung haben, aus der wir 24 Stunden am Tag frisches Wasser gewinnen können?
Laut einem Bericht von Stiftung Warentest vom Mai 2015 wird die Qualität unseres Trinkwassers “so streng kontrolliert wie bei keinem anderen Lebensmittel in Deutschland”. Die deutsche Trinkwasserverordnung sei in einigen Punkten auch wesentlich strenger als die Verordnung für Mineral- und Tafelwasser, bestätigt das Umweltbundesamt: “So legt die Trinkwasserverordnung zum Beispiel Höchstgehalte für Pestizide, Industriechemikalien und Uran fest. In der Mineral- und Tafelwasserverordnung fehlen diese Grenzwerte für herkömmliche natürliche Mineralwässer.”
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte: Wasserfilter gibt es in allen Formen und Größen, vom einfachen Modell zum Hinstellen bis zum Einbau in das Leitungssystem. Wenn du dir dann eine Glasflasche zum Mitnehmen zulegst, zapfst du dir dein eigenes Wasser für weniger als 0,2 Cent pro Liter aus dem Hahn und bist immer und überall bestens versorgt.
7. Billig-Mode ist Ausbeuterei
Die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen von extrem günstigen Modehäusern sind längst bekannt. Du kannst dich für eine dieser Alternativen entscheiden: Es gibt inzwischen viele trendige Öko-Labels, die umwelt- und sozialverträglich produzieren. Und vielleicht muss es auch hier nicht immer neu sein: Umweltfreundlicher und nachhaltiger sind gebrauchte Klamotten, die du online günstig kaufen oder gegen deine eigenen Teile tauschen kannst.
8. Mikroplastik ist ein enormer Umweltverschmutzer
Wusstest du, dass deine Kosmetik höchstwahrscheinlich winzige Plastikteilchen enthält, die Fische und andere Merresbewohner töten können? Die Mikropartikel werden Pflegeprodukten als Schleifmittel, Füllstoff oder in flüssiger Form als Bindemittel zugesetzt. Und sind so winzig, dass Kläranlagen sie nicht aus dem Abwasser heraus filtern können.
Heißt: Das Mikroplastik gelangt ins Meer, zieht Umweltgifte an und ist aus der Umwelt nicht mehr zu entfernen. Sie wird von Seehunden, Fischen, Muscheln und kleineren Organismen mit der Nahrung aufgenommen und diese können daran sterben. Die bessere Wahl ist Naturkosmetik. Hier ist der Einsatz von Mikroplastik verboten.