Nacktheit bedeutet zunächst das Fehlen von Kleidung und damit die Auseinandersetzung mit unserem Körper. Oft ist es eine Konfrontation unseres Ideals mit der Realität, die manchmalweit auseinander klaffen. Nacktheit ist zudem auch emotional besetzt. “Sich nackt fühlen” ist ein Ausdruck für das Empfinden, schutzlos und verletzlich zu sein. “Sich die Blöße geben” bedeutet, etwas offenlegen, was man lieber verheimlicht hätte. 3 Gründe, warum es sich dennoch lohnt, Nacktheit zu einem täglichen Ritual zu machen.
1. Sei nackt, um die Geschichte deines Körpers anzuerkennen: Es ist deine Geschichte
Dein Körper erzählt deine Geschichte. Lerne, ihn anzuschauen, ihn zu spüren und ihm zuzuhören und du wirst deine Geschichte kennenlernen. Jeder Schmerz, jedes Glück, jede Anstrengung und jede Erfahrung deines Lebens spiegeln sich in deinem Körper wieder. In den Teilen, die du liebst. In den Teilen, an denen du gerne vorbeischaust. Deinen Körper anzuerkennen bedeutet, dich selbst und dein Leben anzuerkennen.
2. Sieh dich nackt an, um dich als vollkommen zu erfahren: Du bist perfekt, wie du bist
Das, was du nackt bist, ist das, was du bist. Nicht mehr, nicht weniger. Perfekt heißt vollkommen und das wiederum bedeutet: Vollständig. Du bist vollständig, so wie du bist, wenn du nackt bist. Du musst nicht erst noch dies und jenes erreichen, mehr lesen, weniger essen, mehr Geld verdienen… du musst noch nicht einmal glücklicher sein. Oder dich mehr lieben. Du bist schon jetzt vollständig und vollkommen. Perfekt eben.
3. Nackt sein, um deine Verletzlichkeit zu spüren: Sie ist der Schlüssel zu einem authentischen Leben
Nacktheit ist der Inbegriff des Gefühls der Verletzlichkeit. Schutz bedeutet meist, eine Form von Härte und Abwehr aufzubauen, nach außen, aber auch nach innen, indem du Teile deines Selbst verleugnest und zu verstecken suchst. Das Fehlen des äußeren Schutzes der Kleidung ist die Einladung auch den inneren Schutzwall aufzugeben und dich deiner Verletzlichkeit zu ergeben. Das ist der Moment, in dem du dich traust, dir selbst ganz nahe zu sein, dich in deiner Ganzheit zu sehen und zu dir zu stehen. Verletzbar sein heißt nicht schwach sein, sondern stark und mutig genug, dem Leben mit weit geöffnetem Herzen zu begegnen.