Kaum hat man Feierabend und sitzt zuhause entspannt auf dem Sofa, hat man auch schon Lust auf einen Schokoriegel, ein paar Ernussflips oder ein Feierabendbier. Aber echter Hunger und Appetit sind nicht dasselbe. Wenn du deinen Heißhunger auf bestimmte Produkte loswerden willst, dann haben wir hier ein paar Tipps für dich.
Hunger und Durst sind eigentlich schlicht und ergreifend Indikatoren dafür, dass unser Körper Nahrung oder Flüssigkeit benötigt. Man sollte also annehmen, dass wir nur dann Hunger und Appetit bekommen, wenn es tatsächlich sinnvoll ist.
Falsch gedacht. Denn häufig entspringt unser Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln nicht den Bedürfnissen unseres Körpers, sondern unserer Seele. Oder es zeigt zwar einen Mangel in der Versorgung, doch trotz allem, was wir essen, verschwindet es nicht. Hier sind einige Tipps, wie du damit umgehen kannst.
1. Hunger auf bestimmte Lebensmittel
Manchmal hat man einfach das Verlangen nach ganz bestimmten Lebensmitteln wie Milch, einem bestimmten Obst, Fisch oder einem Gemüse. Wenn dein Körper dir signalisiert, dass du frische, natürliche Lebensmittel essen solltest, dann höre auf ihn! Dein Körper hat über Jahre gelernt, welche Lebensmittel ihm welche Inhaltsstoffe bieten und teilt dir so mit, was er gerade benötigt.
Hier musst du jedoch aufpassen. Denn genauso wie dein Körper lernen kann, was gut für ihn ist, kann er sich auch anderweitig an Lebensmittel gewöhnen. Wenn du häufig das Bedürfnis nach Produkten mit viel Zucker, Salz oder Fett hast (was alles Inhaltsstoffe sind, die dein Körper in dieser Menge gar nicht benötigt), dann hinterfrage dies.
2. Was braucht dein Körper wirklich?
Der erste Schritt, der Verlangen nach stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren, ist, deinen Körper richtig zu versorgen. Wenn du viele Kalorien, aber wenig Vitamine und Mineralstoffe zu dir nimmst, dann ist es logisch, dass dein Körper die ganze Zeit nach mehr verlangt, denn er bekommt nicht, was er eigentlich braucht.
Gewöhne dir an, möglichst frisch, saisonal und vielfältig zu essen. Vor allem sollte viel Gemüse auf deinem Speiseplan stehen. Dein Körper wird es dir danken.
3. Gehe achtsam mit deinen Emotionen um
Wenn dein Verlangen auf Zucker, Salz und Fett nicht geringer wird, dann kann es auch eine nicht körperliche Ursache haben. Wenn unser Körper gelernt hat, dass wir in stressigen Situationen oder wenn es uns schlecht geht zu Schokoriegel oder Pizza greifen, dann wird er immer wieder danach verlangen, wenn diese Emotionen auftreten.
Gehe also in dich, wenn du ein solches Verlangen bemerkst und frage dich: Habe ich gerade wirklich Hunger, oder versuche ich stattdessen, etwas zu kompensieren? Spüre in dich hinein und ergründe, wie es dir geht. Suche dir einen Ausgleich, durch den du dich besser fühlst und der nichts mit Essen zu tun hat. Vielleicht kann dir ein Spaziergang helfen, ein Hobby oder eine Meditationssitzung. So lernt dein Körper, anders auf Emotionen zu reagieren.
4. Entwöhne deine Geschmacksnerven
Nicht nur unser Körper gewöhnt sich an die Geschmacksverstärker in Fertigprodukten, auch unsere Sinnesorgane passen sich daran an. Man merkt das besonders gut, wenn man einige Wochen auf zuckerhaltige Produkte verzichtet. Plötzlich werden einem Lebensmittel süß vorkommen, die man vorher als neutral empfunden hat, denn die Geschmacksnerven sind nicht mehr übersättigt.
Schaffst du es, ein paar Wochen durchzuhalten und auf Schokoriegel, Chips und Co. zu verzichten, wird dein Verlangen nach diesen Produkten ganz von alleine geringer werden. Deine Geschmacksnerven stellen sich um und du wirst natürliche Lebensmittel ganz anders und vielfältiger wahrnehmen.
5. Tausche industrielle Produkte gegen natürliche aus
Als letzten Schritt kannst du viele fertig gekaufte Produkte einfach durch selbst gemachte und natürliche Produkte ersetzen. Sie enthalten weniger Zucker, Salz und Fett, denn du bestimmst selbst, was du hinein tust. Hier sind einige Beispiele für dich:
- Kekse, Kuchen: getrocknete Früchte, selbstgemachte Kekse ohne Zucker, selbstgemachte Müsliriegel
- Limonade, Bier, Champagner: selbstgemachte Schorlen (Rhabarber, Cranberry), Früchtetee mit Honig
- Chips, Cracker: Gemüsesticks mit Dip, Nüsse
- Eis, Milchshakes: Smoothies, selbstgemachte Frozen Joghurts
- Pudding: Naturjoghurt mit frischem Obst
- Schokolade: eine Schokolade mit sehr hohem Kakaoanteil (min. 80%)
6. Verbiete dir nichts, sondern iss bewusster
Es geht nicht darum, dass du dir alles verbietest, was du gern hast! Stattdessen solltest du versuchen, bewusster darauf zu achten, was, wann und warum du isst und deine Mahlzeiten wirklich zu genießen. Du musst Süßigkeiten nicht für immer von deinem Speiseplan verbannen und auch dein Feierabendbier kannst du dir ab und zu gönnen.
Solange du bewusst mit Genussmitteln umgehst, sind sie nämlich genau das: Ein Genuss! Aber dafür müssen sie etwas besonderes sein, nicht alltäglich. Wenn du es schaffst, dass dein Körper kein Verlangen mehr nach ihnen hat, dann kannst du alles, was du gern hast, ganz neu würdigen und kannst es schließlich besser genießen, als du es jetzt tust.