Yogan – Das ist ein Lebenskonzept, das Yoga und eine vegane Ernährung miteinander verbindet. Der Erfinder dieses gesunden und nachhaltigen Lebensstils, Dominik Grimm, hat seine Ideen, Konzepte und Vorschläge in einem Buch zusammengefasst. Wir haben es gelesen und finden: Yogan ist eine perfekte Einheit.
Zugegeben: Ich bin eine absolute Yoga Anfängerin. Und ich esse zwar sehr wenig Fleisch und nutze häufig auch Milchersatz wie Hafermilch, bin aber keine Veganerin. Dennoch habe ich Dominik Grimms Buch mit großem Interesse gelesen, denn er schafft es, seine Botschaft zu vermitteln, ohne dogmatisch zu sein.
Vielmehr geht es ihm darum, die Augen des Lesers zu öffnen: Für mehr Bewusstsein im Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt.
Eine Anleitung für den Yoga Anfänger
Auf Basis der fünf Säulen des Hatha-Yoga hat Dominik Grimm die Säulen seines eigenen Konzeptes „Yogan“ entwickelt. Dazu gehören Asanas, die Yogastellungen, aber auch Atemübungen (Pranayamas) und natürlich die vegane, gesunde Ernährung. Für den Yoga Anfänger gibt er eine leicht verständliche Einleitung in eine täglich umzusetzende Yoga Praxis und beantwortet alle wichtigen Fragen:
- Welches Equipment brauche ich fürs Yoga?
- Wie bereite ich mich als Anfänger auf die Asanas vor?
- Auf was muss ich während der Yogapraxis achten?
Entspannungsübungen, Asanas und der komplette Sonnengruß – eine der wichtigsten Übungssequenzen im Yoga – sind ausführlich erklärt und bebildert. Die Yogan-Grundreihe, die man als „Yogani“ täglich ausüben sollte, besteht übrigens aus 12 Asanas.
Die eigene, passende Entspannungsmethode finden
Tiefenentspannung ist ein wichtiger Bestandteil des yoganen Lebens und Dominik gibt hier einen guten Überblick über verschiedene Entspannungsmethoden.Vorgestellt wird zum Beispiel die “Progressive Muskelentspannung”, die “Visualisierung” und die “Affirmation” – jeweils mit einer kleinen Anleitung, wie man sie umsetzen kann.
Pranayama – Die yogische Atmung
Ein langes Kapitel widmet Dominik Grimm der Atmung. Schritt für Schritt leitet er den Leser durch einzelne Atemübungen und Atemtechniken, die man für eine vollständige Yogapraxis benötigt. Auch einzelne Pranayamas werden genau erklärt – nicht nur die Durchführung, sondern auch der Nutzen der jeweiligen Übung. Da Pranayamas eine der Säulen des Yoga(n)s sind, sollte man sich diesem Kapitel also auf jeden Fall intensiv widmen.
So viel zum Yoga-Teil des Buches. Bis hierher habe ich alle Ausführungen gut nachvollziehen können – auch als Anfängerin. Gespannt las ich die Überleitung vom Yoga zum veganen Leben und fand, dass Dominik eine sehr plausible Brücke zwischen beiden Themen schlägt.
Das Studium der Yoga Schriften – Wieso sie uns zu einem veganen Leben führen
Das Studium der Schriften ist eine der Yogan-Säulen. Es geht hier um die Yamas, die ethischen Prinzipien im Umgang mit uns und anderen. Dazu gehören zum Beispiel Mitgefühl, nicht stehlen, Wahrhaftigkeit oder Selbstreflexion. Wenn man diese ethischen Maßstäbe genauer betrachtet – und das tut Dominik in seinem Buch natürlich – stellt man fest, dass viele von ihnen auch unseren Umgang mit Tieren betreffen. Die Ausbeutung und das Töten von Tieren – vor allem in Massentierhaltung – widerspricht allen ethischen Maßstäben. Die Hinwendung zu einer veganen Ernährung ist damit für Dominik die einzig logische Konsequenz.
Zeitgemäße und wesensgerechte Ernährung
Viele Kritiker bemängeln, dass man bei einer veganen Ernährung zu schnell mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen unterversorgt ist. Dieses Argument hinkt: Auch Alles-Esser sind heutzutage nicht ideal versorgt. Schlicht und ergreifend weil häufig zu Fertigprodukten gegriffen und sich zu einseitig ernährt wird. Es kommt also nicht darauf an, ob man rein pflanzlich oder nicht rein pflanzlich isst, sondern darauf, möglichst natürlich und vielfältig zu essen.
In der Vielfalt liegt die Gesundheit – und das funktioniert problemlos auch rein pflanzlich. Dominik wirft einen Blick in die Entwicklung des Menschens und seiner Nahrung und beleuchtet die aktuelle Situation der Lebensmittelindustrie. Er legt Wert auf pflanzliche, ökologische, regionale und saisonale Lebensmittel, die in Kombination miteinander eine gesunde und leckere Ernährung garantieren.
Superfoods als vitalstoffreiche Ergänzung der Nahrung
Im letzten Kapitel widmet Dominik sich den sogenannten Superfoods: Pflanzen, die besonders viele lebenswichtige Stoffe enthalten. Sie eignen sich dafür, die Ernährung mit regionalen Lebensmitteln zu ergänzen, um eine optimale Versorgung sicherzustellen. Dafür gibt er dem Leser auch Rezepte an die Hand, die leicht umzusetzen sind und Lust machen, neues auszuprobieren und sich mehr und mehr in das vegane Leben einzufinden.
Unser Fazit: Ein tolles Buch für alle Yogis, die Veganer werden wollen – oder umgekehrt – oder beides
Egal, ob man schon in Berührung mit Yoga und veganem Leben gekommen ist, oder nicht – Dominik Grimms Buch stellt ein in sich schlüssiges Konzept vor, das es jedem ermöglicht, sich mehr und mehr in ein yoganes Leben einzufinden. Das Besondere daran: Er erwartet nicht, dass man von jetzt auf gleich sein Leben umkrempelt – das würde auch gar nicht gehen. Stattdessen betont er, dass jeder seinen eigenen Weg und seine eigene Geschwindigkeit benötigt, Yogan mehr und mehr ins eigene Leben zu integrieren. Es geht nicht um Missionierung, sondern darum, ein Vorbild zu sein. Und damit sich selbst, den anderen und der Welt etwas Gutes zu tun.