Es gibt zwei Sorten von Menschen: Die Pünktlichen und die Unpünktlichen. Man kann es ganz gut im eigenen Kollegen- oder Bekanntenkreis beobachten oder sich auch an die eigene Nase fassen: Es sind immer dieselben, die entweder zeitig erscheinen oder auf sich warten lassen. Woran liegt das? Und was machen die Pünktlichen anders als die Unpünktlichen?
Es gibt ja Leute, die mögen es überhaupt nicht, wenn der Besuch pünktlich auf der Matte steht. Das sind in der Regel die, die selber woanders eher unpünktlich erscheinen. Diese gehören zu der Untergruppe der Maximierer. Sie nutzen jede Sekunden aus und müssen schnell noch dies und das erledigen. Zeit ist kostbar und muss maximal ausgenutzt werden. Pünktliche ticken da anders. Dazu später mehr.Die Maximierer sind nicht zu verwechseln mit den Kicksuchern. Die brauchen den Kick des Termindrucks, den Adrenalinstoß, um in die Gänge zu kommen. Auf den letzten Drücker hetzen sie los in der festen Überzeugung, es “just in time” ins Meeting oder auf den Bahnsteig zu schaffen. Leider geht das nicht immer gut, genauer gesagt, fast nie. Außerdem leidet ihr Umfeld an der von ihnen verbreiteten Hektik.
Und dann gibt es noch die Tiefenentspannten. Denen ist alles egal. Kommste heut nicht, kommste morgen. Früher aufstehen ist nicht. Sie tauchen einfach irgendwann auf. Von der deutschen Tugend Pünktlichkeit haben sie nie gehört. In vielerlei Hinsicht können die Tiefenentspannten ein Vorbild sein, allerdings gibt es Lebenslagen, in denen eine ungefähre Zeiteinhaltung von Vorteil ist.
Was machen nun Maximierer, Kicksucher und Tiefenentspannte falsch? Dazu lohnt es sich, bei den Pünktlichen nachzuforschen. Die haben nämlich Rituale drauf, von denen die Unpünktlichen nur träumen können.
1. Realistisch planen hilft, zur rechten Zeit zu kommen
Pünktliche sind Realisten. Sie schätzen einen Zeitaufwand realistischer ein als die Unpünktlichen. Beispiel Arbeitsweg: Der Unpünktliche hat irgendwann mal nur 20 Min. zur Arbeit gebraucht. Das ist nun seine Messlatte (So lange brauche ich zur Arbeit). Er berücksichtigt nicht, dass das nur der Optimalfall ist. Der Pünktliche hingegen weiß, dass Unwägbarkeiten auf dem Arbeitsweg liegen und kalkuliert die Anfahrtszeit neu.
Tipp: Die Unpünktlichen sollten sich also fragen: Habe ich meine Wegezeit realistisch eingeschätzt? Bei wichtigen Terminen lieber die Wegezeit schon mal abfahren/abgehen und Zeit stoppen.
2. Pufferzeit einplanen, um nicht zu spät zu kommen
Pünktliche mögen überhaupt keinen Terminstress. Allein der Gedanke, zu spät zu erscheinen, stresst sie. Deshalb bauen sie sich Pufferzeit ein. Das sind gut 20 Prozent mehr als die realistisch kalkulierte Zeit. Sie checken auch vorher Dinge wie Wetter oder Verkehrslage. Sie sind zwar sehr oft zu früh da, aber das macht ihnen nichts aus. Der Maximierer würde an dieser Stelle hadern, was er alles hätte erledigen können. Unpünktliche fühlen sich übrigens auch bei dem Gedanken gestresst, zu spät zu kommen, allerdings streben sie nicht an, früher da zu sein.
Tipp: Um pünktlich zu sein, viel Pufferzeit einplanen, so dass man eher zu früh dran ist.
3. Mit Routinen den Tagesablauf organisieren
Fast die Hälfte unseres Tagesablaufes besteht aus Routinen. Die Routinen der Pünktlichen sind stark strukturiert. Sie analysieren ihre täglichen Aktivitäten und strukturieren sie. So erleichtern sie in gewisser Weise ihre Abläufe. Dazu zählen vor allem Vorbereitungsmaßnahmen für Termine oder Verabredungen. Dem Kicksucher würde bei dem Wort Vorbereitung eindeutig der Kick verloren gehen. Unpünktliche hinterfragen generell nicht, warum ihre Routinen nicht funktionieren, sie hoffen einfach, dass es morgen besser laufen wird.
Tipp: Am Abend vor einem Termin Vorbereitungen treffen, die einem später viel Zeit rauben würden.
4. Ruhezeiten sind wichtig, um nicht gestresst zu sein
Pünktliche Menschen sind gerne ein paar Minuten vor den anderen da und genießen die Ruhe vor dem Sturm. Sie gehen gerne nochmal ihre Unterlagen durch, schlendern am Bahnhof nochmal durch den Presseshop. Chronisch Unpünktliche schätzen diese Ruhezeiten nicht im Geringsten. Sie sprinten lieber in letzter Sekunden über die Ziellinie.
Tipp: Ruhezeiten einplanen, aber mit Tätigkeiten füllen, die dem Unpünktlichen sinnvoll erscheinen.