Gut gelaunt ist eigentlich jeder gerne, aber das geht ja schließlich nicht auf Knopfdruck. Oder doch? Kann man gute Laune lernen? Dazu müsste man in jedem Fall erst einmal wissen, woher gute Laune kommt und wie sie entsteht. Genau das erklären wir Ihnen – und geben Tipps, wie Sie Ihre gute Laune aktiv verbessern können!
Ganz ehrlich: Welcher Mensch hat schon Lust auf schlechte Laune? Ich würde sagen, keiner. Jeder ist lieber gut drauf. Die Frage ist doch eher: Woher kommt gute Laune und können wir dafür sorgen, mehr gute und weniger schlechte Laune zu haben?
Die erste Frage ist leicht zu beantworten: Unsere Laune entsteht durch sogenannte Emotionen. Um die zweite zu beantworten schauen wir uns also einmal an, was Emotionen sind und wie sie entstehen.
Emotionen entstehen im Unterbewusstsein
Das Wort Emotion hat einen lateinischen Ursprung und kommt von “movere“, zu Deutsch: “bewegen”. Das heißt für uns: Emotionen bewegen etwas und motivieren uns zu etwas. Sie entstehen im unterbewussten Teil unseres Gehirns. An diesem Ort ist abgespeichert, was wir gut und was eher schlecht finden.
Das kann von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich sein, denn es bestimmt sich anhand unserer Erfahrungen, die wir seit unserer Geburt sammeln. Und Erfahrungen sind bekanntlich völlig individuell.
Stellen wir uns also vor, unser Gehirn hat eine Art Radar, der kontinuierlich unsere Gedanken und unsere Umwelt darauf scannt, ob sich dort potentielle Chancen oder doch eher Gefahren befinden. Entdeckt dieser Radar etwas, sei es nun positiv oder negativ, löst er eine Emotion aus. Die äußert sich im Körper größtenteils durch eine Steigerung der körperlichen Erregung und eine Veränderung in der Muskelspannung.
Tipps für gute Laune: Lerne dein Unterbewusstsein kennen
Die Basisemotionen von uns Menschen sind Fröhlichkeit, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung (so sieht es zumindest der amerikanische Anthropologe und Psychologe Paul Ekman). Sobald der Körper den jeweiligen emotionalen Zustand hergestellt hat, werden wir uns dessen im Gehirn bewusst. Davor läuft alles im Unterbewusstsein ab, wir haben also keine Kontrolle darüber.
Das so entstandende Gefühl steuert dann unsere gesamte bewusste Wahrnehmung, unser Denken und unsere Entscheidungen. Bildlich gesprochen ist das so, als würden wir durch eine emotional eingefärbte Sonnenbrille in die Welt gucken und je nach Emotion alles ganz anders wahrnehmen.
Also: Unsere Emotionen werden unterbewusst ausgelöst und zwar so, wie wir es aus der Vergangenheit gelernt haben. Unser Bewusstsein ist also nicht Herr im Haus, wenn es ums Wohlfühlen geht.
Der Standardprozess ist also: Im Gehirn wird eine Emotion bestellt und der Körper reagiert darauf. Das funktioniert aber auch andersherum. Das hat sicher jeder schon einmal erlebt, wenn es uns körperlich nicht gut geht, ob es sich nun um Rückenschmerzen oder eine Grippe handelt, fühlen wir uns nicht gut. Das ist genauso unbewusst wie der Start im Gehirn, es geschieht von ganz alleine.
Ob wir uns gut oder schlecht fühlen hängt somit von drei Ebenen ab. Auf der ersten Ebene sind unsere Lern-Erfahrungen, die uns sagen, was wir gut oder schlecht finden. Wir können aber bewusst Einfluss darauf nehmen, indem wir uns mit Menschen umgeben, die uns gut tun – oder in Situationen begeben, in denen wir uns wohl fühlen. Das ist dann die zweite Ebene. Die dritte wäre dann unser jeweiliger Körperzustand.
Drei Ebenen für gute Laune
Wenn wir also unsere Wohlfühl-Bilanz verbessern wollen, können wir auf jeder dieser drei Ebenen ansetzen. Wichtig: Das Gehirn ist nicht sofort bereit, sich von negativen Lernerfahrungen zu lösen! Es ist also einfacher und führt schneller zum Erfolg, wenn wir uns gezielt Personen oder Situationen suchen, die das Gehirn schon als positiv abgespeichert hat. Genauso kann man seine Laune über den Körper ganz gut steuern.
Wenn es unserem Körper gut geht, dann entstehen ganz unabhängig von sonstigen Einflüssen positive Emotionen. Und damit geht es dann auch dem Geiste gut. Hier nun einige konkrete Tipps von mir, wie Sie Ihre Wohlfühl-Bilanz verbessern können.
Ebene 1: Lern-Erfahrungen
Erst einmal akzeptieren, dass man so reagiert wie man reagiert
Befindet man sich wieder einmal in negativen Emotionen während die Situation noch andauert, dann hilft es häufig, sich mit der gesamten verfügbaren Konzentration auf die Atmung zurückzuziehen
Jedes Mal wenn es gelingt, entweder über die Einstellung oder die Atmung in negativen Situationen sich emotional ein kleines bisschen zu verbessern, beginnt das Gehirn umzulernen und reagiert das nächste Mal schon weniger stark
Ebene 2: Situationen und Personen
Identifiziere Situationen und Personen, die gute Emotionen auslösen und suche diese möglichst häufig auf
Bewege sich umgekehrt nicht häufiger als unbedingt nötig in Situationen oder zu Personen, die negative Emotionen auslösen
Im Zweifel trennst du dich von negativen Situationen oder Personen, wenn auf Dauer keine Besserung in Sicht ist
Ebene 3: Der Körper
Erkenne die Macht des Schlafes: Sind wir ausgeschlafen, geht es uns meist automatisch gut. Sind wir müde und unausgeruht, ist alles häufig schon per se eher negativ
Achte ein bisschen auf die Ernährung. Zu viel Zucker und Weißmehl machen den Körper nahezu aggressiv. Gib Proteinen und Gemüse den Vorzug
Trinke ausreichend, weil im Zustand von Durst der Körper in einem schlechten Zustand ist und sich das auch auf unser Gemüt auswirkt
Bewegung unter freiem Himmel wirkt Wunder. Versuche, dich jeden Tag ein wenig aktiv draußen aufzuhalten und du wirst sofort den enorm positiven Effekt auf dein Wohlbefinden spüren.
Und natürlich alles rund um den Bereich Wellness und Sport!