Kaffeeliebhaber wissen es — Bohne ist nicht gleich Bohne und bleibt nicht gleich Bohne. evidero-Barista Andreas Heitkamp gibt Tipps, worauf Sie schon vor der Kaffeezubereitung achten sollten.
Arabica und Robusta – Wie unterscheiden sich die Kaffeebohnen?
Der Weg zu einem guten Kaffee ist weit — er beginnt bei der Bohne. Zwei Sorten dominieren den Markt: die Arabica-Bohne und die Robusta-Bohne machen zusammen circa 95 Prozent des Weltmarktanteils aus — 60 Prozent Arabica, 35 Prozent Robusta.
Arabica wird im Allgemeinen als die hochwertigere Bohne bezeichnet, weil sie milder im Geschmack ist, weniger Koffein besitzt und somit verträglicher ist als die Robusta-Bohne. Der Geschmack der Robusta-Bohnen gilt als erdiger und rauer. Arabica-Bohnen wachsen erst ab einer Höhe von 800 Metern, liegt das Anbaugebiet besonders hoch, spricht man von Hochland-Kaffee.
Der Erzeugerpreis von Arabica-Bohnen liegt sehr viel höher als der von Robusta-Bohnen. (0,59 Euro bis 2,38 Euro für 500 Gramm im Gegensatz zu 0,22 Euro bis 0,67 Euro pro 500 Gramm). Robusta-Bohnen sind widerstandsfähiger als Arabica-Bohnen. Auch in Sachen Röstung gibt es wesentliche Unterschiede. Tchibo, brandeins Wissen und statista haben den „Kaffeereport 2012“ veröffentlicht – hier finden Sie mehr Wissenswertes zum Thema Bohne, Herkunft und Röstung.
Guten Kaffee oder Kaffeebohnen am besten direkt in Röstereien kaufen
„Gute Bohnen würde ich nie im Supermarkt kaufen“, so evidero-Barista Andreas Heitkamp. Hier weiß man meist nicht, wie lange sie schon lagern, denn angegeben ist meist nur das Mindesthaltbarkeits-Datum, nicht aber das Datum der Röstung. Eine Haltbarkeit von zwei Jahren ist zulässig, aber nach drei Monaten beginnt der Kaffee das Aroma zu verlieren.
„Ich empfehle jedem, direkt im Fachhandel zu kaufen.“ Nur hier kann man nachvollziehen, wo der Kaffee genau herkommt, wann er geröstet wurde und welche Bohnen in welchem Mischungs-Verhältnis verwendet wurden. Möchte man als Endverbraucher guten Kaffee kaufen, können auch verschiedene Gütesiegel dabei helfen.
Das bekannteste ist das Fairtrade-Siegel, welches kurz zusammengefasst aussagt, dass der Kaffeebauer einen bestimmten Preis für ein Kilo Kaffeebohnen erhält. „Das Fairtrade-Siegel bezieht sich allerdings hauptsächlich darauf, dass der Bauer einen Preis X erhält, sagt aber nicht unbedingt etwas über die Kaffee-Qualität aus“, so Heitkamp.
Wie viele Barista wendet er sich an eine kleine Rösterei, wo die Wege des Kaffees zu einhundert Prozent nachvollziehbar sind. „Der Vier-Mann-Betrieb Quijote sitzt in Hamburg und kooperiert mit nur wenigen Kaffeebauern — die Bauern sind bekannt, der Röster hat genauen Einblick sowohl in die Arbeitsbedingungen vor Ort, aber auch in die Qualitäts-Standards des Kaffees.“
Tipp: Einfach mal ein paar lokale Röstereien ausprobieren!
Kaffeebohnen lagert man am besten dunkel und kühl – egal ob Arabica oder Robusta
Sauerstoff, Feuchtigkeit, Licht und Wärme schaden dem Kaffee-Aroma. „Ob Bohnen oder Mehl — Kaffee sollte man immer luftdicht verpackt halten, am besten in der Ursprungs-Packung in einer zusätzlichen Dose im Kühlschrank aufbewahren“, rät Heitkamp. Je kürzer der zeitliche Abstand zwischen Mahlen und Verbrauchen ist, umso besser.
Aufgezeichnet von: Barbara Taxhet